15.4.1912: Die "unsinkbare" Titanic, die Ikone des Fortschrittsglaubens sinkt


01.03.2025 bis 17.04.2025


15.4.1912: Die "unsinkbare" Titanic, die Ikone des Fortschrittsglaubens sinkt


Auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte die "unsinkbare" Titanic am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland, trotz eines Ausweichmanövers in letzter Minute mit einem riesigen Eisberg. Der Zusammenstoß riss ein 90 Meter großes Leck in den Bug, wodurch Seewasser in sechs der vorderen Abteilungen des Schiffs eindringen konnte. Das Schiff sank am 15. Januar 1912. Ihr Untergang war eine massive technische Kränkung und eine Kränkung der unkritischen Fortschrittsbesoffenheit. Eine ähnliche technische Kränkung waren die Atomunfälle in Tschernobyl und Fukushima. Atomkraftwerke waren zwar nicht "unsinkbar". Schwere Atomunfälle waren allerdings mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 Mrd. pro Jahr prognostiziert worden.

Wir sinken lautlos, still steht – wie in der Badewanne – das Wasser in den strahlend erleuchteten Palmensälen, Tennishallen, Foyers und spiegelt sich in den Spiegeln. Tintenschwarze Minuten – erstarrt wie in Gelatine. Kein Streit, kein Wortwechsel, halblaute Dialoge: „Bitte nach Ihnen – Grüß die Kinder – Erkälte Dich nicht.“
Ein Ausschnitt aus Hans Magnus Enzensbergers Hörspiel „Der Untergang der Titanic“


Benannt nach einem griechischenn Göttergeschlecht, vereinigte die RMS Titanic etliche Superlative ihrer Zeit - als das sicherste, luxuriöseste, größte und dennoch eleganteste Schiff, das trotz aller Rekorde als "praktisch unsinkbar" galt, wie die Erbauer prahlten. Die Titanic stand, ähnlich wie einige Jahrzehnte später die Atomenergie, für eine kritiklose Technikbesoffenheit. Obwohl für die Evakuierung mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung standen, kamen 1514 der über 2200 an Bord befindlichen Personen ums Leben – hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl an Rettungsbooten und der Unerfahrenheit der Besatzung im Umgang mit diesen. Wegen der hohen Opferzahl und weil es auch viele Opfer aus der Oberschicht gab, zählt der Untergang der Titanic zu den größten und berühmtesten Katastrophen der Seefahrt.

Die Schiffbauer haben aus der Katastrophe ihre Lehren gezogen. Die Atomlobby hat aus Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima nur eine bessere, grünere Propaganda gelernt.


Die Titanic und das Narrenschiff aktuell: Krieg, Artensterben, Klimawandel, Atomwaffen- frei nach Sebastian Brant


Na denn: Volle Wachstumsfahrt voraus, solange es noch Eisberge gibt ...


Von unsinkbaren Schiffen, sicheren Atommülllagern & AKW, ungiftigem Asbest, harmlosem FCKW und Krisenkommunikation...
Heute & Morgen: Kernkraftwerke sind sicher!



Na denn: Volle Wachstumsfahrt voraus, solange es noch Eisberge gibt ...
Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

Nachtrag:
Es gibt sie, die gute sinnvolle Technik, die Mensch und Umwelt nützt. Der medizinische Fortschritt hat die Pocken ausgerottet. In wenigen Jahrzehnten hat es im Bereich Windenergie, Tiefengeothermie und Fotovoltaik ungeheure Fortschritte gegeben, sodass die zukunftsfähigen Energien nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kostengünstiger als die atomar-fossilen Energiequellen sind. Wir hätten das Wissen und die Technik, um mit einem wesentlich verringerten Input von Energie, Rohstoffen und Arbeitszeit, allen Menschen der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen. Es ist unsere Aufgabe, Fortschritt und Zukunft menschengerecht zu gestalten.


15. April 1912: Die "absolut unsinkbare" Titanic, die Ikone des Fortschrittsglaubens sinkt und 1514 Menschen sterben.