Stadtbäume, Dorfbäume & Straßenbäume bei Trockenheit gießen / Baumschutz
Veröffentlicht am 26.07.2023
Stadtbäume & Straßenbäume bei Trockenheit gießen. Und Dorfbäume auch!
In den zunehmenden Hitze- und Trockenphasen des menschengemachten Klimawandels leiden nicht nur die Menschen, sondern auch die Stadt- und Landbäume und das Waldsterben in unseren Wäldernnimmt extreme Formen an. Die Warnungen der Umweltbewegung und Wissenschaft sind ungehört verhallt.
Unsere Stadtbäume spielen eine sehr große Rolle für die Regulierung des Stadtklimas. Sie spenden uns Sauerstoff und filtern CO₂ sowie weitere Schadstoffe aus der Luft und kühlen ein wenig. In den zunehmenden extremen Trockenphasen sollten sie auch von den Bürgerinnen und Bürgern großzügig gegossen werden.
Wie viel Wasser benötigen Stadtbäume?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Fakt ist jedoch, dass Stadtbäume mehr mit Wasser versorgt werden müssen als freistehende Bäume unter normalen Bedingungen.Stadtbäume, Dorfbäume & Landbäume in Zeiten von Trockenheit & Klimawandel richtig gießen
1. Gießen Sie einmal pro Woche ca. 10- bis 12 Eimer auf einmal. Große Bäume brauchen mindestens die doppelte Wassermenge. Wässern Sie den Baum stattdessen jeden Tag nur ein bisschen, bleibt das Wasser in der oberen Bodenschicht und erreicht nicht die tiefer liegenden Baumwurzeln. Erst wenn die Baumscheibe richtig durchtränkt ist, kann der Baum das Wasser ziehen, wenn er es braucht.
2. Feuchten Sie die Baumscheibe (den Boden um das untere Ende eines Baumstamms) zunächst mit dem ersten Eimer Wasser langsam an und geben dann nach und nach die restlichen Eimer dazu. So kann das Wasser richtig tief einsickern, ohne oberflächlich abzufließen.
3. Eine Baumscheibenbepflanzung, sofern richtig ausgeführt, hilft den Bäumen auch bei Trockenheit. Die Erde in der Baumscheibe kann Wasser besser aufnehmen und die Bepflanzung schützt auch vor allzu rascher Verdunstung
Das Gießen ist schön, gut und notwendig und dennoch nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein in Zeiten der Klimakatastrophe. Was getan werden kann gegen trockene Böden und wasserlose Gewässer wird in diesem Beitrag zur "Schwammregion" beschrieben.
Doch wichtiger noch als Gießen ist die Bekämpfung des Klimawandels, dessen Hauptursache das unbegrenzte Wachstum im begrenzten System Erde ist. Die Trockenheit darf nicht losgelöst von der globalen Artenausrottung, Umweltzerstörung, Atommüllproduktion, Regenwaldvernichtung, Weltvermüllung und vom Überkonsum gesehen werden.
Wer Stadtbäume retten will, muss gießen und die vonKohle- und Atom-Lobbyisten massiv bekämpfte Energiewende durchsetzen.
Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
Stadtbäume erhalten & schützen: Vorschläge zum Stadtbaumschutz
Bäume produzieren Sauerstoff und verbrauchen dabei das klimaschädliche CO₂. Sie sind hervorragende Klimaschützer. So kann z.B. eine einzige ausgewachsene Buche Tag für Tag den Sauerstoff für bis zu 50 Menschen erzeugen. Zudem verdunsten Laubbäume an heißen Sommertagen bis zu 400 Liter Wasser und entziehen dabei der umgebenden Luft Wärme. Gerade vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe und der Hitzewellen in unserer Stadt, ist es unerlässlich, den noch vorhandenen und bereits für den Klimaschutz vor Ort wirksamen Baumbestand mit allen verfügbaren Mitteln und unter Einbeziehung aller potenziellen Akteure als unersetzliches Naturkapital für die Zukunft zu sichern. Das Fällen eines jeden gesunden Baums ist verantwortungslos und kurzsichtig! Wir dürfen aber Stadtbäume und Stadtnatur nicht nur durch die Brille des Nützlichen betrachten. Wir brauchen ihre stille Schönheit im Lärm der Stadt unabhängig von jeder Funktion "einfach so".
In vielen Städten häufen sich seit Jahren die Beschwerden über unsinnige Baumfällungen. Wenn Bäume immer noch für Parkplätze geopfert werden, dann ist das altes fossiles Denken im Zeitalter der Klimakatastrophe. Ersatzpflanzungen sind selbstverständlicher Ersatz und nicht mehr. Sie können die Funktionen eines alten Baumes jahrzehntelang nicht erfüllen.
Der größte Feind des Baumes ist die deutsche Rechtsschutzversicherung und die Rechtsschutzversicherungsmentalität. Wenn ein Ästlein auf ein Dächlein fällt, dann wird geklagt und traurigerweise wird diesen Klagen häufig auch noch stattgegeben. Allen klagewütigen Menschen sei empfohlen, unter Plastik- und Edelstahlbäumen zu parken!
Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
Hier einige Vorschläge zum Stadtbaumschutz vom Bund Naturschutz Bayern:
- die Baumscheibe von Müll (v.a. Zigarettenkippen!) säubern;
- bei Trockenheit den Baum mit ein paar Eimern Wasser versorgen. Gerade bei großer Hitze gilt: lieber eine Kanne mehr als ein Fingerhut zu wenig!
- die Erde um den Baum ab und zu vorsichtig oberflächlich lockern - die Wasser- und Nährstoffversorgung wird damit deutlich verbessert.
- durch Abpflanzungen, z.B. mit Berberitzen oder der sog. "Verpiss-Dich-Pflanze coleus canina" verhindern, dass der Baum durch Hundekot und Hundeurin dauerhaft geschädigt wird;
- die Baumscheibe durch eine Abgrenzung (max. 50 cm hoch und mind. 50 cm Abstand zu Parkbuchten & Fahrbahn sowie mind. 25 cm zu Rad- oder Gehweg) vor Bodenverdichtung, Schadstoffeintrag und Hundeurin schützen;
- bei Bedarf bzw. gärtnerischer Bepflanzung zu stark wucherndes "Unkraut" evtl. entfernen;
- die Fläche unter der Baumkrone vor Ablagerungen und parkenden Autos schützen - evtl. sogar durch eine kniehohe Absperrung (nur nach Absprache mit der Stadt!)
- sich bei der Öffentlichkeitsarbeit über die Positivwirkungen von Stadtbäumen engagieren;