Vereinte Nationen der Atomlobby: Fukushima & Tschernobyl
Veröffentlicht am 02.06.2013 in der Kategorie Atomkraft von Axel Mayer
Vereinte Nationen der Atomlobby: Fukushima & Tschernobyl
"Als Folge des Atomunfalls von Fukushima werden nach UN-Einschätzung weder Menschen sterben noch vermehrt an Krebs erkranken. Die Katastrophe vom März 2011 habe keine direkten Gesundheitsfolgen, heißt es in einer ersten umfassenden Untersuchung der Vereinten Nationen." informierten die globalen Medien am 31.5.2013.
Unkritisch und unhinterfragt wurde diese Meldung weltweit verbreitet. Dies ist wohl die bisher erfolgreichste Greenwash-Aktion der Atomlobby seit Jahrzehnten. Krisenkommunikation wird so etwas in der Fachsprache genannt und es geht nicht um die Menschen in der Katastrophenregion, sondern um die Nach-Fukushima-Krise der globalen Atomindustrie. Wer behauptet, an den Folgen der japanischen Reaktorkatastrophe würden "weder Menschen sterben noch vermehrt an Krebs erkranken", der lügt!
Schon am 28. Februar 2013 teilte die atomfreundliche Weltgesundheitsorganisation WHO mit,
für die Allgemeinbevölkerung sei nicht mit einer „messbaren“ Erhöhung des Krebsrisikos infolge der Atomkatastrophe von Fukushima zu rechnen. Kurz darauf informierte die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW am 6. März 2013, aufgrund der äußeren Strahlenbelastung seien zwischen 20.000 und 80.000 Krebserkrankungen und aufgrund von kontaminierten Lebensmitteln weitere 18.000 bis 37.000 Krebsfälle zu erwarten. IPPNW Studie
Es gibt beim Greenwash für Atomkraft und bei der Verharmlosung atomarer Katastrophen ein Grundprinzip:
"Verharmlose Atomkatastrophen nicht selber - lass das von scheinbar neutralen Menschen und Institutionen machen". Aus diesem Grund hat es die Atomlobby immer wieder verstanden, nationale und internationale Gremien mit ihren Lobbyisten zu besetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Atomlobbyist und EU-Kommissar Günther Oettinger, der auf europäischer Ebene die Interessen der Atom- und Energiekonzerne vertritt.
Noch besser geeignet für Atompropaganda, Greenwash und das Herunterspielen von Atomunfällen ist eine der angesehensten Organisationen der Welt, die UN, die Vereinten Nationen.
IAEA, WHO, Vereinte Nationen und Atomkraft
Reaktorunfälle herunterzuspielen gehört zur Praxis der UN-Organisation IAEA
und die WHO ist durch Verträge mit der IAEA geknebelt. Der Mitarbeiterstab der IAEA ist durchsetzt mit Lobbyisten der Atomwirtschaft, die einerseits ein großes Interesse an einem möglichst sicheren Betrieb von Atomanlagen haben, die andererseits aber Gefahren, Risiken und Unfälle herunterspielen müssen.
So ist es nicht verwunderlich, dass es nach den Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl ein wichtiges Ziel der IAEA ist, einen wirtschaftlichen Rückschlag für die Atomindustrie zu verhindern. Auch aus diesem Grund betreiben die Verantwortlichen der IAEA die gezielte Verschleierung der Folgen der Fukushima-Katastrophe für Gesundheit, Umwelt und Landwirtschaft. Es ist zutiefst erschreckend, welche Macht und welchen Einfluss die Atomlobby auf UNO-Organisationen wie IAEA und WHO haben. Die Vereinten Nationen sind dabei, das in sie gesetzte Vertrauen zu verspielen.
Die massive Abhängigkeit der UN Organisation WHO
von der Lobbyorganisation IAEO zeigte sich schon beim Tschernobyl-Unfall. Und wie nach dem Atomunfall in Tschernobyl ist es nun auch in Fukushima die Hauptaufgabe der IAEO / IAEA die atomare Katastrophe zu verharmlosen und herunter zu spielen, denn die IAEA ist keine objektive Kontrollorganisation sondern eine geschickt aufgebaute Tarnorganisation der Nuklearindustrie in der UNO und sie beeinflusst massiv die WHO.
Wenn die Medien über kritische Studien
von Nichtregierungsorganisationen zu Fukushima berichten, dann fehlt der Zusatz "atomkritische Organisation" in der Berichterstattung nicht. Bei Berichten über Studien von IAEA, WHO und UN sollte zumindest der Hinweis "atomfreundliche Organisation" nicht fehlen.
Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
Aktueller Einschub:
AKW Isar II: Wiederinbetriebnahme nach Abschaltung?
Die Atomlobbyisten in CDU, CSU, FDP und AfD haben die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima vergessen. Sie reden im Wahlkampf gerne von Heimat und setzen gleichzeitig auf die teure, gefährliche und heimatgefährdende Atomkraft. Gerade Ministerpräsident Söder würde das alte AKW Isar II gerne wieder hochfahren.
Doch die AKW-Betreiber, nicht nur in Bayern, widersprechen.
Das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut kann aus Sicht des Betreibers nicht mehr in Betrieb genommen werden. «Wir konzentrieren wir uns voll und ganz auf den zügigen Rückbau der beiden Kraftwerksblöcke 1 und 2 am Standort. Vor diesem Hintergrund ist eine Wiederinbetriebnahme von KKI 2 für Preussen Elektra kein Thema», teilte eine Sprecherin auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Die Abkürzung KKI 2 steht für Kernkraftwerk Isar 2. Explizit bestätigte die Sprecherin dabei, dass die zum ersten Jahrestag des deutschen Atomausstiegs am 15. April 2024 von Preussen Elektra Geschäftsführer Guido Knott gemachte Aussage zur technisch unmöglichen Reaktivierung des Kraftwerks weiter gelte. Konkret sagte er damals: «Für uns gibt es als kein Zurück mehr: Das Thema Wiederinbetriebnahme ist für uns damit definitiv vom Tisch.»
Auch der von CDU, CSU, FDP und AfD geforderte Neubau von AKW wird immer unwahrscheinlicher. Er scheitert nicht nur an den Risiken, sondern an den Kosten. Strom aus Wind und Sonne ist um ein Vielfaches billiger als Strom aus Atomkraftwerken.
Die unten abgedruckten Fachbeiträge zeigen die massiven Verflechtungen und Abhängigkeiten von Atomindustrie, IAEA, WHO und der UN.
Hier geht´s zur IPPNW Studie
Geheimsache Tschernobyl Strahlenschäden sind für die UN-Organisation WHO tabu
Ein Auszug aus einem Beitrag von Alison Katz in Le Monde diplomatique Nr. 8530 vom 14.3.2008, Seite 17
Die Protokolle der UN-Konferenzen zum Thema Tschernobyl,
die 1995 in Genf und 2001 in Kiew stattfanden, wurden nie veröffentlicht. Das Gegenteil behauptete noch im Juni letzten Jahres WHO-Sprecher Gregory Hartl. Selbst als Journalisten nachhakten, hielt man an dem Lügenmärchen fest. Lediglich die Zusammenfassungen der in Kiew gehaltenen Vorträge - sowie zwölf von mehreren hundert der in Genf eingereichten Redemanuskripte - wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Seit dem 26. April 2007,
dem 21. Jahrestag von Tschernobyl, werden die Angestellten der Weltgesundheitsbehörde jeden Morgen von Demonstranten empfangen. Deren Plakate verweisen darauf, dass rund um Tschernobyl eine Million Kinder an den Folgen der radioaktiven Verseuchung erkrankt sind.(1 )Die Mahnwachen organisiert die internationale Initiative "For an Independent WHO". Sie bezichtigt die WHO der Komplizenschaft bei der Vertuschung der Folgen des Reaktorunglücks sowie der unterlassenen Hilfeleistung für die betroffene Bevölkerung.
Die Initiative fordert,
Artikel 1, Paragraf 2 im Abkommen zwischen der WHO und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO)(2) zu revidieren. Nach dieser Bestimmung muss die WHO, bevor sie im Nuklearbereich "ein Forschungsprogramm oder eine Maßnahme einleitet", die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) konsultieren, um die betreffende Frage "einvernehmlich zu regeln".
Eine Änderung dieses Artikels
soll auf der Weltgesundheitsversammlung(3) im kommenden Mai durchgesetzt werden.(4) Die Initiative argumentiert, dass die WHO von der IAEO unabhängig sein muss, wenn sie die Fakten, auf deren Basis man geeignete Therapien für die Opfer der radioaktiven Verseuchung entwickeln könnte, wissenschaftlich und unvoreingenommen bewerten soll.
Die IAEO verfolgt gemäß ihrer Statuten das Ziel,
"die Nutzung der Atomenergie für Frieden, Gesundheit und Wohlstand in der ganzen Welt zu fördern und zu verbreiten". Tatsächlich ist sie eine Lobbyorganisation (mit militärischer Dimension), die in der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik gar nicht erst mitreden sollte.
Einige Beispiele können zeigen, warum. So konnte die IAEO mit ihrem Veto von der WHO bereits geplante Konferenzen zum Thema Radioaktivität und Gesundheit verhindern. Die WHO wiederum hat die grotesken Mortalitäts- und Morbiditätsstatistiken abgesegnet, mit denen die Atomagentur nach Tschernobyl belegen wollte, dass es nur 56 Tote und 4 000 Fälle von Schilddrüsenkrebs gegeben habe.(5)
Die WHO an der kurzen Leine der Atombehörde
Die Leugnung von Strahlenkrankheiten führt unausweichlich zu Versorgungsmängeln. Weltweit leben neun Millionen Menschen in stark radioaktiv verseuchten Gebieten. Seit 22 Jahren nehmen sie kontaminierte Nahrungsmittel zu sich, mit den bekannten Folgen.6 Doch die Befürworter der Kernenergie betrachten jede Untersuchung über die schädlichen Auswirkungen ionisierender Strahlung nur als wirtschaftliches Risiko, das man um jeden Preis verhindern muss.
Entsprechend tauchten in der Studie,
die 1991 von den Gesundheitsministerien der Ukraine, Weißrusslands und der Russischen Föderation gefordert wurde, Forschungen über mögliche Schädigungen des menschlichen Erbguts gar nicht erst auf. Obgleich diese Länder ihren Forschungsantrag bei der WHO gestellt hatten, lag die Federführung des Projekts am Ende bei der Atombehörde. Und die setzte andere Prioritäten, etwa mit einer Studie zur Entwicklung von Karies.
Dieser Interessenkonflikt hatte für hunderttausende Menschen fatale Konsequenzen, wie unabhängige Wissenschaftler und Institutionen aufgezeigt haben.(7) Dabei sind die schlimmsten Folgen noch gar nicht abzusehen, da sich die radioaktiven Isotope erst nach und nach in den inneren Organen anreichern und die Schäden am menschlichen Genom erst bei künftigen Generationen sichtbar werden.
Hunderte epidemiologischer Studien, die in der Ukraine, Weißrussland und der Russischen Föderation durchgeführt wurden, ermittelten eine signifikante Erhöhung von Krebserkrankungen jeden Typs (mit tausenden von Todesfällen), einen Anstieg der Kinder- und perinatalen Sterblichkeit sowie eine große Zahl von Spontanaborten. Hinzu kommt eine wachsende Zahl von Deformationen und genetischen Anomalien, Störungen der geistigen Entwicklung, neuropsychologischen Erkrankungen, Fällen von Blindheit, Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems, des Magen-Darm-Trakts, der Harnwege sowie Stoffwechselkrankheiten.(8)
Doch wer wird diesen Studien Glauben schenken?
Vier Monate nach Tschernobyl erklärte der Leiter für Reaktorsicherheit der IAEO, Morris Rosen: "Selbst wenn jedes Jahr ein solcher Unfall passieren würde, wäre die Kernenergie für mich weiterhin eine günstige Energiequelle".(9 )Wenn die Öffentlichkeit über die wahren Folgen der Katastrophe von 1986 Bescheid wüsste, wären alle Debatten über die Atomenergie blitzschnell beendet. Deshalb hat die WHO Angst vor den Kindern von Tschernobyl.
Jahrzehntelang haben die Lobbys der Tabakindustrie, der Agrar- und Petrochemie die Umsetzung von Gesundheits- und Umweltschutzmaßnahmen blockiert, die ihre Profite bedroht hätten. Doch die Atomlobby ist noch mächtiger: Sie hat die Regierungen der Atomstaaten hinter sich, insbesondere die USA, Großbritannien und Frankreich, sowie mächtige staatenübergreifende Organisationen. Diese staatlich gesponserte militärisch-industrielle Lobby bringt unentwegt eine Unzahl falscher Informationen in Umlauf.
Korrumpierte Wissenschaftler
sind selbst in den angesehensten Universitäten und Forschungseinrichtungen anzutreffen. In einem Leitartikel der britischen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet werden die Universitäten als "regelrechte Unternehmen" bezeichnet, "die ihre Entdeckungen eigennützig in bare Münze umwandeln, statt ihren Status als unabhängige Forschungseinrichtungen zu verteidigen".(10) Die von wissenschaftlichen Kapazitäten unterschriebenen Expertisen über die "Sicherheit" von Nuklearanlagen werden häufig von der Atomlobby selbst in Auftrag gegeben oder finanziert oder beides.
Bekanntlich wurde auch der Treibhauseffekt von Wissenschaftlern geleugnet, die sich von Konzernen kaufen ließen. Aber während die für den Klimawandel verantwortlichen Emissionen (theoretisch) noch begrenzt werden können, ist das bei den nuklearen Abfällen der Atomenergie nicht mehr möglich. Selbst wenn man ab morgen alle Formen atomarer Nutzung einstellen würde - ihre Hinterlassenschaften würden das Leben auf der Erde trotzdem noch jahrtausendelang beeinflussen.
Die "Wissenschaft", die Informationen über Atomenergie im Allgemeinen und über die Katastrophe von Tschernobyl im Besonderen liefert, ist bei der Frage nach dem Gesundheitsrisiko zugleich Richter und Partei. Sämtliche mit Atomenergie befassten Institutionen einschließlich internationaler Organisationen wie Euratom oder bestimmter UNO-Einrichtungen funktionieren wie eine "inzestuöse, nach außen abgeschlossene Familie".(11)
Die Fehlleistungen dieser Pseudowissenschaft und ihrer Methoden reichen von der unverblümten Übertreibung bis zum subtilen Betrug.(12 )In der ersten Phase, gleich nach dem Unfall von Tschernobyl, ging es um die Fälschung und Zurückhaltung von Daten. Radioaktivitätsmessungen und Untersuchungen über Krebserkrankungen fanden einfach nicht statt. Unabhängige Forscher und Institutionen, die die Folgen der nuklearen Verseuchung aufdeckten, wurden attackiert und ihre Studien zensiert.
Tausende von Untersuchungen,
die in den drei am härtesten betroffenen Ländern Ukraine, Weißrussland und Russland entstanden waren, wurden nicht übersetzt. Und bei Fachkonferenzen blieben ganze Forschungsgebiete unberücksichtigt. Das galt zum Beispiel für Untersuchungen zu chronischen, inneren Strahlenschäden durch geringe Dosen, denen nahezu die gesamte Bevölkerung rund um Tschernobyl ausgesetzt war und noch ist.
Ein Krebspatient, der fünf Jahre überlebt, gilt als geheilt
Zur zweiten Sequenz von Fehlleistungen gehören die ausgefallenen Rechenkunststücke von Spezialisten, die eine durchschnittliche Strahlenbelastung der Bevölkerung berechnen und dabei die enormen regionalen Unterschiede unter den Tisch fallen lassen. Dafür gibt es reichlich Beispiele: Studien werden nach zehn Jahren abgeschlossen, damit die Langzeitmortalität und -morbidität nicht mehr erfasst werden muss. Ein Krebspatient, der fünf Jahre überlebt hat, wird als geheilt definiert. Eine Studie beschränkt sich auf Krebs oder erfasst nur die Überlebenden des Super-GAUs oder beschränkt sich auf die drei am meisten betroffenen Länder. Eine andere registriert die Verringerung der Krebserkrankungen bei Kindern, dabei sind diese Kinder inzwischen womöglich als Erwachsene an Krebs erkrankt.
Zwischen 1950 und 1995 ist in den USA die jährliche Rate neuer Krebserkrankungen jeden Typs um 55 Prozent gestiegen, wie das Nationale Krebsinstitut festgestellt hat. Ähnliche Tendenzen wurden auch in Europa und allen industrialisierten Ländern beobachtet. 75 Prozent dieser Neuerkrankungen gehen auf das Konto von Krebsarten, die nicht von Nikotinkonsum herrühren. Aber angeblich ist die erhöhte Krebsrate nur auf die verbesserte Diagnostik oder die insgesamt höhere Lebenserwartung zurückzuführen.(13)
Natürlich liegt die Zahl der Krebserkrankungen umso höher, je reicher und entwickelter ein Land ist. Aber das ist kein Grund, die augenscheinlichste Ursache - Umweltgifte und chemische und radioaktive Verseuchung - zu ignorieren und stattdessen, wie es die sogenannten Spezialisten tun, den Opfern ihre ungesunden Lebensgewohnheiten vorwerfen.
Heute geht es darum,
seriöse wissenschaftliche Erklärungen und wirksame Prävention zu fordern, die bei den realen Ursachen der Krankheit ansetzt. Deshalb rufen Selbsthilfegruppen zum Boykott mächtiger Wohltätigkeitsorganisationen auf, die eng mit der Pharmaindustrie und Medizintechnik verbandelt sind. Krebspatienten versuchen die wahren Verantwortlichen für die Verschleierung der Gefahren der Atomenergie vor Gericht zu ziehen.(14) Und Bürgerinitiativen kämpfen dafür, Studien zur Häufigkeit von Kinderkrebs in Auftrag zu geben.(15)
Die WHO müsste sich vor allem um zwei Dinge kümmern: um das Fehlverhalten von Wissenschaftlern und um die Verflechtung von Industrie, Universitäten und Forschungsinstitutionen. Im Januar 2007 versicherte Margaret Chan bei ihrer Wahl zur Generaldirektorin, eine der Stärken der WHO sei ihre Kompetenz im Gesundheitswesen. "Unsere Direktiven haben absolute Autorität", erklärte Chan. Das gilt allerdings nicht für den Themenbereich Radioaktivität und Gesundheit, wo die IAEO die absolute Autorität besitzt, ohne über irgendeine Kompetenz in Sachen Gesundheit zu verfügen.
Ist damit zu rechnen, dass die Mitgliedstaaten der WHO Widerstand leisten werden? The Lancet meint: "Die Regierungen haben auf nationaler und regionaler Ebene immer wieder ihre Pflicht vernachlässigt, die Interessen ihrer Bevölkerung über den Profit zu stellen".(16) Es ist höchste Zeit, endlich unabhängige und zuverlässige Untersuchungen über die gesundheitlichen Folgen der zivilen und militärischen Nutzung von Atomenergie zuzulassen. Und deren Ergebnisse dann auch ohne Einschränkungen zu veröffentlichen.
Fußnoten:
(1) Siehe Charaf Abdessemed, "Les antinucléaires font le piquet devant l'OMS", "Geneva Home Information, 6./7. Juni 2007.
(2) Die 1957 gegründete autonome Organisation unter dem Dach der UN dient als internationales Forum zur Überwachung und Koordination der friedlichen Nutzung der Atomenergie. Das WHO-IAEO-Abkommen ist seit Mai 1959 in Kraft.
(3) Das wichtigste Gremium der WHO, in dem die 193 Mitgliedstaaten vertreten sind, entscheidet über die langfristige Politik.
(4) Siehe den internationaler Aufruf im Internet: www.independentwho.info.
(5) "The Chernobyl Forum, Chernobyl's Legacy. Health, Environmental and Socio-Economic Impacts. 2003-2005", IAEA/WHO/UNDP/FAO/ UNEP/UN-OCHA/UNSCEAR/WB, Wien, April 2006; www.iaea.org/Publications/Booklets/Cher nobyl/chernobyl.pdf.
(6) Michel Fernex, "La santé: état des lieux vingt ans après", in: Galia Ackerman, Guillaume Grandazzi und Frédérick Lermarchand, "Les silences de Tchernobyl", Paris (Autrement) 2006.
(7) Pierpaolo Mittica, Rosalie Bertell, Naomi Rosenblum und Wladimir Tchertkoff, "Chernobyl: The Hidden Legacy", London (Trolley Ltd) 2007.
(8) Alex Rosen, "Effects of the Chernobyl Catastrophe - Literature Review", Januar 2006; www.ippnw. org/ResourceLibrary/Chernobyl20Rosen.pdf.
(9) "Le Monde, 28. August 1986.
(10) "The Tightening Grip of Big Pharma", in: "The Lancet, 14. April 2001, Bd. 357, Nr. 9 263, S. 1 141.
(11) Rosalie Bertell, "No Immediate Danger? Prognosis for a Radioactive Earth", Toronto (Women's Press) 1985.
(12) Siehe etwa Chris Busby, "Wolves of Water: A Study Constructed from Atomic Radiation, Morality, Epidemiology, Science, Bias, Philosophy and Death", Aberystwith (Green Audit) 2006. Wladimir Tchertkoff, "Le crime de Tchernobyl: le goulag nucléaire", Arles (Actes Sud) 2006. Permanent People's Tribunal, International Medical Commission on Chernobyl, "Chernobyl. Environmental, Health and Human Rights Implications", Wien, 12.-15. April 1996.
(13) Samuel Epstein, "Cancer-Gate. How to Win the Losing Cancer War", New York (Baywood) 2005.
(14) So wurde in Frankreich im Rahmen des Falls Tschernobyl/Schilddrüsenkrebs ein Verfahren wegen schwerer Täuschung gegen Professor Pierre Pellerin, den damaligen Direktor der zentralen Strahlenschutzbehörde, eingeleitet.
(15) Seit Jahren wird zwar eine Verbindung zwischen atomaren Anlagen und infantiler Leukämie vermutet, etwa im Umkreis der norddeutschen Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel. Doch erst seit kurzem gibt es eine vom Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlichte Kinderkrebsstudie. Siehe dazu "Süddeutsche Zeitung vom 1., 26. und 28. Februar 2008.
(16) "The Lancet, siehe" Anmerkung 10.
Aus dem Französischen von Sabine Jainski
Alison Katz vom "Centre Europe - Tiers Monde" (Cetim) in Genf arbeitete 18 Jahre für die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Le Monde diplomatique Nr. 8530 vom 14.3.2008, Seite 17, 384 Dokumentation, Alison Katz
Wir freuen uns, zusätzlich auf unserer Homepage einen kritischen Beitrag von Dr. Michel Fernex einstellen zu dürfen, der an einem Beispiel das propagandistische Wirken der IAEO aufzeigt.
Wer schützt uns vor der IAEO?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO übt sich in vornehmer Zurückhaltung, wenn es um Strahlenrisiken geht. Das hat seinen Grund: Die WHO liess sich von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) einen Maulkorb verpassen.
Prof. Dr. med. Michel Fernex, Postfach 167,CH-4118 Rodersdorf
Die Verfassung der UN-Weltgesundheitsorganisation WHO¹ definiert 22 Pflichten, damit die Institution ihre medizinischen Ziele überhaupt erreichen kann. Unter anderem heisst es in der WHO-Verfassung:
- "Umfassende Aufklärung, Ratschläge und Unterstützung im Bereich der Gesundheit."
- "Förderung einer klaren Meinungsbildung in der Bevölkerung betreffend der Gesundheitsprobleme, basierend auf einer aufgeklärten Öffentlichkeit."
Im Rahmen dieser Richtlinien fand im August 1956 eine Konferenz statt, an der 20 namhafte Genetiker ihre Befunde darlegten, um vor den Konsequenzen der sogenannt friedlichen Nutzung der Atomenergie zu warnen. Schon damals war bekannt, dass ionisierende Strahlung bei vielen Lebewesen – von Bakterien bis zu den Säugetieren – Mutationen hervorruft.² In ihrer gemeinsamen Stellungnahme schrieben die Genetiker: "Das Erbgut ist das wertvollste Eigentum der Menschen. Es bestimmt das Leben ihrer Nachkommenschaft, die gesunde und harmonische Entwicklung der künftigen Generationen. Wir als Gruppe behaupten, dass die Gesundheit der künftigen Generationen durch die zunehmende Entwicklung der Atomindustrie und Strahlungsquellen gefährdert ist. (...) Wir sind auch der Meinung, dass neue Mutationen, die bei Menschen auftreten, für sie selbst wie für ihre Nachkommen schädlich sein werden."²
Der Genetiker und Nobelpreisträger Prof. H. J. Müller erwähnte an dieser Konferenz Experimente mit sehr kleinen Strahlendosen, die bezüglich der Dosiswirkungsrelation zu überraschenden Ergebnissen geführt hatten. Seither sind zahlreiche Arbeiten über die schädlichen Effekte niedriger Strahlendosen publiziert worden, die mit Experimenten zeigten, dass sehr kleine Dosen überproportionale Schädigungen auslösen. 3, 4, 5
Die Publikation zu dieser WHO-Tagung sowie die Stellungnahmen des ersten Weltkongresses für Genetik, der im selben Jahr in Dänemark stattfand, sorgten bei der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) für Unruhe. Die IAEO war offiziell gegründet worden, um weltweit die Sicherheit im Nuklearbereich zu überwachen und zu kontrollieren, sie setzt sich jedoch auch explizit für die Förderung der kommerziellen Atomindustrie ein. In ihren Statuten – die 1996 in Wien wieder zitiert wurden – heisst es: Das Hauptziel der IAEO ist "die Beschleunigung und die Förderung der Atomindustrie für den Frieden, für die Gesundheit und für das Wohlbefinden in der ganzen Welt".(6) Fast nebenbei wird in diesem Text betont, dass die IAEO auch für Gesundheitsfragen im Bereich der Atomindustrie zuständig sei.
Nach 1958 zwang nämlich die IAEO die WHO durch Verhandlungen zum Schweigen, 1959 wurde diese Vereinbarung in einem Abkommen zwischen den beiden UN-Organisationen fest geregelt. Seither werden die gesundheitlichen Risiken, die die kommerzielle Nutzung der Atomenergie allenfaslls mit sich bringt, vom Nuklearpromotor selbst "überwacht" beziehungsweise "erforscht" – und nicht mehr von unabhängigen medizinischen Behörden. Das Abkommen verfügt implizit, dass Forschungsprojekte – deren Resultate potentiell die Förderung der Atomindustrie behindern könnten – entweder gar nicht oder nur noch von der IAEO gemeinsam mit der WHO durchgeführt werden. Die IAEO fürchtet zurecht, dass sich ein aufgeklärtes Publikum der Atomenergie entgegenstellen könnte, und legt deshalb im erwähnten Abkommen fest: "Die IAEO und die WHO sind sich bewusst, dass es notwendig sein könnte, restriktive Massnahmen zu treffen, um den vertraulichen Charakter gewisser ausgetauschter Informationen zu wahren (...)." Dabei geht es vor allem darum, dass als vertraulich deklarierte Daten, die zwischen den beiden Organisationen ausgetauscht werden, auch wirklich geheim bleiben. (7)
Diese Verpflichtung zur Vertraulichkeit verstösst jedoch gegen die Statuten der WHO, die eine aufgeklärte Öffentlichkeit verlangen. Es bedeutet letztlich auch nichts anderes, als dass gemäss diesem IAEO-WHOAbkommen die Weltbevölkerung betreffend Nuklearrisiken offensichtlich vor der Wahrheit geschützt werden muss. Für die programmierten bevorstehenden Atomindustrieunfälle verheisst das: Die Bevölkerung wird noch schlechter informiert und noch schlechter geschützt als es schon bei Tschernobyl der Fall war – weil es primär darum geht, die AKW-Betreiber vor Schadenersatzforderungen zu schützen.(8)
Parallelen zur Contergan-Affäre
Nach der Einführung von Thalidomid – ein Schlafmittel und Tranquilizer (bekannt unter dem Produktenamen "Contergan") – trat Anfang der sechziger Jahre eine Epidemie von Missbildungen bei Neugeborenen auf. Ihre Mütter hatten während der Schwangerschaft Thalidomid eingenommen. Thalidomid wirkt bei Insekten, Vögeln und Säugetieren teratogen (aber nicht mutagen), das heisst, es verursacht bei Embryonen in bestimmten Entwicklungsphasen Missbildungen. Die Thalidomid-Embryopathie, die am häufigsten gekennzeichnet ist durch fehlende Glieder (Amelie oder Phocomelie), war allgemein bekannt. Medizinische Experten behaupteten jedoch in Publikationen (9) wie vor Gericht, es sei in keinem der zirka 5 000 Fälle ein kausaler Zusammenhang zwischen der Thalidomid-Einnahme und der Missbildung beweisbar. Ihr Hauptargument: "Es existiert kein Missbildungsregister, das es ermöglichen würde, statistisch zu beweisen, dass das Thalidomid die verursachende Substanz ist." Trotz des Freispruchs der Firma durch die Richter hat die Food and Drug Administration (FDA) in den USA (wo Contergan allerdings gar nie zugelassen war) danach sehr strenge Regelungen eingeführt, die weltweit übernommen worden sind: Substanzen müssen vor der klinischen Prüfung auf Teratogenizität, Karzinogenizität und besonders auf Mutagenizität getestet werden. Neue Medikamente, aber auch Insektizide, die im Bakterienmodell oder Zellkulturtest mutagene Eigenschaften aufweisen, werden eliminiert.
Würden dieselben Regeln, die für die chemische Industrie gelten, auch auf die Atomindustrie angewendet, liesse dies nur einen Schluss zu: Alle Atomanlagen müssten sofort stillgelegt werden – da alle Stadien von der Uranextraktion, über die Energieproduktion, bis hin zur Atommülldeponie mit der Freisetzung von mutagenen Radioisotopen verbunden sind.
Frisierte Studien
Die Atomlobby hindert jedoch WissenschaftlerInnen, auf diesem Gebiet zu forschen und zu publizieren, sofern ihre Ergebnisse nicht "günstig" ausfallen. J.-F. Viel (10), Professor für Epidemiologie, beschreibt, wie man jedoch auf Wunsch "günstige" Forschungsresultate produzieren kann (11): Es gibt Methoden, die es erlauben, willkürlich negative Ergebnisse zu erzielen, indem man methodologische Fehler in die Forschungsprotokolle einbaut. Indem man sich beispielsweise – wenn man die Krebshäufigkeit studieren möchte – nur auf die Mortalität (Anzahl Todesfälle) abstützt und nicht die Morbidität (Anzahl Erkrankungen) in einem Beobachtungszeitraum von beispielsweise zehn Jahren untersucht (siehe "Statistische Mogeleien"). Betrachtet man nur die Mortalität, erhält man Daten, die keinen statistisch-signifikanten Unterschied zwischen Strahlenexponierten und Nichtexponierten nachweisen lassen – mit der Morbidität könnte es jedoch ganz anders aussehen.
Mit "methodologisch frisierten" Studien können die Atombefürworter dann behaupten, es sei nichts Beunruhigendes, zum Beispiel keine erhöhte Leukämierate, gefunden worden. Und die AKW-Promotoren benutzen sie, um weitere Atomkraftwerke zu propagieren.
Studien bedürfen stets grosser finanzieller Unterstützung. Deshalb meiden die WissenschaftlerInnen das heikle Gebiet "Strahlenrisiko", um sich keinen beruflichen Schwierigkeiten auszusetzen. Die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) hat dafür gesorgt, dass dies so läuft und dass es auch in Zukunft so laufen wird. Sie weiss sich von den nationalen Instanzen und Nuklearlobbies unterstützt. In Frankreich übte beispielsweise der frühere Direktor der französischen Electricité de France, M. Boiteux, der die ganze AKW-Entwicklung leitete, einen starken Einfluss auf die nationalen Gremien (C.N.R.S.) aus, die die Forschungsstipendien verteilen.
Hartnäckige WissenschaftlerInnen
Einigen wenigen, hartnäckigen, unabhängigen ForscherInnen ist es zu verdanken, dass inzwischen trotzdem statistisch gesicherte Daten über die Zunahme von Krebs und Leukämie im Umkreis von Atomanlagen vorliegen.
Auch über die medizinischen Folgen von Tschernobyl existieren – dank der beharrlichen Arbeit vor allem weissrussischer WissenschaftlerInnen – inzwischen mehrere Untersuchungen, deren Ergebnisse erschrecken. Die Krebsrate wie die genetischen Mutationen (vgl. nachfolgenden Text "Tschernobyl wütet im Erbgut") sind bereits statistisch signifikant angestiegen. Die IAEO und die WHO akzeptieren jedoch nur die Häufung von Schilddrüsenkrebs als Folge von Tschernobyl.
In Weissrussland beobachtet man aber noch ganz andere Schädigungen, über die kaum berichtet wird: Zum Beispiel haben die Autoimmunkrankheiten, wie durch Insulinmangel bedingte Zuckerkrankheit (besonders bei Kindern) und andere endokrine Störungen massiv zugenommen. Man stellt zudem Krankheitssyndrome wie neuropsychiatrische Krankheiten und Kardiomyopathien bei Jugendlichen fest. Diese Syndrome sind darauf zurückzuführen, dass in den Hirnzellen oder im Myokard das Kalium durch Cäsium-137 ersetzt wird, was zu Zellmembran-Dysfunktionen führt.(12)
Die WHO hält sich aber trotz all diesen aufrüttelnden Erkenntnissen an das von der IAEO verordnete Schweigen. Über genetische Schäden nach Tschernobyl darf nicht die Rede sein.
- 1. Documents Fondamentaux, 40e édition, OMS, Genève 1994
- 2. Effets génétiques des radiations chez l'homme. pp. 184, OMS Palais des Nations Genève, 1957
- 3. Petkau A.: Radiation effects with a model Lipid Membrane. Canadian J. of Chemistry, Vol. 49, p. 1187-1196, 1971
- 4. Burlakowa E.B.: Kleine Strah-lungsdosen, Wirkungsgesetzmäs-sigkeit und Risiko. Die wichtigsten wissenschaftlichen Referate, International Congress "The World after Chernobyl", Minsk, 1996, p105-108/Low intensity radiation: radiological aspects. Radiation protection Dosimetry, Vol 62, No 1/2 p. 13-18, 1995; Nuclear Technology Publishing, 1995
- 5. Stewart A.M. : Low Dose Radiation: The Hanford Evidence, Lancet, No 8072, p. 1048-1849, 1978
- 6. One Decade After Chernobyl. Summing up the Consequences of the Accident, Building of the IAEA, Proceedings of an International Conference, Vienna, pp 555, 8.-12. April 1996
- 7. Die zitierten Paragraphen des Abkommens findet man in den "Documents de Base", vgl. Fussnote 1
- 8. Permanentes Völkertribunal. Tschernobyl. Auswirkung auf Umwelt, Gesundheit und Menschenrechte, Wien, Österreich, 12-15. April 1996. Buch erhältlich bei der Bundesarbeits-gemeinschaft "Den Kindern von Tschernobyl in Deutschland e.V.", ESG-Haus, Breul 43, 48143-Münster; Fax.: +49- 2501-27417.
- 9. Hartlmaier K.M.: Es geht nicht nur um Contergan. Am 1. Mai beginnt der grosse Prozess – Er betrifft grundsätzliche Fragen. Zahnärztliche Mitteilungen, Nr. 9, p 427-429, 1968
- 10. Viel publizierte 1997 eine aufsehenerregende Studie über Leukämie in der Umgebung von La Hague; Viel J.F., Pobel D. (1997): Case control study of leukaemia among young people near La Hague nuclear reprocessing plant: the environmental hypothesis revisited, in British Medical Journal, 314, p. 101–106
- 11. Viel J.F., Conséquences des essais nucléaires sur la santé: quelles enquêtes épidémiologiques? Médecine et guerre Nucléaire, Vol. 11, p 41-44, janv.-mars 1996/Monographie à paraître à "La Découverte" en février 1998
- 12. Bandazhevsky Y.I. & Lelevich V.V.: Clinical and experimental aspects of the effect of incorporated radionucleides upon the organism. Monography, Gomel State Medical Institute, p. 128, 1995
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