2024 / Strompreis-Kosten: Vergleich - Atomkraft, Kohle, Wind, Solar


Veröffentlicht am 28.08.2024

Strompreis-Kosten / Stromgestehungskosten: Vergleich - teure Atomkraft & Kohle, kostengünstiger Wind, Solar & Sonne,


Der Strompreis in Deutschland setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Da sind die Stromgestehungskosten, Netzentgelte, Kosten für den Stromzähler, Steuern, Abgaben und nicht zuletzt die satten Gewinne der Stromkonzerne. Wir beschäftigen uns hier mit den Stromgestehungskosten.
Dies ist notwendig, weil atomar-fossile Seilschaften, Klimawandelleugner, Rechtspopulisten und die BILD-Zeitung ein falsches Bild vermitteln.


Sind die Strompreise durch den Atomausstieg gestiegen?
Nein, sind sie nicht. Die Großhandelspreise sind seit dem Kernenergieausstieg gefallen. Burger vergleicht monatliche Börsenstrompreise und kommt dabei für den April 2023 auf einen Wert von 99,01 Euro für die Megawattstunde und für den April 2024 auf einen Preis von 55,01 Euro für die Megawattstunde. Der Preis hat sich, entgegen der BILD- & AfD-Propaganda fast halbiert und ist auf den Wert vom April 2021 gefallen.


  • Abhängig von den angenommenen Volllaststunden und CO₂-Zertifikatspreisen liegen die Stromgestehungskosten von Braunkohle bei 4,59 bis 7,98 €Cent/kWh, von Steinkohle bei 6,27 bis 9,86 €Cent/kWh und von GuD-Kraftwerken bei 7,78 bis 9,96 €Cent/kWh. (Das beinhaltet nicht die Folgeschäden der Klimakatastrophe)
  • Der Neubau des sogenannten "European Pressurized Reaktor" (EPR) in Flamanville verzögert sich erneut, jetzt auf das Jahr 2024 und er wird immer teurer. Ursprünglich sollte der EPR für 3,3 Milliarden Euro gebaut werden. Der französische Rechnungshof hatte die Kosten schon 2021 auf 19,1 Milliarden geschätzt. Nach einem Bericht des französischen Rechnungshofes werden die Gestehungskosten für elektrische Energie bei Block 3 des KKW Flamanville auf 11 bis 12 ct/kWh geschätzt. (Das beinhaltet nicht die Folgeschäden atomarer Katastrophen)
  • Strom aus dem neuen britischen Atomkraftwerk Hinkley Point wird über 15 ct/kWh kosten. (Das beinhaltet nicht die Folgeschäden atomarer Katastrophen)
  • Aktuell erzielen PV-Anlagen in Deutschland je nach Anlagentyp und Sonneneinstrahlung Stromgestehungskosten zwischen 3,12 und 11,01 €Cent/kWh
  • Bis zum Jahr 2050 werden die Stromgestehungskosten (LCOE) für Photovoltaik bei durchschnittlich 2,1 US-Dollarcent pro Kilowattstunde liegen, prognostiziert das internationale Risikomanagement-Unternehmen DNV mit Sitz in Norwegen.
  • 2019 wurde in Abu Dhabi ein Solarkraftwerk in Betrieb genommen, das Strom für zwei US-Cent pro Kilowattstunde erzeugt. Ein Nachfolgeprojekt wird gar für 1,35 Dollar-Cent produzieren.
  • Laut einer Regierungsstudie würde ein schwerer Atomunfall in Frankreich 430 Milliarden Euro kosten. (Eine Milliarde sind tausend Millionen) Im Falle einer Nuklear-Katastrophe im nahen europäischen Ausland müssten Geschädigte in Deutschland einen Großteil der entstehenden Kosten selbst tragen. Die Atomkraftwerke in den Nachbarländern sind allesamt nicht ausreichend versichert, die Haftung der Betreiber sowie der Staaten ist begrenzt.
  • Laut der atomfreundlichen japanischen Regierung werden die Kosten für den Fukushima Unfall 2011 mit 188 Mrd. $ angenommen. Allerdings gibt es auch Berechnungen von dritter Seite, beispielsweise dem Japan Center for Economic Research, die von Kosten in der Höhe zwischen 500 Mrd. $ und 600 Mrd. (Eine Milliarde sind tausend Millionen)

  • Eine wirtschaftliche "Konkurrenz für Deutschland" sind mittelfristig nicht etwa die Länder, die auf teure und gefährliche Atomkraft setzen, sondern die Länder, in denen sich Solarstrom und Windstrom kostengünstig erzeugen lässt.


Neue AKW, Thorium-Reaktoren & kleine Atomkraftwerke - teure, altmodische Technik


Auch neue Atomkraftwerke und Thorium Reaktoren sind gefährlich und teuer. Sie liefern "nur Grundlast", die in Zeiten von kostengünstiger Solar- und Windenergie nicht gebraucht wird.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein (Stand der Recherche: Mai 2024)

Es ist auffällig, dass ausschließlich Staaten mit viel Steuergeld in neue Atomkraftwerke investieren - und nicht etwa privatwirtschaftliche Unternehmen. Auch in Deutschland zeigen die Energiebosse kein Interesse. Denn längst ist ihnen klar: Atomkraftwerke sind viel zu teuer. Keine Kilowattstunde aus einem neu errichteten Atomkraftwerk kann konkurrieren mit einer aus einem Windrad oder einem Solarpanel. Das IPCC hat in einem Statement klargemacht: „Neu errichtete Kernkraftwerke waren zu keiner Zeit wettbewerbsfähig und werden es auf absehbare Zeit auch nicht werden.“
Quelle: Zeitschrift Capital.de vom 12.12.2023



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