Ende Erster Weltkrieg 1914 - 2018: Was haben wir daraus gelernt? / 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg 11. November 1918


Veröffentlicht am 10.11.2018 in der Kategorie Krieg & Frieden von Axel Mayer

Ende Erster Weltkrieg 1914 - 2018: Was haben wir daraus gelernt? / 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg 11. November 1918





In diesen Jahren die von Kriegen, Krisen, Massakern, Folter, wachsenden Nationalismen, massiver Aufrüstung und Menschenrechtsverletzungen geprägt sind, jährt sich zum hundertsten Mal das Ereignis, das die Geschichte Europas entscheidend geformt hat, der Erste Weltkrieg. Mit diesem Beitrag "1914 - 2014 Erster Weltkrieg: Was haben wir daraus gelernt?" möchte ich einen Impuls für die aktuellen Debatten geben. Am 11. November 1918 endete der bisher vorletzte Weltkrieg. Es scheint eines der zentralen Probleme der Menschheit zu sein, dass sie unfähig ist aus der Geschichte zu lernen.

Ein persönlicher Meinungsbeitrag von Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer Freiburg, Kreisrat Emmendingen, Vizepräsident Atomschutzverband Basel


"Kurzversion", den längeren Text finden Sie unten auf dieser Seite und die französische Variante ganz unten


1914-2014: la Grande Guerre - QU'AVONS-NOUS APPRIS DEPUIS ?


Die entsetzliche globale Unvernunft (Israel, Palästina, Ukraine, Syrien, Irak, Afghanistan...) macht es leider wieder nötig für Friedensbanner,Friedensfahnen,, Friedensaufkleber & Friedensanstecker zu werben...



1914 - 2014 Erster Weltkrieg: Was haben wir daraus gelernt?

Eine der größten menschengemachten Katastrophen
nicht nur für den Oberrhein und Europa war der Erste Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 am Oberrhein, in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika, Asien und auf dem Meer geführt wurde. Ca. 70 Millionen Menschen standen unter Waffen und etwa 40 Staaten waren am Krieg direkt oder indirekt beteiligt. Rund 17 Millionen Menschen starben. Manche aktuellen Konflikte im arabischen Raum haben ihre Wurzeln in der imperialen Grenzziehung der Siegermächte nach Kriegsende.

Mein Großvater Josef Dufner
hat mir vom unmenschlichen Abschlachten in den Vogesen am Hartmannsweilerkopf im Dezember 1914 erzählt, bei dem etwa 25000 bis 30.000 Soldaten "für´s jeweilige Vaterland gefallen" sind. "Gefallen" ist ein seltsam beschönigendes Wort: Es steht für erschossen, zerfetzt, zerrissen, erstickt, qualvoll gestorben, verblutet... Dazu kamen etwa 60000 verwundete und verstümmelte Soldaten.
Die Familie meiner Großmutter Maria Dufner lebte im Münstertal, in einem der schönsten Vogesentäler unter dem "Montagne de la Mort". Als Folge beider Weltkriege wechselten sie mehrfach die Nationalität ohne den Wohnsitz zu verändern.

100 Jahre nach Kriegsbeginn 1914
leben die ehemaligen Kriegsgegner in Demokratien und sind befreundet! Um so bestürzender ist es, dass wir bei fast allen Kriegen der letzten Jahrzehnte von Werbeagenturen, Geheimdiensten und Regierungen demokratischer Länder belogen und betrogen wurden. Dass Diktatoren lügen wissen wir. Unsere Aufgabe als Demokraten ist es, auch den Lügen in der Demokratie entgegenzutreten.

100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg
glauben wir fest, dass die damaligen Gräuel dauerhaft überwunden sind. Und doch: Wo waren unsere Medien, wo war unser Protest, als deutsche und französische Truppen in Afghanistan mit den Armeen zusammen kämpften, für die Folter (Waterboarding) zu den üblichen Verhörpraktiken zählte?

Im wichtigsten, von Menschen geschriebenen Text,


der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ steht in Artikel 5: "Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden". Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist eine der wichtigsten Lehren, die aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gezogen wurden. Sie muss Richtschnur unseres politischen Handelns sein.


100 Jahre nach Kriegsbeginn
gibt es Waffen, mit denen das Leben auf diesem Planten ausgelöscht werden kann. Im Besitz der neun Atomwaffenstaaten befinden sich heute knapp 15.000 Atomwaffen. 93% der Atomwaffen gehören den USA oder Russland. Fast 4.000 sind sofort einsatzfähig. Die technische Möglichkeit, global alles Leben auszurotten ist eine der größten Perversionen unserer Zeit.



Aufrüstung Heute


Die Bewahrung des Friedens ist eine der zentralen Aufgaben der Menschheit. Die gilt insbesondere in Zeiten, in denen CDU und CSU dem Druck des amerikanischen Rüstungslobbyisten Trump folgen und massiv aufrüsten wollen. Auch AfD und FDP sind für mehr Geld für´s Militär. Der Rüstungsanteil am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland liegt zurzeit bei 1,2 Prozent – bis 2020 soll der Verteidigungsetat von 34,3 auf 39,2 Milliarden Euro steigen. Um das Zwei-Prozent-Ziel zu erreichen, müsste Deutschland aber mehr als 80 Milliarden Euro (80.000.000.000) für das Militär ausgeben. Es passt in die zeitgemäßen Durchsetzungsstrategien, dass Parteien und Rüstungslobby lieber von 2% reden, als von den realen Summen.
Diese freiwillige Unterwerfung unter den Willen der USA ist unerträglich und politisch gefährlich. Jetzt laufen die PR-Kampagnen um den Menschen Angst zu machen, damit sie Aufrüstung akzeptieren.



1914 - 2014: 100 Jahre Erster Weltkrieg - Ein aktuelles Foto von den Schlachtfeldern am Hartmannsweilerkopf

Kriegsgründe: Damals und Heute
Vor 1914 gab es eine Vielzahl von Krisen, Konflikten und „lokalen“ Kriegen. Ähnlich wie in der Zeit vor 1914 gibt es auch heute bedrohliche Krisen, Konflikte und regionale Kriege. Da ist der längst verlorene Krieg in Afghanistan, der Ukraine-Konflikt, der jahrzehntelange israelische Kolonialkrieg im Westjordanland, der verbrecherischen Krieg der ISIS und der Stellvertreterkrieg in Syrien. Es gibt aber auch Kriege, die wir nicht einmal wahrnehmen. Für unsere Handy- & Computer-Wegwerfkultur starben allein seit 1998 über 3 Millionen Menschen im "unbeachteten" Coltan-Rohstoffkrieg im Kongo. In Asien verschärft sich der Rohstoffstreit um einige Inseln zwischen China und Japan und ein durchgedrehter Diktator in Nordkorea verfügt über Atomwaffen. Der überwunden geglaubte kalte Krieg wird an den nach Osten "erweiterten" Grenzen der Nato in neuer Form weiter geführt, wie der aktuelle, mehr als bedrohliche Konflikt in und um die Ukraine deutlich zeigt. (Nicht nur) Russland und China unterdrücken Freiheitsbewegungen und nationale Minderheiten. Die globalen Krisen verschärfen sich, denn das Versprechen vom „dauerhaft unbegrenzten Wachstum“ ist nicht umsetzbar und die absehbare Endlichkeit von Rohstoffen und atomar-fossilen Energievorräten verschärft die globalen Verteilungskonflikte. Intoleranz, Terrorismus, Fundamentalismus, Despotismus, voraufklärerisches Denken, Gier und soziale Ungleichheit nehmen im globalen Maßstab zu und im Zeichen der Krise sind auch in Europa rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch. Die sich abzeichnenden globalen ökonomischen Krisen drohen die Welt politisch aus den Angeln zu heben.

Irak, Syrien & Afghanistan
Der schreckliche Bürgerkrieg und Stellvertreterkrieg in Syrien und der mörderische Krieg der Dschihadisten im Irak zeigten und zeigen welch schreckliche Unordnung die imperiale Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg und „unsere westlichen“ Kriege im Irak und Afghanistan und ausgelöst haben. Der vergangene militärische Erfolg der ISIS gab einen Vorgeschmack auf die Zeit nach unserem „erfolgreichen“ Abzug aus Afghanistan.
Grund für den längst verlorenen Afghanistanfeldzug waren die Anschläge des 11. September. Doch die Spur des Terrors der Anschläge vom 11. September führt eigentlich eher nach Saudi-Arabien als nach Afghanistan. 15 der 19 Flugzeug-Entführer waren Staatsbürger Saudi-Arabiens, und von dort kam auch das Geld das heute an die Dschihadisten der ISIS geht. Haben wir in Afghanistan eventuell das falsche Land überfallen? Jede Solaranlage und jedes Windrad hilft uns die Abhängigkeit vom saudischen Öl zu überwinden.
Der afghanische Krieg dem so viele Menschen zum Opfer gefallen sind und der völkerrechstwidrige Drohnenkrieg haben kein einziges Problem gelöst, sondern den Hass auf den Westen verstärkt und erschreckenderweise den, von Saudi-Arabien mit unserem Ölgeld finanzierten Terrorismus im Irak, Syrien und Afghanistan massiv gestärkt. Unrecht und ungerechtfertigte Kriege haben eine Spirale der Gewalt ausgelöst, eine Spirale die sich jetzt ständig weiter dreht und nicht nur den sehr Nahen Osten bedroht.

Franzosen und Deutsche führen keine Kriege mehr gegeneinander,
die Narben des Versailler Vertrags und des Zweiten Weltkrieges sind verheilt. Die Pluton-Kurzstrecken-Atomraketen, die in Oberhoffen in den Vogesen stationiert waren, um den "vorrückenden Feind" aus dem Osten im Schwarzwald zu vernichten, sind verschrottet und vergessen. Wir führen keine Kriege mehr gegeneinander, beteiligen uns aber am amerikanischen Krieg in Afghanistan.

Der "Hurra-Patriotismus" des Ersten Weltkrieges
ist (zur Zeit) überwunden und die Sprache und Durchsetzungsstrategien der Militärs sind geschickter und moderner geworden. Aber auch heute wird Sprache zur Desinformation missbraucht. Dies gilt insbesondere für die Sprache des Militärs, gerade in Kriegszeiten.

In den großen ökologischen Konflikten
der siebziger Jahre in Wyhl, Marckolsheim und Gerstheim hat die Bevölkerung im Elsass und in Baden erstmals nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg die alte "Erbfeindschaft" überwunden. In diesen gemeinsam ausgestandenen Konflikten liegen wichtige Wurzeln Europas und der deutsch-französischen Aussöhnung. Hier wurde der Traum vom grenzenlosen Europa der Menschen geträumt und realisiert, ausgedrückt im Lied von François Brumbt: "Mir keije mol d Gränze über de Hüfe und danze drum erum".
"Ende September 1974, während der Platzbesetzung gegen ein deutsches Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim, hat der französische Schullehrer Jean Gilg ein Transparent in den Schlamm gepflanzt: "Deutsche und Franzosen gemeinsam: Die Wacht am Rhein“. D.h. er hat ganz bewusst den Titel der informellen deutschen Nationalhymne aus dem ersten Weltkriegs aufgegriffen und mit einer vollkommen neuen, entgegengesetzten Bedeutung versehen: Deutsche und Franzosen machen sich nicht mehr kriegerisch den Besitz des Rheinstroms streitig, sondern schließen sich zusammen, um die gemeinsame Region am Oberrhein gegen die neuartigen, grenzüberschreitenden Gefahren wie Radioaktivität und die Emissionen der Chemie-Industrie.zu schützen – eine in der Tat "Andere Wacht am Rhein“. Vom ersten Tag an hat sich die oberrheinische Umweltbewegung der 70er Jahre als die historische Antwort auf das Menschheits-Verbrechen des ersten Weltkriegs verstanden. " Zitat Walter Mossmann


Wir sind Europäer. Das Europa der Konzerne, Banken, Bürokraten, Freihandelsabkommen und der Gierigen ist nicht unser Europa. Wir erleben am Oberrhein immer wieder, wie geschickt, gezielt und erfolgreich in ökologisch-ökonomischen Konflikten (Fessenheim, Beznau und Co.) die Menschen gegeneinander ausgespielt werden, während gleichzeitig das Hohelied Europas gesungen wird.

7 Jahrzehnte Frieden in Zentraleuropa
führen bei vielen zur Illusion, der Frieden sei der Normalzustand und dafür steht auch der Begriff "Nachkriegszeit". Doch ein Blick in die Welt oder in irgendeine Nachrichtensendung zeigt, dass dies nur eine Illusion ist. Wir sind nicht besser oder schlechter als Hutus und Tutsi, als Serben und Kroaten, als Iraker, Ukrainer, Syrer, Israelis und Iraner...
Wenn es „gut organisiert“ wird, fallen auch in Deutschland und Frankreich nach wenigen Jahren Propaganda Christen über Moslems, Raucher über Nichtraucher oder Schwarzhaarige über Blonde her... Nicht dauerhafter Frieden, sondern mörderische Kriege, Pogrome, Folter und Massaker waren und sind die Realität der Menschheitsgeschichte. Das Wort "Nachkriegszeit" war in der Geschichte der Menschheit immer eine gerne geglaubte Illusion, die traurige Realität war stets "Zwischenkriegszeit". Diesen Zustand zu überwinden und die Menschenrechte endlich durchzusetzen ist unsere Aufgabe. Das Zeitalter der Aufklärung liegt nicht hinter uns sondern vor uns, doch dazu muss die selbst- und fremd verschuldete Unmündigkeit überwunden werden.

Es ist wichtig, dass die Menschen am Oberrhein - aber auch die Friedens- und Umweltbewegung - gerade zum hundertjährigen "Jubiläum" des Ersten Weltkrieges sich mit der Geschichte intensiver auseinander setzen, dabei aber nicht nur zurück schauen.

Ein persönlicher Meinungsbeitrag von Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Kreisrat






Hier beginnt die "lange" Textversion



Eine der größten menschengemachten Katastrophen
nicht nur für den Oberrhein und Europa war der Erste Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 am Oberrhein, in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika, Asien und auf dem Meer geführt wurde. Ca. 70 Millionen Menschen standen unter Waffen und etwa 40 Staaten waren am Krieg direkt oder indirekt beteiligt. Rund 17 Millionen Menschen starben und die "Kriegsschuldfragen" werden auch heute noch kontrovers diskutiert.


1914 - 2014: 100 Jahre Erster Weltkrieg - Ein aktuelles Foto von den Schlachtfeldern am Hartmannsweilerkopf

Mein Großvater Josef Dufner
hat mir vom unmenschlichen Abschlachten in den Vogesen am Hartmannsweilerkopf im Dezember 1914 erzählt, bei dem etwa 25000 bis 30.000 Soldaten "für´s jeweilige Vaterland gefallen" sind. "Gefallen" ist ein seltsam beschönigendes Wort: Es steht für erschossen, zerfetzt, zerrissen, erstickt, qualvoll gestorben, verblutet... Dazu kamen etwa 60000 verwundete und verstümmelte Soldaten.
Die Familie meiner Großmutter Maria Dufner lebte im Münstertal, in einem der schönsten Vogesentäler unter dem "Montagne de la Mort". Als Folge beider Weltkriege wechselten sie mehrfach die Nationalität ohne den Wohnsitz zu verändern.

Die Narben dieses hundert Jahre zurückliegenden Krieges
sind in den Vogesen noch an vielen Stellen zu sehen, während gleichzeitig Deutsche und Franzosen in Afghanistan den von Anfang an verlorenen und falschen Krieg langsam beenden.

100 Jahre nach Kriegsbeginn 1914
leben die ehemaligen Kriegsgegner in Demokratien. Um so bestürzender ist es, dass wir bei fast allen Kriegen der letzten Jahrzehnte von Werbeagenturen, Geheimdiensten und Regierungen demokratischer Länder belogen und betrogen wurden. Erschreckend erfolgreich waren (um nur ein Beispiel zu nennen) die Vorkriegs- und Kriegslügen der Bush-Regierung. Dass Diktatoren lügen wissen wir. Unsere Aufgabe als Demokraten ist es, auch den Lügen in der Demokratie entgegenzutreten.

Nach dem Ersten Weltkrieg / Die Spanische Grippe
Die Spanische Grippe war eine Pandemie, die zwischen 1918 und 1920 durch einen ungewöhnlich virulenten Abkömmling des Influenzavirus (Subtyp A/H1N1) verursacht wurde und mehrere Dutzend Millionen Todesopfer forderte. Der fachwissenschaftlichen Literatur zufolge betrug die Zahl der Todesopfer mindestens 25 Millionen; in ihrer Bilanz in der Fachzeitschrift Bulletin of the History of Medicine vom Frühjahr 2002 kamen die Autoren sogar auf knapp 50 Millionen Todesopfer.

100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg
glauben wir fest, dass die damaligen Gräuel dauerhaft überwunden sind. Und doch: Wo waren unsere Medien, wo war der Protest der menschlichen Menschen, als deutsche und französische Truppen in Afghanistan mit den Armeen zusammen kämpften, für die Folter (Waterboarding) zu den üblichen Verhörpraktiken zählte? Beim Opfer dieser, u.a. vom CIA unter G. Bush in Afghanistan praktizierten Folterpraxis, wird der Eindruck unmittelbar drohenden Ertrinkens hervorgerufen, indem die Atmung durch ein Tuch, welches ständig mit Wasser übergossen wird, stark erschwert wird. Durch das Fixieren des Folteropfers in einer Position, in der sich der Kopf tiefer befindet als der restliche Körper, soll das Eindringen von Wasser in die Lungen und ein darauf folgendes tatsächliches Ertrinken verhindert werden. Laut Berichten bricht der Widerstand der weitaus meisten gequälten Opfer in weniger als einer Minute. Für eine "moderne, saubere Kriegsführung und eine saubere Folter" ist Waterboarding allerdings "ideal". Waterboarding gehört zu den "modernen" Verhör-Methoden, die keine körperlichen Spuren hinterlassen (Weiße Folter). Wie "altmodisch grausam" waren da doch die Verhör-Methoden im Ersten Weltkrieg.

Im wichtigsten, von Menschen geschriebenen Text,
der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ steht in Artikel 5: "Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden". Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist eine der wichtigsten Lehren, die aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gezogen wurden. Sie muss Richtschnur unseres politischen Handelns sein.


Beim Kriegsverbrechen und Massaker von My Lai
wurden am 16. März 1968 im Vietnamkrieg von US-amerikanischen Soldaten über 500 Zivilisten ermordet. Unglaublich, ja verstörend ist die Tatsache, dass dieser Mord an über 500 unschuldigen Zivilisten nie gesühnt wurde. Und warum sitzt die Besatzung dieses US-Hubschraubers, die im Irak-Krieg Zivilisten ermordete, nicht im Gefängnis, sondern Bradley Manning der das Kriegsverbrechen aufdeckte? Die Verbrechen der Massaker in Lidice wurden zu Recht bestraft. Warum gilt dies nicht für Kriegsverbrechen, die im Auftrag einer Demokratie ausgeführt wurden? Hat 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg der Sieger immer noch immer Recht?

100 Jahre nach Kriegsbeginn
gibt es Waffen, mit denen das Leben auf diesem Planten ausgelöscht werden kann. Im Besitz der neun Atomwaffenstaaten befinden sich heute knapp 15.000 Atomwaffen. 93% der Atomwaffen gehören den USA oder Russland. Fast 4.000 sind sofort einsatzfähig. Die Zahl der Atomwaffen sinkt zwar, doch die globale Bedrohung (die wir so gerne verdrängen) bleibt, auch weil die Atombomben und Atomraketen ständig modernisiert werden. Mit dem Export von Atomkraftwerken wächst die Zahl der "Atomkraftwaffenstaaten". Wo es Menschen gibt, gibt es auch Fehler und Atomwaffen vertragen keine Fehler. Die Welt hat in den letzten Jahrzehnten viele zufällige Beinah-Atomwaffen-Katastrophen erlebt. Dazu kommen die unbegrenzten Vernichtungsmöglichkeiten durch "neuartige" Waffensysteme wie Nanowaffen und gentechnisch erzeugten Biowaffen. Die technische Möglichkeit, global alles Leben auszurotten ist eine der größten Perversionen unserer Zeit.


Aufrüstung Heute
Die Bewahrung des Friedens ist eine der zentralen Aufgaben der Menschheit. Die gilt insbesondere in Zeiten, in denen CDU und CSU dem Druck des amerikanischen Rüstungslobbyisten Trump folgen und massiv aufrüsten wollen. Auch AfD und FDP sind für mehr Geld für´s Militär. Der Rüstungsanteil am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland liegt zurzeit bei 1,2 Prozent – bis 2020 soll der Verteidigungsetat von 34,3 auf 39,2 Milliarden Euro steigen. Um das Zwei-Prozent-Ziel zu erreichen, müsste Deutschland aber mehr als 80 Milliarden Euro (80.000.000.000) für das Militär ausgeben. Es passt in die zeitgemäßen Durchsetzungsstrategien, dass Parteien und Rüstungslobby lieber von 2% reden, als von den realen Summen.
Diese freiwillige Unterwerfung unter den Willen der USA ist unerträglich und politisch gefährlich. Jetzt laufen die PR-Kampagnen um den Menschen Angst zu machen, damit sie Aufrüstung akzeptieren.


Kriegsgründe: Damals und Heute
Vor 1914 gab es eine Vielzahl von Krisen, Konflikten und „lokalen“ Kriegen. Ähnlich wie in der Zeit vor 1914 gibt es auch heute bedrohliche Krisen, Konflikte und regionale Kriege. Da ist der längst verlorene Krieg in Afghanistan, der völkerrechtswidrige israelische Kolonialkrieg im Westjordanland und der Stellvertreterkrieg in Syrien. Es gibt aber auch Kriege, die wir nicht einmal wahrnehmen. Für unsere Handy- & Computer-Wegwerfkultur starben allein seit 1998 über 3 Millionen Menschen im "unbeachteten" Coltan-Rohstoffkrieg im Kongo. In Asien verschärft sich der Rohstoffstreit um einige Inseln zwischen China und Japan und ein durchgedrehter Diktator in Nordkorea verfügt über Atomwaffen. Der überwunden geglaubte kalte Krieg wird an den nach Osten "erweiterten" Grenzen der Nato in neuer Form weiter geführt, wie der aktuelle bedrohliche Konflikt in und um die Ukraine deutlich zeigt. Die globalen Krisen verschärfen sich, denn das Versprechen vom „dauerhaft unbegrenzten Wachstum“ ist nicht umsetzbar und die absehbare Endlichkeit von Rohstoffen und atomar-fossilen Energievorräten verschärft die Verteilungskonflikte. Intoleranz, Fundamentalismus, Gier und soziale Ungleichheit nehmen im globalen Maßstab zu und im Zeichen der Krise sind auch in Europa rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch. Die sich abzeichnenden globalen ökonomischen Krisen drohen die Welt politisch aus den Angeln zu heben.

Irak, Syrien & Afghanistan
Der schreckliche Bürgerkrieg und Stellvertreterkrieg in Syrien und der Blitzkrieg der Dschihadisten im Irak zeigten welch schreckliche Unordnung die imperiale Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg und „unsere westlichen“ Kriege im Irak und Afghanistan und ausgelöst haben. Der militärische Erfolg der ISIS gab einen Vorgeschmack auf die Zeit nach unserem „erfolgreichen“ Abzug aus Afghanistan.
Grund für den längst verlorenen Afghanistanfeldzug waren die Anschläge des 11. September. Doch die Spur des Terrors der Anschläge vom 11. September führt eigentlich eher nach Saudi-Arabien als nach Afghanistan. 15 der 19 Flugzeug-Entführer waren Staatsbürger Saudi-Arabiens, und von dort kam auch das Geld das heute an die Dschihadisten der ISIS geht. Haben wir in Afghanistan evtl. das falsche Land überfallen? Jede Solaranlage und jedes Windrad hilft uns die Abhängigkeit vom saudischen Öl zu überwinden.
Der afghanische Krieg dem so viele Menschen zum Opfer gefallen sind und der völkerrechstwidrige Drohnenkrieg haben kein einziges Problem gelöst, sondern den Hass auf den Westen verstärkt und erschreckenderweise den, von Saudi-Arabien mit unserem Ölgeld finanzierten Terrorismus im Irak, Syrien und Afghanistan massiv gestärkt. Unrecht und ungerechtfertigte Kriege haben eine Spirale der Gewalt ausgelöst, eine Spirale die sich jetzt ständig weiter dreht und nicht nur den sehr Nahen Osten bedroht.

1914 - 2014: Wir sind die Guten!
Beim Rückblick auf den Ersten Weltkrieg, aber auch bei einer Analyse der aktuellen Konflikte in der Ukraine und in Palästina, wird ein Aspekt viel zu wenig beachtet. Jede Konfliktpartei damals und heute war und ist der festen Meinung „Wir sind die Guten“. Das war der feste Glaube der unterschiedlichen Kriegsparteien, Länder und Medien im Ersten Weltkrieg (Gott mit uns) und auch beim aktuellen Ukraine-Konflikt und in Palästina zeigen sich ähnliche Denk- Verhaltens- und Berichterstattungsmuster, sowohl in Russland und Israel, als auch in den NATO-Staaten. Und wenn „Wir die Guten sind“, dann sind die Anderen natürlich „Die Bösen.“ Und gegen „Das Böse“ sind alle Mittel erlaubt. In Krisen- und (möglichen) Vorkriegszeiten ist eine analytisch-kluge, differenzierte Darstellung des Konflikts und seiner Hintergründe selbst in demokratischen Ländern die Ausnahme. „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.“ Das gilt natürlich auch für Vorkriegszeiten, in denen die Menschen auf den Krieg eingestimmt wurden und werden.

Im Gegensatz zu 1914 ist die Kriegs- und Vorkriegspropaganda heute „besser und professioneller“ geworden.
Das unglaublichste Beispiel dafür war die PR-Kampagne der kuweitischen Regierung im ersten Golfkrieg:
„Die Brutkastenlüge bezeichnet die Behauptung, irakische Soldaten hätten bei der Invasion Kuwaits im Jahr 1990 kuwaitische Säuglinge in einem Krankenhaus in Kuwait-Stadt getötet, indem sie Frühgeborene aus ihren Brutkästen rissen und auf dem Boden sterben ließen. Die zuerst von einer angeblichen kuwaitischen Krankenschwester vor einem Teil des amerikanischen Kongresses berichtete Geschichte stellte sich später als Erfindung einer amerikanischen PR-Agentur heraus. Sie gilt als bekanntes Beispiel für gezielte Desinformation, um Politik, Medien und Öffentlichkeit zu manipulieren. Sie hatte Einfluss auf die öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zugunsten Kuwaits und wurde dabei unter anderem vom damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush und von Menschenrechtsorganisationen vielfach zitiert. Erst nach der US-geführten militärischen Intervention zur Befreiung Kuwaits, dem Zweiten Golfkrieg, stellte sie sich als Fälschung heraus.“
Quelle: Wikipedia

Franzosen und Deutsche führen keine Kriege mehr gegeneinander,
die Narben des Versailler Vertrags und des Zweiten Weltkrieges sind verheilt. Die Pluton-Kurzstrecken-Atomraketen, die in Oberhoffen in den Vogesen stationiert waren, um den "vorrückenden Feind" aus dem Osten im Schwarzwald zu vernichten, sind verschrottet und vergessen. Wir führen keine Kriege mehr gegeneinander, beteiligen uns aber am amerikanischen Krieg in Afghanistan. Zum lang zurückliegenden Vietnamkrieg gibt es aber einen wesentlichen und gut organisierten Unterschied. Die grausamen Bilder die halfen, den unsinnigen Krieg in Vietnam zu beenden, erreichen uns heute nur noch in seltenen Ausnahmefällen. Hat Ihre Zeitung in einem der letzten Jahre schon einmal ein Bild von einem toten deutschen Soldaten gezeigt? Wenn es in den Nachrichten fast keine Bilder der Opfer mehr gibt, dann ist seit dem Vietnamkrieg die (Selbst-)Zensur besser und die Demokratie schlechter geworden.

Der "Hurra-Patriotismus" des Ersten Weltkrieges
ist (zur Zeit) überwunden und die Sprache und Durchsetzungsstrategien der Militärs sind geschickter und moderner geworden. Aber auch heute wird Sprache zur Desinformation missbraucht. Dies gilt insbesondere für die Sprache des Militärs, gerade in Kriegszeiten. Das vom Nürnberger Waffenproduzenten Werner Diehl, in Kooperation mit dem Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall, gegründete Gemeinschaftsunternehmen “Gesellschaft für intelligente Wirksysteme” stellt laut TAZ vom 2.3.09 u. a. "intelligente" Streubomben her, die nicht Streubomben genannt werden dürfen. Das orwellsche „Krieg ist Frieden“ galt auch für die deutsche Bundesregierung im lange Zeit unerklärten Krieg in Afghanistan. Ein asymmetrischer Krieg, der in der öffentlichen Darstellung aber nicht so genannt werden sollte.

Beispiele für militärisches Neusprech:

Tötung von Zivilisten – Kollateralschäden
Waffen & Streubomben - Intelligente Wirksysteme
Nicht tödliche Waffen - Nicht tödliche Wirkmittel
Militärischer Auftrag mit der Option zu töten - Robustes Mandat
Vertreibungspolitik - Siedlungspolitik
Angriff – Vorwärtsverteidigung
Folter - Umstrittene Verhörmethode
Er wurde gefoltert - Er wurde behandelt


In den großen ökologischen Konflikten
der siebziger Jahre in Wyhl,Marckolsheim und Gerstheim hat die Bevölkerung im Elsass und in Baden erstmals nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg die alte "Erbfeindschaft" überwunden. In diesen gemeinsam ausgestandenen Konflikten liegen wichtige Wurzeln Europas und der deutsch-französischen Aussöhnung. Hier wurde der Traum vom grenzenlosen Europa der Menschen geträumt und realisiert, ausgedrückt im Lied von François Brumbt: "Mir keije mol d Gränze über de Hüfe und danze drum erum". Das Europa der Konzerne, Banken, Bürokraten und der Gierigen hatten wir nicht gemeint.

"Ende September 1974, während der Platzbesetzung gegen ein deutsches Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim, hat der französische Schullehrer Jean Gilg ein Transparent in den Schlamm gepflanzt: "Deutsche und Franzosen gemeinsam: Die Wacht am Rhein“. D.h. er hat ganz bewusst den Titel der informellen deutschen Nationalhymne aus dem ersten Weltkriegs aufgegriffen und mit einer vollkommen neuen, entgegengesetzten Bedeutung versehen: Deutsche und Franzosen machen sich nicht mehr kriegerisch den Besitz des Rheinstroms streitig, sondern schließen sich zusammen, um die gemeinsame Region am Oberrhein gegen die neuartigen, grenzüberschreitenden Gefahren wie Radioaktivität und die Emissionen der Chemie-Industrie.zu schützen – eine in der Tat "Andere Wacht am Rhein“. Vom ersten Tag an hat sich die oberrheinische Umweltbewegung der 70er Jahre als die historische Antwort auf das Menschheits-Verbrechen des ersten Weltkriegs verstanden. " Zitat Walter Mossmann


Wir erleben am Oberrhein
immer wieder, wie geschickt, gezielt und erfolgreich in ökologisch-ökonomischen Konflikten (Fessenheim und Co.) die Menschen gegeneinander ausgespielt werden, während gleichzeitig das Hohelied Europas gesungen wird.
Beispiele:
  • Bei der polizeilichen Räumung des besetzten Wyhler Platzes ließ Ministerpräsident Filbinger gezielt nicht die vielen anwesenden Kaiserstühler, sondern "Elsässer und Langhaarige" verhaften um zu "beweisen", dass der Wyhl-Protest von "Ausländern und städtischen Chaoten" gelenkt wird.
  • Beim Protest gegen den geplanten Giftmüllofen in Kehl empörten sich deutsche CDU-Politiker über die "französische Einmischung".
  • Immer wieder wurden die problematischsten und gefährlichsten Anlagen gerne an die Grenzen gebaut, um nationale Vorteile zu genießen und Risiken international zu verteilen.
  • Konservative und neoliberale französische und schweizer Politiker instrumentalisieren gerne die Kritik von "ausländischen" Direktbetroffenen gegen "ihre" Atomanlagen in Fessenheim, Leibstadt und Beznau.


6 Jahrzehnte Frieden in Zentraleuropa
führen bei vielen zur Illusion, der Frieden sei der Normalzustand und dafür steht auch der Begriff "Nachkriegszeit". Doch ein Blick in die Welt oder in irgendeine Nachrichtensendung zeigt, dass dies nur eine Illusion ist. Wir sind nicht besser oder schlechter als Hutus und Tutsi, als Serben und Kroaten, als Ukrainer, Iraker, Syrer, Israelis und Iraner...
Wenn es „gut organisiert“ wird, fallen auch in Deutschland und Frankreich nach wenigen Jahren Propaganda Christen über Moslems, Raucher über Nichtraucher oder Schwarzhaarige über Blonde her... Nicht dauerhafter Frieden, sondern mörderische Kriege, Pogrome, Folter und Massaker waren und sind die Realität der Menschheitsgeschichte. Das Wort "Nachkriegszeit" war in der Geschichte der Menschheit immer eine gerne geglaubte Illusion, die traurige Realität war stets "Zwischenkriegszeit". Diesen Zustand zu überwinden und die Menschenrechte endlich durchzusetzen ist unsere Aufgabe. Das Zeitalter der Aufklärung liegt nicht hinter uns sondern vor uns, doch dazu muss die selbst- und fremd verschuldete Unmündigkeit überwunden werden.

Noch im Juni 2013 marschierten bei einem deutsch-französischen "Freundschaftsfest"
in Breisach 1200 Soldaten der "Deutsch-Französischen Brigade" bewaffnet an einer begeisterten Menschenmenge vorbei. Es gibt eine weit über tausendjährige traurige Waffenbegeisterung, egal ob in Demokratien und Diktaturen. Die deutsch-französische Freundschaft sollte mit Friedensfesten gefeiert werden und nicht mit Militärparaden.

100 Jahre nach Kriegsbeginn des Ersten Weltkrieges
ist es wichtig an den aktuellen, globalen Krieg gegen die Armen zu erinnern. Wir leben in einer Zeit, in der alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren an Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen stirbt und in der knapp 800 Millionen Menschen schwerst unterernährt sind, so die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO.

Es ist wichtig, dass die Menschen am Oberrhein - aber auch die Friedens- und Umweltbewegung - gerade zum hundertjährigen "Jubiläum" des Ersten Weltkrieges sich mit der Geschichte intensiver auseinander setzen, dabei aber nicht nur zurück schauen.

Ein persönlicher Meinungsbeitrag von Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Kreisrat



Infos:




1914 - 2014... "Amitié Franco Allemande"
Hier gibt´s dieses deutsch-französische Friedens-Motiv als kleinen Anstecker...


100 Jahre nach dem "Ersten Weltkrieg" werden wir von Waffen bedroht, die globale Katastrophen auslösen können. Dieses Motiv gibt´s beim BUND-Shop als Banner.


Erster Weltkrieg 1914 - 2014: Was haben wir daraus gelernt?


1914-2014: la Grande Guerre

1914 - 2014 PREMIERE GUERRE MONDIALE : QU'AVONS-NOUS APPRIS DEPUIS ?



Une des plus grandes catastrophes provoquées par les humains
a été la Première Guerre Mondiale, menée de 1914 à 1918, dans le Rhin Supérieur, en Europe, au Moyen Orient, en Afrique, en Asie et sur mer. Environ 7O Millions d'hommes étaient sous les drapeaux et quelque 40 états prenaient part, directement et indirectement, aux hostilités. 17 Millions d'humains y perdirent leur vie.

Mon grand-père, Joseph Dufner,
m'a raconté les horribles massacres de décembre 1914, qui ont eu lieu au Hartmannswillerkopf, dans les Vosges, et où sont " tombés " 25.000 à 30.000 soldats " pour leur patrie respective ". " Tombés " est une drôle d'expression, plutôt édulcorée, pour déchiquetés, étouffés, saignés, morts dans d'atroces souffrances...Victimes auxquelles il faut ajouter environ 60.000 soldats blessés et mutilés. La famille de ma grand-mère, Maria Dufner, vivait dans la vallée de Munster, une des plus belles vallées vosgiennes, au pied de la " Montagne de la Mort ". Comme conséquence des deux Guerres Mondiales, ils changèrent plusieurs fois de nationalité, sans changer de lieu de résidence.

100 ans après le début de la guerre de 14-18,
les ennemis de jadis vivent dans des démocraties. Il est d'autant plus bouleversant que, lors de presque toutes les guerres de ces dernières décennies, nous avons été trompés par des agences de communication, des services secrets et des gouvernements de pays démocratiques. Nous savons que les dictateurs mentent. Il est de notre devoir de démocrates de faire front et de dénoncer également les mensonges de la démocratie.

100 ans après la Grande Guerre,
nous croyons fermement que les atrocités de jadis ont durablement été " digérées " et dépassées. Et pourtant: où étaient nos médias, où se faisaient entendre les protestations des humains, trop humains, quand des troupes allemandes et françaises faisaient la guerre aux côtés d'armées, chez qui la torture ( waterboarding ) comptait parmi les méthodes habituelles d'interrogatoire ?

Dans le texte le plus important écrit de main d'homme,
la " Déclaration Universelle des Droits de l'Homme ", article 5, il est écrit: " Personne n'a le droit d'être soumis à la torture, à des traitements inhumains ou à des punitions avilissantes ". La Déclaration Universelle des Droits de l'Homme est l'une des plus importantes leçons tirées de la Première et de la Deuxième Guerre Mondiale. Elle doit être la ligne directrice de nos agissements politiques.

100 ans après le déclenchement de la guerre,
il y a des armes capables de détruire toute vie sur la planète. Début 2012, l'ensemble des têtes nucléaires s'élevait à 19.000. 4400 de ces têtes sont actuellement opérationnelles. La capacité technique de détruire globalement toute vie est une des plus grandes perversions de notre temps.



100 ans après le déclenchement de la guerre de 14-18,
le nombre des conflits globaux augmente et les crises s'intensifient. La promesse de la"croissance globale illimitée " ne peut pas être honorée, et les luttes pour la répartition des richesses se durcissent. Les partis populistes de droite progressent également en Europe.

Français et Allemands ne se font plus la guerre.
Les plaies du Traité de Versailles et de la Deuxième Guerre Mondiale se sont refermées. Les missiles nucléaires " Pluton " à faible portée, stationnés à Oberhoffen, dans les Vosges, pour anéantir dans la Forêt Noire " l'ennemi venant de l'Est ", sont retournés à la ferraille et sont oubliés. Nous ne nous faisons plus la guerre, mais nous participons à la guerre américaine en Afghanistan.


1914 - 2014 Il y a 100 ans: la Première Guerre Mondiale.
Ci-dessus: Une photo actuelle des champs de bataille du Hartmannswillerkopf (Vieil-Armand)


Le patriotisme primaire de la Première Guerre Mondiale
est ( actuellement ) dépassé. La stratégie et le langage des militaires pour influencer l'opinion se sont modernisés et sont devenus plus subtils. De nos jours, comme jadis, on n'hésite pas à trafiquer le vocabulaire pour désinformer, surtout en temps de guerre.

A l'occasion des grands conflits écologiques
des années 70, à Wyhl, Marckolsheim et Gerstheim, les populations d'Alsace et du Pays de Bade ont, pour la première fois après la Première et la Deuxième Guerre Mondiale, dépassé la vieille notion de " l'ennemi héréditaire ". Dans ces luttes collectives et transfrontalières sont ancrées d'importantes racines de l'Europe pragmatique et de la réconciliation franco-allemande. C'est là qu'on a osé donner corps à l'Europe des Peuples, sans frontières, comme l'ex-prime François Brumbt dans sa chanson: " Mir keije mol d'Granze ewer de Hüfe un danze drum erum " ( Nous bousculerons les frontières, en ferons un tas et danserons autour ). Nous ne parlions pas de l'Europe des multinationales, des banques, des bureaucrates et des ogres de la finance. Nous constatons régulièrement, dans la Regio, comme on cherche à dresser, habilement et de façon ciblée, les populations les unes contre les autres, dans le cadre des conflits écologico-économiques ( par exemple Fessenheim et Cie ), alors que les mêmes milieux chantent, parallèlement, l'hymne à l'Europe.

6 décennies de paix en Europe Centrale
font vivre beaucoup d'entre nous dans l'illusion que la paix est, de toute évidence, l'état normal. Le terme " d'après-guerre " en témoigne clairement. Cependant les évènements du monde actuel ou un simple journal télévisé nous montrent qu'il n'en est rien. Nous ne sommes pas meilleurs ou pires que les Hutus et les Tutsis, que les Serbes et les Croates, que les Irakiens, Syriens et Iraniens...

Aussi, en Allemagne et en France, quand les gens sont bien manipulés, des chrétiens militants s'en prennent aux musulmans, des fumeurs aux non-fumeurs, des basanés aux visages-pâles...La réalité de l'histoire humaine, ce n'est pas la paix durable; bien au contraire, ce sont les guerres meurtrières, les pogroms, la torture et les massacres. Tout au long de leur histoire, les humains se raccrochaient volontiers à cette notion illusoire " d'après-guerre ", alors que la triste réalité était toujours " l'entre-deux-guerres ".


Notre devoir à nous consiste à dépasser cet état et à faire enfin triompher les Droits de l'Homme. L'âge des Lumières n'est pas derrière nous mais devant nous. Cependant pour être à la hauteur de la tâche et avoir des chances de réussir, il faut dépasser, de part et d'autre, la paresse, la facilité et l'irresponsabilité.

A l'heure de la commémoration de la Première Guerre Mondiale, il est important que les Femmes et les Hommes du Rhin Supérieur, tout comme les Mouvements de la Paix et de l'Environnement, se penchent plus intensément et plus sérieusement sur l'Histoire, donc le passé, afin de mieux maîtriser l'avenir.


Une contribution personnelle de Axel Mayer,
Directeur Régional du BUND et Conseiller Général (Kreisrat)

Traduction: Jean-Jacques Rettig




1914-2014: la Grande Guerre - QU'AVONS-NOUS APPRIS DEPUIS ? (PREMIERE GUERRE MONDIALE)





Aktueller Einschub: Ukraine & Krim / Krise & Krieg?


In Krisen- und (möglichen) Vorkriegszeiten ist eine analytisch-kluge, differenzierte Darstellung des Konflikts und seiner Hintergründe das Mindeste was ich von Medien in einer Demokratie erwarte. „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.“ Das gilt natürlich auch für Vorkriegszeiten, in denen die Menschen auf den Krieg eingestimmt werden. Ich freue mich über jeden Versuch von Annäherung an komplizierte Wahrheiten, über jede Nadel im Heuhaufen der Berichterstattung. Wenn Diktatoren und Autokraten mich belügen, dann rechne ich damit. Ich will aber auch in einer Demokratie nicht mit Halbwahrheiten abgespeist werden.
Axel Mayer, Kreisrat


[b]Erdogan - Syrien

Wenige Tage nach dem Abschuss eines syrischen Flugzeuges durch die Türkei wurden auf Youtube Audio-Mitschnitte veröffentlicht, auf denen der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu im Gespräch mit ranghohen Militärs und Geheimdienstlern zu hören sind. Eine Stimme, die Geheimdienstchef Hakan Fidan gehört, schlägt eine bewaffnete Provokation in Syrien vor, um ein militärisches Eingreifen zu rechtfertigen. Agenten sollten von Syrien aus Raketen auf die Türkei abfeuern. Weitere Stimmen sollen Vize-Armeechef Güler und Unterstaatssekretär Feridun Hadi zu gehören. Kurz nach diesem Leak wurde die Video-Plattform gesperrt" berichtete mit 3 Tagen Verspätung die ersten deutschen Medien. Doch Empörung gibt´s nur über die Youtube-Sperre. Wenn der "NATO-Partner Türkei" mit Lügen einen Krieg provozieren will,der auch "unser" NATO-Krieg wäre, dann ist es ist unglaublich, dass dieser Vorgang nach 3 Tagen immer noch nicht auf den Titelseiten unserer Medien steht... Über diese Art der Berichterstattung bin ich tief entsetzt.

Mehr Infos über:Kriegslügen und falsche, vorgeschobene Kriegsgründe, nicht etwa 1914 sondern heute.
Axel Mayer [/b]




Übersicht & Links: Krieg & Frieden auf Mitwelt.org



Abnutzungskrieg Russland Ukraine: Wer oder was wird abgenutzt?

Der bei gutem Willen verhinderbar gewesene, dumme, unnötige und völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands, unter dem die Menschen in der Ukraine so schrecklich leiden, führt dazu, dass die globalen Ausgaben zur Kriegsvorbereitung massiv steigen.
Was in der gut gelenkten Aufrüstungsdebatte fehlt, ist der Hinweis darauf, dass die Rüstungsausgaben der NATO das 12-Fache der Rüstungsausgaben Russlands betragen. Die NATO gab im Jahr 2023 1.341 Milliarden US-Dollar für das Militär aus. Russland 109 Milliarden US-Dollar. (Eine Milliarde sind tausend Millionen)
Zu den größten Problemen der Menschheit zählt die Apokalypse-Blindheit und die Unfähigkeit, aus vergangenen Kriegen und menschengemachten Katastrophen zu lernen. Kriegszeiten sind Zeiten größtmöglicher Dummheit, Irrationalität und selektiver Wahrnehmung, in denen menschliches Denken und Handeln und die Berichterstattung in den Medien von stammesgeschichtlich erklärbaren, steinzeitlichen Reflexen geprägt ist. In Kriegszeiten spielen Fakten keine Rolle.










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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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