Atom - TÜV, bayrischer Atomfilz, Geld, CSU, Söder, Gefälligkeitsgutachten & das AKW Isar


Veröffentlicht am 08.01.2024 in der Kategorie Atomkraft von Axel Mayer

2022 / TÜV, bayrischer Atomfilz, Geld, Söder, Gefälligkeitsgutachten & das AKW Isar


Aktueller Einschub:


Der TÜV Süd hat dem Freistaat Bayern für seine Sachverständigenleistungen im Zusammenhang mit Isar 2 zwischen 1990 und 2015 fast 107 Millionen Euro in Rechnung gestellt hat - wobei die Kosten demnach von den Betreibern beglichen wurden. Nimmt man die früheren Meiler Isar 1, Grafenrheinfeld und Gundremmingen dazu, waren es mehr als 630 Millionen Euro. "
Quelle: Süddeutsche Zeitung


Erneut schreibt der TÜV ein Gefälligkeitsgutachten für Söder - Wen wundert es, dass der TÜV, der durch die AKW-Abschaltungen viel Geld verliert, keine Bedenken gegen langfristigen Weiterbetrieb von AKW Isar-2 bis 2028 hat... "Aus sicherheitstechnischer Sicht" bestünden "keine Bedenken", heißt es ganz am Ende des TÜV-"Gutachtens".
Die Anlage werde ja fortlaufend überwacht, es gebe keine Hinweise darauf, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Und dass die große "periodische Sicherheitsüberprüfung", die ungefähr alle zehn Jahre ansteht, eigentlich überfällig ist, sei auch kein Problem - das könne man während des laufenden Betriebs machen, schreiben die TÜV-Experten, die an der "pflegeleichten" Kontrolle der deutschen AKW unglaublich viel Geld verdient haben.





Das Bundesumweltministerium hat schon im Jahr 2008 festgestellt, dass die "große Betreibernähe der TÜV (...) die Qualität und Unabhängigkeit der Begutachtung" beeinträchtigt...



Laufzeitverlängerung: FDP, CDU, CSU & TÜV = Atomfilz



Auszug aus einem Beitrag des TV-Magazins Kontraste:


"Eine unabhängige Kontrolle ist da schwer vorstellbar. Das meint Wolfgang Renneberg, er war bis vor kurzem Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bund.
Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Wenn wir den Fall, dass ein TÜV beurteilen soll, ob ein Kernkraftwerk noch weitere beispielsweise weitere acht Jahre betrieben werden soll, dann geht es hier um die Frage, ob der TÜV innerhalb dieser acht Jahre noch ein weiteres Geschäftsfeld für sich erhält, oder ob er dieses Geschäftsfeld verliert. Seine Entscheidung kann also objektiv von dieser Frage beeinflusst sein und insofern eine Entscheidung sein, die nicht objektiv an Sicherheitsmaßstäben ausgerichtet ist.“

Das Problem mit der Unabhängigkeit des TÜV ist im Bundesumweltministerium bekannt. Dort erstellte eine Arbeitsgruppe bereits 2008 ein Gutachten zum „Ungleichgewicht zwischen Behörde und Sachverständigenorganisationen“. Das Dokument war bislang unter Verschluss. Ein Ergebnis daraus – die festgestellte…

Zitat
„…große Betreibernähe der TÜV beeinträchtigt die Qualität und Unabhängigkeit der Begutachtung.“

Geändert hat sich daran bis heute nichts.

Sieht man dann auch noch, wer über zwei Drittel der Aktien der TÜV-Süd AG hält, dann wird einiges klarer: Es ist der TÜV Süd e.V. Er sitzt gleich mit in der Konzernzentrale. Und die Mitglieder des Vereins sind unter anderem die Energiekonzerne: Eon, Vattenfall und EnBW.

Also die Betreiber der vier umstrittenen Atomkraftwerke."
Zitatende

Quelle: Kontraste 15.07.10



Aktueller Einschub:

AKW Isar II: Wiederinbetriebnahme nach Abschaltung?


Die Atomlobbyisten in CDU, CSU, FDP und AfD haben die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima vergessen. Sie reden im Wahlkampf gerne von Heimat und setzen gleichzeitig auf die teure, gefährliche und heimatgefährdende Atomkraft. Gerade Ministerpräsident Söder würde das alte AKW Isar II gerne wieder hochfahren.
Doch die AKW-Betreiber, nicht nur in Bayern, widersprechen.
Das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut kann aus Sicht des Betreibers nicht mehr in Betrieb genommen werden. «Wir konzentrieren wir uns voll und ganz auf den zügigen Rückbau der beiden Kraftwerksblöcke 1 und 2 am Standort. Vor diesem Hintergrund ist eine Wiederinbetriebnahme von KKI 2 für Preussen Elektra kein Thema», teilte eine Sprecherin auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Die Abkürzung KKI 2 steht für Kernkraftwerk Isar 2. Explizit bestätigte die Sprecherin dabei, dass die zum ersten Jahrestag des deutschen Atomausstiegs am 15. April 2024 von Preussen Elektra Geschäftsführer Guido Knott gemachte Aussage zur technisch unmöglichen Reaktivierung des Kraftwerks weiter gelte. Konkret sagte er damals: «Für uns gibt es als kein Zurück mehr: Das Thema Wiederinbetriebnahme ist für uns damit definitiv vom Tisch.»


Auch der von CDU, CSU, FDP und AfD geforderte Neubau von AKW wird immer unwahrscheinlicher. Er scheitert nicht nur an den Risiken, sondern an den Kosten. Strom aus Wind und Sonne ist um ein Vielfaches billiger als Strom aus Atomkraftwerken.





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Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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