Fortschritt: Gute Technik und Technologieoffenheit


Veröffentlicht am 06.02.2024 von Axel mMyer

Fortschritt: Gute Technik und Technologieoffenheit


Viele dieser Mitwelt-Seiten beschäftigen sich mit Problemtechnik, mit technischen Fehlentwicklungen wie Asbest, DDT, Atom- und Kohlekraftwerken, Contergan, Neonicotinoiden, Lufttaxis, Tranhumanismus, atomaren, biologischen und chemische Waffen.
Und doch gibt es auch die gute, nützliche, menschenfreundliche Technik und die gute Entwicklung. Wer vor 100 Jahren zum Zahnarzt ging, hätte jeden heutigen Zahnarztpatienten beneidet.
Vor 200 Jahren lag die durchschnittliche Lebenserwartung in Europa bei etwa 33 Jahren. Heute sind es global 73 Jahre. Vor 200 Jahren lebten 96 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut, heute sind es rund acht Prozent. In allen Weltregionen ist die Bevölkerungszahl enorm gestiegen, der Anteil Armer fiel überall stark. Vor 100 Jahren mussten Menschen in Deutschland im Schnitt fast zwei Drittel ihres Einkommens für Essen ausgeben, heute ist es rund ein Siebtel. 1903 gab es zum ersten Mal überhaupt bezahlte Urlaubstage – und zwar drei pro Jahr. Heute haben Menschen in Deutschland im Schnitt 32,1 Tage pro Jahr frei – ohne Feiertage. Wer zur Zeit des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, arbeitete zu Beginn seines Arbeitslebens regulär etwa 2500 Stunden im Jahr. Heute macht eine volle Stelle 1700 Stunden im Jahr aus – das sind rund 100 Achtstundentage weniger.
Quelle: Christian Jakob
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Fortschritt, gute Technik und Technologieoffenheit
Technologieoffenheit wäre eigentlich eine gute Sache, wenn man alles tut, um zu besseren Lösungen als den bekannten schlechten Lösungen (Atomkraft, Öl, Gas) zu gelangen. Doch genau um die Fortschreibung alter Risikotechnologie, von Atomkraft, Öl und Gas geht es aktuell den atomar-fossilen Lobbyisten, die den positiv besetzten Begriff gezielt missbrauchen. Es sind die Konzerne und "Wir erlauben Konzernen & Milliardären immer alles-Parteien", die mithilfe der Springerpresse jahrzehntelang den Ausbau der zukunftsfähigen Energien massiv behindert haben. Ihre Technologieoffenheit ist rückwärtsgewandt.


Ich möchte hier eine kurze Zusammenstellung der "guten Technik" erstellen, doch dieser Text ist noch eine im Aufbau befindliche Textbaustelle und Ideensammlung.

Es gibt sie, die gute sinnvolle Technik die Menschen und Umwelt nützt.
  • Antibiotika
  • Schutzimpfungen: Als durch Impfung ausgerottete Krankheiten gelten in Deutschland Pocken, Tetanus, Röteln, Polio und Diphtherie.
  • In wenigen Jahrzehnten hat es im Bereich Windenergie, Tiefengeothermie und Fotovoltaik ungeheure Fortschritte gegeben, sodass die zukunftsfähigen Energien nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kostengünstiger als die atomar-fossilen Energiequellen sind.
  • Wikipedia
  • ...


Wir haben das Wissen und die Technik, um mit Gerechtigkeit und einem wesentlich verringerten Input von Energie, Rohstoffen und Arbeitszeit, allen Menschen der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen. Es ist unsere Aufgabe, Fortschritt, Technik und Zukunft menschengerecht zu gestalten und Fehlentwicklungen zu kritisieren.

Dennoch gilt auch heute noch der Satz von Mahatma Gandhi: "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier."


Textentwurf: Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein



Ich hatte meinen Freund Henner Wenzel gebeten, sich den oben stehenden Text einmal kritisch anzusehen. Er hat wichtige Anmerkungen und Ergänzungen gemacht, die ich in den Text einbauen werde. Vorab stelle ich seine Anmerkung allerdings erst einmal unter meinen Text

Lieber Axel,

Wenn Du schon mit den Antibiotika anfängst, dann darf man die Waschmaschine, die Spül-
maschine und den Kühlschrank nicht vergessen - alles nicht mehr ganz taufrische Technik, die
aber unsere Freiheit befördert hat - Freiheit von Infektionen (um gar keine Antibiotika zu benö-
tigen) beim Kühlschrank und Freiheit von Hausarbeit und krummem Buckel für Generationen
von Hausfrauen ...
Das bügelfreie Baumwollhemd geht auch in diese Richtung. Und die Melkmaschine (für deren
Einsatz es ja keine Massentierhaltung braucht)! Und viele andere Maschinen und Erfindungen,
die Arbeit erleichtert und die Lebenserwartung verlängert haben.
Und weil Du den Zahnarztbesuch erwähnst: Die fluoridhaltige Zahnpasta hat in den ca. 50 Jahren,
die es sie gibt, für mögliche Freiheit von Karies gesorgt, damit viel Schmerz und Leid und Kosten
den Menschen erspart, die sie klug genutzt haben ...
Auch wenn das Automobil sicher keinen Platz auf Deiner Liste bekommt - der Sicherheitsgurt, der
Katalysator und der Airbag sind dennoch sinnvolle und positive Technik! Ich erinnere mich
an über 20.000 Verkehrstote jährlich bei ganzen 2 Mio PKW in der damaligen BRD: Das hatte natür-
lich auch andere Gründe, aber der Gurt hat die Wende gebracht.
Ein ganz aktuelles Beispiel ist die Wärmepumpe, die durch kluges Nutzen thermodynamischer
Grundprinzipien aus nicht nutzbarer Wärme mit wenig Energieeinsatz nutzbare Wärme macht. Das
weiß der Ingenieur zwar schon lange, aber dank Herrn Putin begreifen jetzt doch immer mehr
Menschen, was für eine feine Erfindung das war!
Dass der Transistor in all seinen Formen bis hin zur CPU, die Millionen davon in sich vereint, in den
60er Jahren die stromfressenden Röhren abgelöst hat, war auch kein Schaden - natürlich sind
heutige Serverfarmen zum Bunkern digitalisierten Unfugs ein Exzess, aber für den Unfug kann
der Transistor ja nichts.

Bei dieser Gelegenheit will ich - so wie Dein Artikel aufgebaut ist - vor einem schwierigen Miss-
verständnis warnen:
Die technische Entwicklung als solche (sofern sie nicht von vorneherein für militärische Zwecke
entwickelt wurde) war eigentlich immer gut und positiv - aus ihrer Zeit heraus gesehen!
Dem Erfinder vom Eternit war die Gefahr, die von Asbest ausgeht, schlicht nicht geläufig, und
Alexander Fleming, der Erfinder des Penicillins, würde sich heute im Grabe herumdrehen, wenn
er sähe, wie Reserveantibiotika in riesigen Schweineställen missbräuchlich verwendet werden!
Die Erfindung des Telefons hat viele beschwerliche Reisen erspart, viele Leben gerettet - damals
konnte niemend ahnen, dass Generationen später Millionen von Kindern mit "Telefonen" in der
Hand fett und spielsüchtig werden würden!
Mit "guter" und "schlechter" Technik tue ich mich daher wirklich schwer. Wissen wir heute, was
mit der zweifellos (heute) guten Entwicklung von Wikipedia in ein paar Jahrzehnten - in der Hand
von skrupellosen Autokraten - vielleicht für eine schreckliche, psychologische Waffe werden kann?

Liebe Grüße
Henner