16.3.1968: Das ungesühnte Massaker & Kriegsverbrechen von My Lai in Vietnam
16.3.1968 My Lai: Krieg, Kriegsverbrechen & Kriegsverbrecher - Das ungesühnte Massaker in Vietnam
Am 16. März 1968, tötete eine amerikanische Einheit im Vietnamkrieg 504 unbewaffnete Bewohner eines vietnamesischen Dorfes - alles unbewaffnete Zivilisten, Männer, Frauen, Alte, Kinder. Viele Frauen wurden vor ihrer Ermordung vergewaltigt. My Lai war eines der schlimmsten Kriegs-Verbrechen seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Täter wurden nie bestraft.
Erschreckend ist nicht alleine die Tatsache, dass es im Krieg in einer "Demokratie" möglich ist, Morde, Massaker und Kriegsverbrechen zu planen und durchzuführen. Beunruhigend ist, dass es über 18 Monate lang möglich war, das Massaker geheim zu halten. Unglaublich, ja verstörend ist die Tatsache, dass dieser Mord an über 504 unschuldigen Zivilisten nie gesühnt wurde. Warum sind vor dem Internationalen Gerichtshof nicht alle Länder gleich? Wie demokratisch und rechtsstaatlich ist ein Land, in dem solche entsetzlichen Verbrechen nicht bestraft werden? Kriegsverbrechen gehören bestraft. Immer & überall!
16.3.1968: Das ungesühnte Massaker von My Lai in Vietnam
My Lai / Nachtrag
Im Jahr 2023 war die Medien-Berichterstattung zum Massaker in My Lai weitgehend entfallen. Sie passte nicht in Zeiten des Krieges, in denen zurecht die Aufarbeitung möglicher Kriegsverbrechen im Krieg gegen die Ukraine gefordert wird. Da stören Berichte über bewiesene, ungesühnte US-Massaker in Vietnam doch sehr. Doch es gibt keine Demokratie ohne Gerechtigkeit.
10.01.2025 - 29.11.2025
12.03.2024, 19 Uhr, Umweltgeschichte am Oberrhein. Ein Vortrag von Axel Mayer im Club Voltaire in Kehl
Dienstag, 12.03.2024, 19 Uhr, Club Voltaire in Kehl Umweltgeschichte am Oberrhein. Ein Vortrag von Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein Regionale, grenzüberschreitende Umweltgeschichte vom Mittelalter bis zur Klimaschutzbewegung ist Thema des Vortrags von Axel Mayer. Er gibt einen anschaulichen Überblick über die grenzüberschreitende Umweltgeschichte am Oberrhein, 50 Jahre nach den Erfolgen der Umweltbewegung in Marckolsheim und Wyhl. Er zeigt auch, dass die Kämpfe für Mensch, Natur, Umwelt und Gerechtigkeit schon früh begonnen haben und noch lange nicht beendet sind. Alle Infos zur Anreise
12.03.2024, 19 Uhr, Umweltgeschichte am Oberrhein. Ein Vortrag von Axel Mayer im Club Voltaire in Kehl
15.4.2023 / 15.4.2025 Zwei Jahre erfolgreicher Atomausstieg Deutschland
15.4.2023 / 15.4.2025 Zwei Jahre erfolgreicher Atomausstieg Deutschland: Abschaltung der gefährlichen AKW Neckarwestheim, Emsland & Isar
AKW endlich abgeschaltet / Massive Kampagnen gegen den Atomausstieg
Auch Monate nach dem Atomausstieg wird Deutschland immer noch mit machtvollen Pro-Atom-Kampagnen geflutet. Es ist ein erschreckendes Bündnis, das hier an einem Strang zieht, denn es ging und geht auch um viel Geld. Etwa 1 Million Euro Gewinn pro Tag konnte die Atomlobby bisher pro AKW erzielen. (3 AKW x 365 Tage x 1 Million sind 1095 Millionen Euro entgangener Gewinn pro Jahr.)
Hier eine unvollständige Auflistung der Atomlobbyisten: WePlanet, AfD, CDU, CSU, FDP, Springer-Presse, (besonders hasserfüllt wie immer die BILD-Zeitung), FAZ, NZZ, Weltwoche, Klimawandelleugner wie EIKE, organisierte Windenergiegegner, Wirtschaftsverbände, rechtsradikale und rechtslibertäre Internetforen ... Wächst hier erkennbar zusammen, was immer schon zusammen gehört? Es ist beeindruckend, wie ausgerechnet die Umweltzerstörungs-Parteien, Organisationen und atomar-fossilen Seilschaften mit vorgeschobenen Umweltargumenten für Atomenergie werben.
Für die Gefahrzeitverlängerung kämpfen insbesondere die Lobbygruppen und Atom-Parteien, die politisch die Hauptverantwortung für den Klimawandel, Ressourcenverschwendung und die Artenausrottung tragen. Je offensichtlicher es wird, dass wir den großen, globalen Wachstums-Krieg gegen die Natur gerade krachend verlieren, desto stärker setzen sie auf den Mythos der neuen Wunderwaffen. Dieser Mythos war auch im letzten Weltkrieg sehr effizient und kriegsverlängernd, änderte aber nichts an der Katastrophe. Der Streit um die Laufzeitverlängerung und um neue AKW ist getragen von der Hoffnung und Propaganda der „Wunderwaffe Atomkraft“, die ein zerstörerisches Weiter so ermöglichen soll. Ein Weiter so mit Weltraumtourismus, Superyachten, Überschallflugzeugen, Rohstoffverschwendung, unbegrenztem Wachstum und selbstverständlich ohne Tempolimit.
Hier zeigt sich auch eine Konfliktlinie, die aktuell viele ökologische und soziale Konflikte prägt. Nicht der Staat, sondern der Markt soll entscheiden, ob Atomkraftwerke, PFAS oder CO₂ gefährlich sind. Nach dieser marktradikalen Logik wären DDT, FCKW und Asbest immer noch nicht verboten und Kinder würde immer noch im Bergwerk arbeiten.
Jahrzehntelang haben marktradikale atomar-fossile Seilschaften den Ausbau der zukunftsfähigen Energien, Stromtrassen und die Energiewende massiv behindert und das Energieerzeugungsmonopol der mächtigen Energiekonzerne verteidigt. Jetzt warnen die atomar-fossilen Seilschaften scheinheilig und manipulativ erfolgreich vor einem Black-out und vor dem Klimawandel. So kämpfen Sie für die Gefahrzeitverlängerung und gefährliche und teure neue AKW.
Es ist tief erschreckend, wie perfekt die organisierten Angstkampagnen in Deutschland funktionieren.
"Sie trommeln uns die Ohren voll, sie wären unaufhaltsam. Und trotzdem, mein' ich, kommt es auch auf unser Zutun an!"sang unser verstorbener Freund Walter Mossmann im Gorleben Lied. Wir dürfen die letzten Tage der Atomkraft in Deutschland und die Kämpfe für eine nachhaltige Zukunft nicht den Lobbys überlassen. Axel Mayer
AKW-Laufzeitverlängerung, CDU, CSU, FDP & AfD
01.03.2025 - 17.04.2025
15.4.1912: Die "unsinkbare" Titanic, die Ikone des Fortschrittsglaubens sinkt
15.4.1912: Die "unsinkbare" Titanic, die Ikone des Fortschrittsglaubens sinkt
Auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte die "unsinkbare" Titanic am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland, trotz eines Ausweichmanövers in letzter Minute mit einem riesigen Eisberg. Der Zusammenstoß riss ein 90 Meter großes Leck in den Bug, wodurch Seewasser in sechs der vorderen Abteilungen des Schiffs eindringen konnte. Das Schiff sank am 15. Januar 1912. Ihr Untergang war eine massive technische Kränkung und eine Kränkung der unkritischen Fortschrittsbesoffenheit. Eine ähnliche technische Kränkung waren die Atomunfälle in Tschernobyl und Fukushima. Atomkraftwerke waren zwar nicht "unsinkbar". Schwere Atomunfälle waren allerdings mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 Mrd. pro Jahr prognostiziert worden.
Wir sinken lautlos, still steht – wie in der Badewanne – das Wasser in den strahlend erleuchteten Palmensälen, Tennishallen, Foyers und spiegelt sich in den Spiegeln. Tintenschwarze Minuten – erstarrt wie in Gelatine. Kein Streit, kein Wortwechsel, halblaute Dialoge: „Bitte nach Ihnen – Grüß die Kinder – Erkälte Dich nicht.“ Ein Ausschnitt aus Hans Magnus Enzensbergers Hörspiel „Der Untergang der Titanic“
Benannt nach einem griechischenn Göttergeschlecht, vereinigte die RMS Titanic etliche Superlative ihrer Zeit - als das sicherste, luxuriöseste, größte und dennoch eleganteste Schiff, das trotz aller Rekorde als "praktisch unsinkbar" galt, wie die Erbauer prahlten. Die Titanic stand, ähnlich wie einige Jahrzehnte später die Atomenergie, für eine kritiklose Technikbesoffenheit. Obwohl für die Evakuierung mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung standen, kamen 1514 der über 2200 an Bord befindlichen Personen ums Leben – hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl an Rettungsbooten und der Unerfahrenheit der Besatzung im Umgang mit diesen. Wegen der hohen Opferzahl und weil es auch viele Opfer aus der Oberschicht gab, zählt der Untergang der Titanic zu den größten und berühmtesten Katastrophen der Seefahrt.
Die Schiffbauer haben aus der Katastrophe ihre Lehren gezogen. Die Atomlobby hat aus Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima nur eine bessere, grünere Propaganda gelernt.
Die Titanic und das Narrenschiff aktuell: Krieg, Artensterben, Klimawandel, Atomwaffen- frei nach Sebastian Brant
Von unsinkbaren Schiffen, sicheren Atommülllagern & AKW, ungiftigem Asbest, harmlosem FCKW und Krisenkommunikation... Heute & Morgen: Kernkraftwerke sind sicher!
11.2.2011: Das "westliche", japanische Atomkraftwerk Fukushima Daiichi galt als absolut sicher
Am Nachmittag des 11. März 2011 ereignete sich im Pazifik ein Seebeben, in dessen Folge ein Tsunami die Ostküste Japans traf. Dieser löste eine Unfallserie im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi mit Kernschmelzen in drei Reaktorblöcken aus. Große Mengen Radioaktivität entwichen unkontrolliert und nur ein "gnädiger Wind" verhindert die Verseuchung und Evakuierung des Großraums Tokio mit seinen über 10 Millionen Menschen.
2010: Die Ölbohrinsel "Deepwater Horizon" galt als unsinkbar
Die Ölförderplattform "Deepwater Horizon" des Ölkonzerns BP versank nach einer Explosion im Golf von Mexiko in den Fluten und löste eine Umweltkatastrophe aus. Die 121 Meter lange und 78 Meter breite Förderplattform des Schweizer Unternehmens Transocean galt als unsinkbar und versank am 21.4.2010
bis 2010: Das Atommülllager Asse galt als trocken und sicher
„Um ganz sicher zu gehen, wurden zur Endlagerung auch nur solche Salzgebirge in Betracht gezogen, von denen man weiß, dass über die sie mit der Erdoberfläche verbindenden Schächte keinerlei Wassereinbruch zu befürchten ist.“ stand in den Broschüren der Betreiber. Wegen Wassereinbruch wird seit dem Jahr 2010 diskutiert, den eingelagerten Atommüll wieder auszulagern.
2002: Der nichtbrennbare Giftmüll
in der "modernsten, sichersten" Giftmülldeponie Frankreichs Stocamineim Elsass entzündet sich am 10. September 2002. Dort wurden 45.000 Tonnen "nicht brennbare" Industrieabfälle „sicher“ endgelagert, darunter Zyanid, Asbest, Arsen, sowie chrom- und quecksilberhaltige Substanzen. Das Feuer konnte erst zweieinhalb Monate später gelöscht werden
1986: Der Reaktor in Tschernobyl galt als sicher
Vor dem schweren Reaktorunfall am 26. April 1986 im Kernkraftwerk Tschernobyl, nahe der Stadt Prypjat, Ukraine, galt der sowjetische Reaktortyp auch nach Ansicht westlicher Experten als sehr sicher.
1973: In der Broschüre der HEW/NWK "66 Fragen 66 Antworten. Zum besseren Verständnis der Kernenergie" wurde die folgende Frage beantwortet:
Frage 42: Sind Kernkraftwerke sicher?Antwort: Ja. Kernkraftwerke sind sicher."(...) Der Technische Überwachungsverein hat einmal ausgerechnet, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit für den sogenannten „Größten anzunehmenden Unfall“ (GAU), das heißt eines hypothetischen Unfallablaufes, für den jede Kernkraftanlage ausgelegt ist, 1:100 000 pro Jahr beträgt. Mit anderen Worten: Hätte der bekannte König Cheops aus der 4. altägyptischen Dynastie statt der von ihm errichteten Pyramide 20 große Kernkraftwerke gebaut und diese wären bis heute in Betrieb gewesen, dann müsste man damit rechnen, dass sich seither einmal ein solcher Unfall hätte ereignen können. Die Auswirkungen dieses Unfalls wären überdies so gewesen, dass jedermann am Kraftwerkszaun tagaus tagein hätte zuschauen können, ohne dabei mehr als die zulässige Strahlendosis zu empfangen. Nimmt man an, dass sämtliche Sicherheitseinrichtungen des Kernkraftwerkes nicht funktioniert hätten, dann wäre dies mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 Mrd. pro Jahr passiert. Das bedeutet, dass die Vormenschenaffen im Alt-Tertiär vor 50 Millionen Jahren besagte 20 Kernkraftwerke hätten bauen und seither betreiben müssen, dann hätte man einen solchen Unfall vielleicht einmal registrieren können."
1930: FCKW galten als vollkommen harmlos
Ab 1930 wurden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) als Kältemittel, als Treibgas für Sprühdosen, als Treibmittel für Schaumstoffe und als Reinigungs- und Lösungsmittel eingesetzt. Vor dem Einsatz von FCKW und der Zerstörung der Ozonschicht wurde erstmals 1974 gewarnt, doch dies wurde nicht ernst genommen. Die Entdeckung des Ozonlochs 1985 sorgte für einen Meinungswandel. Erst im Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 verpflichteten sich viele Staaten zur drastischen Reduktion der Herstellung von FCKW. Die chemische Stabilität macht diese Gase in der Atmosphäre nur schwer abbaubar (mittlere Verweildauer je nach Produkt zwischen 44 und 180 Jahre).
1912: Die Titanic galt als unsinkbar
Die RMS Titanic galt als unsinkbares Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line. Auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte die Titanic am 14. April 1912 mit einem Eisberg und sank zwei Stunden und 40 Minuten nach dem Zusammenstoß im Nordatlantik.
Na denn: Volle Wachstumsfahrt voraus, solange es noch Eisberge gibt ... Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
Nachtrag: Es gibt sie, die gute sinnvolle Technik, die Mensch und Umwelt nützt. Der medizinische Fortschritt hat die Pocken ausgerottet. In wenigen Jahrzehnten hat es im Bereich Windenergie, Tiefengeothermie und Fotovoltaik ungeheure Fortschritte gegeben, sodass die zukunftsfähigen Energien nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kostengünstiger als die atomar-fossilen Energiequellen sind. Wir hätten das Wissen und die Technik, um mit einem wesentlich verringerten Input von Energie, Rohstoffen und Arbeitszeit, allen Menschen der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen. Es ist unsere Aufgabe, Fortschritt und Zukunft menschengerecht zu gestalten.
15. April 1912: Die "absolut unsinkbare" Titanic, die Ikone des Fortschrittsglaubens sinkt und 1514 Menschen sterben.
08.07.2025 - 25.07.2025
20.7.1969: Apollo 11 / Mondlandung & Müll
20.7.1969: Apollo 11 / Mondlandung & Müll
Unvergessen: Die Mondlandung von Apollo 11 / »Ein kleiner Schritt für den Menschen – ein großer Sprung für einen Müllsack.« "Am Abend des 20. Juli 1969, fliegt ein Müllsack auf den Mond. Darin Lebensmittelverpackungen, Urinbeutel und anderer Unrat. Was für ein Zeichen: Die Menschheit landet auf dem Mond. Doch noch bevor Menschen ihre ersten Fußabdrücke im Staub hinterlassen, ist der Müll schon da. Kurz darauf klettert Neil Armstrong etwas unbeholfen die Leitersprossen der Mondfähre hinunter ..."
Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond. Bis im Jahr 2019, also 50 Jahre später, wurden knapp 400 Kilogramm Mondgestein zur Erde gebracht – und fast 190.000 Kilogramm Müll dort gelassen.
19.8.1953: Iran-Putsch - Premierminister Mossadegh im Auftrag der Ölkonzerne gestürzt
Iran-Putsch - Premierminister Mossadegh vom englischen MI5 und vom US-Geheimdienst CIA im Auftrag der Ölkonzerne gestürzt
Wie hätte sich im Iran die Demokratie entwickelt, wenn die demokratisch gewählte Regierung vor 7 Jahrzehnten nicht gestürzt worden wäre?
Am 19.8.1953 wurde Premierminister Mossadegh vom englischen und amerikanischen Geheimdienst im Auftrag der anglo-amerikanischen Ölkonzerne gestürzt. Die Täter wurden nie bestraft. Mossadegh hatte den "Fehler" gemacht, zu glauben, die iranischen Ölvorkommen würden den Menschen im Iran gehören. Anstifter des Putschs war der von Großbritannien geführte internationale Ölkonzern Anglo-Iranian Oil Company (AIOC, später umbenannt in BP), der das Ölgeschäft des Landes beherrschte und sich weigerte, die Gewinne daraus in von iranischer Seite neu gefordertem Umfang zu teilen. Nach dem Abkommen vom 29. April 1933, das eine Laufzeit von 60 Jahren hatte, belief sich der persische Anteil am Gewinn auf neokolonial-lächerliche 20 %. Daraufhin verabschiedete das Parlament ein Gesetz zur Verstaatlichung der Ölförder- und Raffinerieanlagen.
Das führte zum Iran-Putsch. Amerikanischen und britischen Geheimdienste hatten für den Umsturz iranische Offiziere, Politiker, Geistliche und Kriminelle angeworben und bezahlt, um den populären Ministerpräsidenten Mohammed Mossadegh zu stürzen. Nicht mehr eine demokratisch legitimierte Regierung, sondern Schah Mohammed Reza Pahlavi sollte fortan einen prowestlichen Kurs seines Landes und dauerhaft satte Profite für die Ölkonzerne garantieren.
Die Demütigung von 1953 nährte noch ein Vierteljahrhundert später die revolutionäre Wut gegen das Schah-Regime. Die Demonstranten trugen 1979 Mossadegh-Porträts mit sich, und nach dem Umsturz im Februar pilgerten Hunderttausende zum Grab des früheren Regierungschefs.
Die heutige Unterdrückung der Menschen im Iran durch autokratische Mullahs hat ihre Wurzeln auch in der Gier der anglo-amerikanischen Ölkonzerne und einer neokolonialen Politik im Jahr 1953. Quelle: Wikipedia Operation Ajax
Iran „Frau, Leben, Freiheit“
09.07.2025 - 23.08.2025
31.7.1849: Freiheitskämpfer Max Dortu, Friedrich Neff & Gebhard Kromer vor 175 Jahren in Freiburg erschossen
1849: Freiheitskämpfer Max Dortu, Friedrich Neff & Gebhard Kromer - Vor 175 Jahren in Freiburg erschossen
Nach der zweiten Phase der unvollendeten Badischen Revolution wurde am 31.7.1849 der aus Potsdam stammende Jurastudent Maximilian Dortu im Alter von 23 Jahren auf dem Wiehremer Friedhof von einem preußischen Militärkommando hingerichtet, weil er sich an der badischen Freiheitsbewegung beteiligt hatte; sein Schicksal teiltenFriedrich Neff († 9. August 1849) und Gebhard Kromer († 21. August 1849).
Über die Erschießung von Maximilian Dortu berichtete der Stuttgarter Anzeiger am 3.8.1849: „Er ging, ein großer schöner Mann, etwa 24 Jahre alt, mutig und gefasst, die linke Hand ans Herz gestemmt, in die Mitte des Vierecks, das die Infanterie gebildet hatte … Das Todesurteil wurde verlesen. Dortu antwortete: Ich sterbe für die Freiheit. Schießt gut, Brüder!“
Max Dortu wurde in Potsdam als Sohn eines Justizrates geboren und studierte nach dem Abitur in Heidelberg und Berlin Jura. Nach Ausbruch der Revolution von 1848 engagierte sich Dortu in Potsdam im Rahmen eines politischen Vereins. Am 12. Mai 1848 demonstrierte er gegen die Rückkehr des Prinzen von Preußen (später Kaiser Wilhelm I.), der den Truppeneinsatz bei den Berliner Märzkämpfen zu verantworten hatte, und nannte ihn den „Kartätschenprinzen“. Dortu wurde wegen Beleidigung des mörderischen Thronfolgers daraufhin zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt.
Es gibt im demokratischen Deutschland 59 Straßen und Plätze, die den Namen Kaiser Wilhelm beinhalten. Dazu kommen unglaublich viele Straßen und Plätze, die "nur noch" Wilhelm-Straße heißen und bei der, "der Kaiser" nur weggelassen wurde. Zeit seines Lebens setzte sich Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., für eine dominante Monarchie und gegen das Parlament ein. Im März des Revolutionsjahres 1848 wurde er vorübergehend nach London geschickt, weil er in Preußen als Scharfmacher gegen die demokratische Bewegung (»Kartätschenprinz«) untragbar geworden war. Im Juni 1848 nach Preußen zurückgekehrt, stand er an der Spitze der Gegenrevolution und übernahm im Juni 1849 den Oberbefehl bei der Niederwerfung des badisch-pfälzischen Aufstandes. Und ausgerechnet nach diesem preußischen Scharfmacher und Reaktionär sind in Deutschland immer noch Straßen und Plätze benannt. Im demokratischen Deutschland gibt es nur 4 Straßen und Plätze, die den Namen "Max-Dortu" beinhalten. Wie sieht das in Deiner Gemeinde aus und was wirst Du tun?
Als Teilnehmer des zweiten Demokratenkongresses in Berlin und auf Versammlungen in Potsdam trat er als entschiedener Verfechter der Revolution auf und propagierte ihre Weiterführung. Auf seine Initiative hin fasste die Potsdamer Volksversammlung am 12. November 1848 den Beschluss, die Eisenbahnstrecke nach Berlin zu zerstören, um den Transport Potsdamer Gardetruppen zu verhindern.
Vor einer drohenden Verhaftung floh er im Januar 1849 nach Paris. Im Mai des gleichen Jahres trat er in die badische Revolutionsarmee ein und nahm an den Kämpfen gegen die preußischen Truppen als Kommandeur eines Bataillons der Freiburger Volkswehr teil. Er wurde gefangen genommen, verurteilt und am 31. Juli 1849 in Freiburg erschossen.
Warum tragen gerade Rechtsradikale den Hass gegen alles, was Demokratie, Klimaschutz und GRÜN ist, so erfolgreich nach Deutschland und Europa und was setzen wir dagegen?
Die stets verschwiegenen ökonomischen Interessen der atomar-fossilen Seilschaften:
Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass 2022 knapp 2000 Milliarden US-Dollar an Gewinnen und zusätzlich noch einmal 2000 Milliarden US-Dollar Übergewinne aus der weltweiten Öl- und Gasförderung anfallen. UNO-Generalsekretär António Guterres warf den Energiefirmen im August 2022 denn auch eine «groteske Gier» vor und sagte, es sei «unmoralisch, dass die Öl- und Gaskonzerne auf dem Rücken der ärmsten Menschen und Gemeinschaften Rekordgewinne aus der Energiekrise ziehen, und das zu massiven Kosten für das Klima»
Die US-Kriegsgewinnler Chevron, BP, Shell, TotalEnergies und ExxonMobil machten einen gemeinsamen Jahresgewinn von knapp 200 Milliarden US-Dollar. (Eine Milliarde sind unglaubliche-unvorstellbare 1000 Millionen!) Die Konzerne und ihre Lobbyisten in den weltweiten atomar-fossilen Seilschaften haben jahrzehntelang den Klimawandel geleugnet und jeden ökologischen Fortschritt radikal bekämpft oder bekämpfen lassen. Sie sind verantwortlich für die Klimakatastrophe und für millionenfachen Tod und Leid und werden nicht bestraft, sondern mit Übergewinnen satt belohnt. Es ist eine Schwäche der Umweltbewegung, dass wir diese Täterdebatte und die Debatte um Übergewinne nicht offensiv führen. Die Konzerne und ihre Lobbyisten wollen ihr mörderisches, ungeheuer lukratives Geschäftsmodell nicht aufgeben. Sie wollen das Energieerzeugungsmonopol und die damit verbundenen Profite unbedingt erhalten. Das erklärt den weltweiten und bundesweiten Krieg gegen Wind- und Sonnenenergie in privater Hand und den Kampf gegen Wärmepumpen und gegen die Umweltbewegung. Ein wichtiger Teil dieses Kampfes sind Tarnorganisationen wie RePlanet, die nach amerikanischem Vorbild "konzernnah" die Klimaschutzbewegung beeinflussen und lenken wollen. Nicht die Klimaschützenden sind Klimaterroristen, sondern die Springerpresse, Klimawandelleugner, Öl-, Gas- und Kohlekonzerne, die Weltraumtouristen und Privatflieger.
Als am 2. Juni 1967 in West-Berlin der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde, war der Studierendenbewegung klar, dass die Bild-Zeitung und die Springerpresse politische Mitverantwortung an diesem Mord hatten.
Als am 25.3.2023 bei einem Protest der Letzten Generation in Hamburg ein Lastwagenfahrer einem der Demonstranten in den Bauch getreten hat, stellte niemand den Zusammenhang zu den Hetzkampagnen der Springerpresse und den Klimaterror-Kampagnen der atomar-fossilen Seilschaften her.
Der Unterschied zu 1967: Damals wussten die Studierenden noch, was in der Springerpresse stand und lebten nicht in einer Blase.
FDP, CDU, CSU und AFD kämpfen gemeinsam mit der Springerpresse gegen ein Tempolimit. Durch Tempolimits auf Autobahnen, aber auch auf Landstraßen und innerorts könnten pro Jahr mindestens 11,1 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden. Es bringt weniger Verkehrstote und weniger Schadstoffe. FDP, CDU, CSU, AFD, Springerpresse und rechts-libertäre Netzwerke haben in einer perfekten Täter-Opfer-Umkehrung dafür gesorgt, dass junge Klimaaktive als "Klimaterroristen" bezeichnet werden.
Badische Revolution & Maximilian Dortu: Die verbotenen Blumen von Freiburg - Im September 1849 wurden elf mutige Freiburger Mädchen verhaftet
Am 31. Juli 1849 wurde auf dem damaligen Freiburger Wiehre-Friedhof Maximilian Dortu, Aktivist und Freiheitskämpfer der Badischen Revolution von 1848/49, hingerichtet und anonym verscharrt. In den folgenden Wochen nahm die preußische Besatzungsmacht in Freiburg auch tödliche Rache an Friedrich Neff aus Rümmingen und Gebhard Kromer aus Bombach. Alle drei jungen Männer hatten sich dem Aufstand gegen die feudale Monarchie, für Menschenrechte und für eine Republik angeschlossen. Die Sympathie für die erschossenen Demokraten war groß in der badischen Bevölkerung. Um einer noch stärkeren Verehrung der Revolutionäre als Märtyrer entgegenzuwirken, verboten die Preußen das Anlegen von richtigen Gräbern.
Trotz behördlichem Verbot lagen im August 1849 immer wieder frische Blumen auf der Hinrichtungsstätte. Die preußischen Militärs stellten deshalb einen versteckten Posten in der Nähe des Friedhofes auf. Dieser verhaftete am 23. September 1849 vier junge Frauen, die aus ihren Körben Blumen auf die Gräber der Erschossenen legten. Auch am nächsten Tag wurden sieben weitere Mädchen verhaftet, als sie erneut Blumen niederlegen wollten. Alle elf Mädchen stammten aus Freiburg-St. Georgen und dem Teilort Uffhausen. Das Freiburger Stadtamt erstattete Anzeige, denn den Freiburger Honoratioren, Reaktionären und Konservativen war das mutige Verhalten der Mädchen äußerst peinlich. Drei der verhafteten Mädchen wurden nach 24 Stunden wieder freigelassen, vier wurden zu 14 Tagen und vier weitere zu 24 Tagen Haft verurteilt. Die Verhaftungen sorgten nicht nur in Baden, sondern auch in der Schweiz und Frankreich für Empörung. Noch bis 1898 war das Abhalten von Trauerfeiern am Grab verboten.
Vor 175 Jahren wurden Demokratinnen und Demokraten bestraft und die Konterrevolutionäre geehrt. Heute verdienen die Klimakatastrophen-Verantwortlichen der Öl-, Gas- und Kohlekonzerne und ihre Lobbyisten ungeheure Geldsummen und aktive Klimaschützende werden bestraft. Wie wird die Geschichte das wohl bewerten?
Badische Revolution, Maximilian Dortu und die verbotenen Blumen Freiburgs: Im September 1849 wurden elf Freiburger Mädchen verhaftet
01.08.2025 - 21.09.2025
11.9.1973: CIA-Militär-Putsch in Chile
11.9.1973 - 11.9.2024: CIA-Militär-Putsch in Chile - Das andere 9/11
Am "anderen" 11. September 1973 wurde in Chile die Demokratie gestürzt und tausende Menschen gefoltert und ermordet. Chilenische Militärs unter Führung von General Augusto Pinochet griffen mit Bombern den Präsidentenpalast Moneda in Santiago de Chile an. Der 1970 frei und demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende starb in den Trümmern. Er hatte „fälschlicherweise“ gedacht, das chilenische Kupfer würde nicht den US-Konzernen, sondern den Menschen in Chile gehören. Organisiert wurde der Putsch auch von amerikanischen Konzernen, wirtschaftsliberalen rechten Netzwerken und der CIA. Die Mörder, Folterer und ihre amerikanischen Hintermänner wurden nie angemessen bestraft. Warum werden manche Kriegsverbrechen verfolgt und andere nicht? Warum sind vor dem Völkerrecht nicht alle Staaten gleich? Mehr Infos zum Putsch in Chile am 11. September 1973: Chile Putsch