Bitcoin Kritik: Energieverbrauch, Umweltzerstörung, CO₂, Stromverbrauch, Dealerwährung, Klimawandel & Klimaterrorismus


Veröffentlicht am 14.01.2023 in der Kategorie Energie von Axel Mayer

Bitcoin Kritik: Energieverbrauch, Umweltzerstörung, CO₂, Stromverbrauch, Dealerwährung, Klimawandel & Klimaterrorismus

Die Verwendung der Dealer-Währung Bitcoin ist Klimaterrorismus


Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein


Der Bitcoin ist eine digitale Mode-Währung, die Einzelnen satte Profite, aktuell aber auch massive Verluste gebracht hat. Kryptowährungen spielen die Rolle des Vermittlers, wenn es um Drogenhandel, Terrorismus und Steuerhinterziehung geht. Bitcoins sind die unkontrollierbare Währung für Dealer, die damit im Darknet Waffen- und Drogen­geschäfte abwi­ckelten. Der Bitcoin gerät auch immmer wieder im Zusammen­hang mit Lösegeld­forderungen in die Schlagzeilen.

Bitcoins "entstehen" durch Mining.
Dieses Mining ist ein Vorgang bei dem große Computer ein kompliziertes mathematisch kryptographisches Rätsel lösen müssen, das hohen Einsatz von Rechenleistung und somit extrem viel Strom braucht. Bei diesem Mining wird vom Bitcoin-Netzwerk allen beteiligten Rechnern eine Aufgabe gestellt, die sie lösen müssen. Wer die Aufgabe knackt, bekommt 12,5 Bitcoins überwiesen, die im Mai 2018 etwa noch 90 000 Euro Wert waren. Die Menge des Pseudo-Gelds wurde - dem Vorbild des Golds folgend - von den Erfindern von vornherein begrenzt. Mehr als 21 Millionen Bitcoin werden die Computer nie produzieren können, 16 Millionen gibt es bereits, und die Produktion der verbliebenen Bitcoin mittels komplizierter Rechenaufgaben verschwendet gigantische Mengen von Strom, ebenso jede Überweisung. Nach den geschätzten Daten des Bitcoin Energy Consumption Index verbraucht eine Transaktion im Frühjahr 2018 noch 819 kWh bei massiv steigender Tendenz. Im Vergleich mit einem Kühlschrank mit 150 Watt, könnte dieser damit 8 Monate lang betrieben werden. Dabei ist es unerheblich, ob nur 0,004 oder 20 Bitcoins überwiesen werden – der Stromverbrauch bleibt der Gleiche. Die unglaublichen Stromkosten zeigen, dass die Rechner nur dort profitabel eingesetzt werden können, wo Strom extrem billig is.

Je mehr Rechenpower ein Teilnehmer ins Netzwerk einspeist, desto größer sind seine Chancen, die Bitcoins zu erhalten. Die notwendige Technik in Verbindung mit maximaler Gier führen dazu, dass der Energieverbrauch explodiert. Die Bitcoin-Blase hat erstaunliche Parallelen zur Tulpenzwiebel-Hysterie im Jahr 1636, allerdings mit negativeren Folgen für die Umwelt. Bitcoins umhüllen und tarnen die private Gier mit dem Mantel der Freiheit.

Drei Wirtschaftsprofessoren von der University of New Mexico in Albuquerque (USA) haben untersucht, wie hoch die durch Bitcoin-Mining verursachten Klimaschäden sind und berichten darüber im Fachmagazin "Scientific Reports".
Das Team um Benjamin Jones hat nun den Energiebedarf für das digitale Schürfen berechnet. Demnach hatten die globalen Mining-Aktivitäten im Jahr 2020 einen Stromverbrauch von 75,4 Terawattstunden. Das entspreche mehr Energie als Österreich (69,9 TWh) oder Portugal (48,4 TWh) im selben Jahr genutzt haben.
Die drei Forscher stellten zudem fest, dass für den untersuchten Zeitraum von 2016 bis 2021 die Klimaschäden pro virtueller Münze stetig zunahmen.
Schätzungen der Universität Cambridge zufolge stammen etwa 61 Prozent des Stroms, der für das Schürfen von Kryptowährungen wie Bitcoin genutzt wird, aus nicht-erneuerbaren Energiequellen wie Kohle und Erdgas.
Nach Berechnungen von Jones und Kollegen gibt es einen steilen Anstieg der CO2-Emissionen pro Bitcoin: Mit Einbeziehung der globalen Standorte von Minern sowie dem dortigen Strommix habe eine 2021 gewonnene virtuelle Münze 126-mal mehr CO2 freigesetzt als eine von 2016 - ein Anstieg von 0,9 auf 113 Tonnen CO2 pro Bitcoin in gerade mal fünf Jahren.
Die globalen Bitcoin-Klimaschäden im Studienzeitraum 2016 bis 2021 werden auf insgesamt 12 Milliarden US-Dollar geschätzt. Den Autoren zufolge überstiegen sie 2020 an mehr als einem Drittel der Tage den Marktpreis der geschürften Münzen. Die Klimaschäden erreichten im Mai 2020 einen Spitzenwert von 156 Prozent des Münzpreises. Somit war jeder in diesem Monat geschaffene Dollar des Bitcoin-Marktwerts für 1,56 Dollar an globalen Klimaschäden verantwortlich. Allerdings war der Bitcoin-Wert zu der Zeit gerade stark gefallen.
Schaden ähnlich wie bei Rindfleischproduktion
Schließlich verglichen die Forscher die Klimaschäden durch die Kryptowährung mit den Schäden durch andere Produkte. Die Klimaschäden durch Bitcoins beliefen sich von 2016 bis 2021 laut Studie auf durchschnittlich 35 Prozent des Marktwerts. Damit gleiche das Mining der Kryptowährung anderen energieintensiven, stark klimaschädlichen Prozessen wie der Rindfleischproduktion (33 Prozent), der Stromerzeugung aus Erdgas (46 Prozent) oder der Herstellung von Benzin aus Rohöl (41 Prozent).

Quelle: ZDF vom 02.10.2022


Bitcoin und Greenwash
In den Medien häufen sich die Berichte über die "umweltfreundliche" Bitcoin- Produktion in derErzgrube Lefdal in Norwegen. Während Journalisten, deren Fernreise von der Bitcoin-Lobby bezahlt wurde, aus dieser hübschen Nische berichten, werden etwa drei Viertel aller Bitcoins in der Volksrepublik China produziert, insbesondere der Inneren Mongolei, wo überwiegend extrem umweltbelastender Kohlestrom zum Einsatz kommt.

Es ist erschreckend, wie wenig Debatte und Kritik der Umweltbewegung
es zu diesem neuen Themenbereich und den damit verbundenen Problemen gibt. Häufig wird in Sachen Klimaschutz immer noch in winzigen, vorgegebenen Nischen agiert. Was Neonics und Glyphosat in Biotopen sind, sind Bitcoins im Umwelt- und Energiebereich. Die Blockchain-Technologie kann in Teilbereichen zukünftig durchaus nützlich sein. Dort wo sie den Menschen tatsächlich nützt, sollte sie umweltfreundlich und energiesparend weiter entwickelt werden.


Bitcoin & Klimaterrorismus: Energieverbrauch, CO₂, Stromverbrauch, Dealerwährung, Klimawandel, Umweltzerstörung & Gier



Klimaschädliche Bitcoin Spenden schaffen ein "grünes Image"
Wie immer wenn Umwelt zerstört wird und mit Umweltzerstörung verbundene Profite gefährdet sind, wird eilig versucht den Bitcoins ein grünes Image zu geben und Greenwash zu betreiben. So steht in Foren der Bitcoin-Lobby: "Bitcoin bedroht die Energiewende nicht, es finanziert dezentrale effiziente und günstig erzeugte Energie". Doch unser Stromverbrauch und der Energiehunger von Digitalwährungen wie Bitcoins ist immer noch gekoppelt an Atommüllproduktion, Klimawandel und Umweltzerstörung. Und nur um die Profitsucht zu bedienen müssen wir auch keine Windräder und Solaranlagen bauen. Um Bitcoins ein "grünes Image" zu geben, nutzen die Lobbyisten einen guten Trick. Sie bieten Nichtregierungsorganisationen und Umweltverbänden die Möglichkeit Bitcoin-Spenden zu erhalten und richten liebend gerne die entsprechenden Spendenseiten ein. Das Motto: "Spenden Sie für eine bessere Welt. Ein Bitcoin kann hunderten von Kindern helfen!" klingt erst mal gut. Die gemeinnützigen Organisationen hoffen auf Spenden und geben so dem Btitcoin ungewollt ein grünes Image. Doch erste NGO´s wie der BUND-Berlin haben den Zusammenhang erkannt und akzeptieren jetzt keine Bitcoin-Spenden mehr.


Zum Energieproblem kommt aus ökologischer Sicht zudem ein wachsendes Schrott-Problem. Denn die beliebtesten Geräte fürs Bitcoin-Schürfen nutzen anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise, die nur für diesen Zweck geeignet sind. Am Ende ihres Lebenszyklus sind sie jedenfalls Elektroschrott. In seiner Analyse kommt der Bitcoin Experte de Vries zu dem Schluss, dass auch der entsprechende Müllberg gewaltig ist - das Bitcoin-System produziert etwa so viel Elektroschritt wie ganz Luxemburg.


Wie immer wenn Umwelt zerstört wird
und mit Umweltzerstörung verbundene Profite gefährdet sind, wird eilig versucht den Bitcoins ein grünes Image zu geben und Greenwash zu betreiben. So steht in Foren der Bitcoin-Lobby: "Bitcoin bedroht die Energiewende nicht, es finanziert dezentrale effiziente und günstig erzeugte Energie". Doch unser Stromverbrauch und der Energiehunger von Digitalwährungen wie Bitcoins ist immer noch gekoppelt an Atommüllproduktion, Klimawandel und Umweltzerstörung. Und nur um die Profitsucht zu bedienen müssen wir auch keine Windräder und Solaranlagen bauen. Um Bitcoins ein "grünes Image" zu geben, nutzen die Lobbyisten einen guten Trick. Sie bieten Nichtregierungsorganisationen und Umweltverbänden die Möglichkeit Bitcoin-Spenden zu erhalten und richten liebend gerne die entsprechenden Spendenseiten ein. Das Motto: "Spenden Sie für eine bessere Welt. Ein Bitcoin kann hunderten von Kindern helfen!" klingt erst mal gut. Die gemeinnützigen Organisationen hoffen auf Spenden und geben so dem Btitcoin ungewollt ein grünes Image. Doch erste NGO´s wie der BUND-Berlin haben den Zusammenhang erkannt und akzeptieren jetzt keine Bitcoin-Spenden mehr. Die Debatte hat endlich begonnen. Massive Kritik an Bitcoin-Spenden für amerikanische Umweltorganisationen gibt es nicht bei der washingtontimes.

Die Modewährung Bitcoin passt gut in eine Zeit, in der sich libertär-neoliberale Gier mit Technikbesoffenheit mischt. Wenn die Bitcoin-Technologie weiter so viel Energie frisst, schafft sie sich selbst ab oder wir müssen sie abschaffen.
Auch für die neuen Krypto-Währungen gilt der alte Satz von Mahatma Gandhi: "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier." [/b]

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Vizepräsident Atomschutzverband TRAS



Ausblick: UN-Klimakonferenz COP 29 in der Öl- & Gas-Diktatur Aserbaidschan




31.5.2024: Klimastreik zur Europawahl: die atomar-fossilen Seilschaften im Europaparlament




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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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