2024 / Kolumbusstraße oder Kolumbus-Mörder-Straße? Christoph Kolumbus, Kolonialismus, Genozid & Kritik


Veröffentlicht am 23.08.2024

Kolumbusstraße oder Kolumbus-Mörder-Straße? Christoph Kolumbus, Kolonialismus, Genozid & Kritik


Kolumbus „entdeckt“ Amerika und der Völkermord beginnt


Der Unternehmer Christoph Kolumbus erreichte am 12. Oktober 1492 einige vorgelagerten Inseln Amerikas. Heute weiß man, dass die Wikinger lange vor Kolumbus in Amerika waren. Auf der Neufundland-Halbinsel L'Anse aux Meadows fanden Archäologen in den 1960er Jahren Überreste einer Siedlung im isländisch-grönländischen Stil, die um das Jahr 1000 gebaut worden war, möglicherweise von Leif Eriksson und seinen Nordmännern.

Christoph Kolumbus brachte 1492 "Westliche Werte", Religion & Gier.
Unter ihm und seinen Reisegefährten, mit denen er im Morgengrauen des 12. Oktober 1492 auf einer Insel der Bahamas landete, können auch gute Menschen gewesen sein. Doch vor allem war es ein Haufen von Vergewaltigern, Plünderern und Mördern. Sie brachten tödliche Krankheiten und Versklavung in die Amerikas und sie begannen den Genozid an den UreinwohnerInnen. In Nord- und Südamerika lebten vor der Ankunft der Europäer ungefähr 60 Millionen Menschen. Innerhalb eines Jahrhunderts waren ca. 90 Prozent der damaligen gesamtamerikanischen Bevölkerung ausgerottet. Bevor Christoph Kolumbus die karibischen Inseln erreichte, lebten Schätzungen zufolge bis zu 18 Millionen Menschen im Norden Amerikas. 1890 gab es noch 250.000 überlebende Indigene. Amerika wurde von Kolumbus nicht entdeckt, es wurde überfallen, ausgeraubt und geplündert.

Der Dominikanermönch Bartolomé de Las Casas beschrieb in seiner Streitschrift „Kurzbericht über die Verwüstung Westindiens“ (1542), wie die Spanier mit den Indigenen umgingen. Er spricht in diesem Zusammenhang von Massenmorden, Verbrennungen, Vergewaltigungen und Zerstückelungen, wobei auch Kinder, Schwangere oder Alte nicht verschont wurden.


Bei der Reise von Kolumbus ging es nicht um Entdeckungen, sondern um Gewinne. Der heutige „American Way of Life“ hat seine Wurzeln in der Ausrottung der UreinwohnerInnen, in Vernichtungsfeldzügen, die zu „Indianerkriegen“ umgedeutet wurden, in Rassismus, Kolonialismus, Ausbeutung und in der Sklaverei. Diese Verbrechen werden auch heute noch verklärt und Kolumbus Denkmäler stehen leider immer noch auf ihren Sockeln.

Die "Residential Schools" in Kanada waren bis 1996(!) die Orte, an denen an der "kulturellen Auslöschung" der First Nations gearbeitet wurde. In den letzten Dschungeln Amazoniens wird heute im Namen desneoliberalen Fortschritts für unsere Steaks und unser Benzin, die Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner und die Verwandlung der Welt in eine Fabrik vollendet.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

*Mehr Infos: Westliche Werte
*Mehr Infos: Eine Kritik am „American Way of Life“


(Noch immer Kolumbusstraße) Kolumbus-Mörder-Straßen in Deutschland:



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