Basler Beben: Heute vor 650 Jahren: Ein schweres Erdbeben zerstört Basel und große Gebiete am Oberrhein


Veröffentlicht am 18.10.2006 in der Kategorie Umweltgeschichte von Axel Mayer

Basler Beben: Heute vor 650 Jahren: Ein schweres Erdbeben zerstört Basel und große Gebiete am Oberrhein



An die Medien

Heute vor genau 650 Jahren traf das bisher schwerste Erdbeben nördlich der Alpen die Region Basel. Von Straßburg über Freiburg bis Bern wurden die Menschen aufgeschreckt. In Solothurn stürzten die Türme der St. Ursen Kirche ein. Heute sagen die Geologen, dass es ein Jahrtausenderdbeben mit einer Magnitude von 6,2 bis 6,9 auf der Richter-Skala war. In der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober 1356, gab es vermutlich mindestens zehn heftige Erdstösse. Teile des Basler Münsters, der Stadtmauer, die Klosterkirche St.Alban und viele massive Burgen der Umgebung wurden zerstört.

Erdbeben können sich wiederholen, und darum sollten die Bauvorschriften so ausgelegt sein, dass neue Bauten zumindest einem Beben standhalten, wie dem bisher schwerste Beben in der Region.

Mir Sorgen schaut der BUND in diesem Zusammenhang auf einige Industrieanlagen mit großem Gefährdungspotential am Oberrhein, auf das AKW Fessenheim, Teile der Basler Chemie und auf die Industrieanlagen im Bereich Ottmarsheim Chalampe (Rhodia...).

Erdbebenbezogene Katastrophenschutzübungen, wie sie jetzt gerade auch in der Schweiz stattfinden (Rheintal 05), sind gut und wichtig. Sie müssen allerdings stets auch das industrielle Gefahrenpotential miteinbeziehen. Ansonsten sind sie unrealistisch.

Das AKW Fessenheim sei erdbebensicher und für ein Erdbeben wie das Basler Beben ausgelegt, sagt der Betreiber EDF.

Und die EDF hat sogar recht! Das Atomkraftwerk Fessenheim könnte sogar noch einem viel stärkeren Beben als dem Basler Beben standhalten! Dieses Beben muss nur sehr sehr weit von Fessenheim entfernt stattfinden. Wissenschaftler bestätigen: "Das AKW Fessenheim übersteht möglicherweise ein zweites Beben von der Stärke des Basler Bebens wenn dieses Beben sein Epizentrum mindestens 30 km vom AKW Standort entfernt hat." Wer aber sagt, dass sich dieses Beben nicht direkt unter Fessenheim abspielt? Wenn das AKW Fessenheim einem Basler Beben am Standort Fessenheim nicht standhält dann ist es nicht erdbebensicher und gehört abgestellt. Es war unverantwortlich in die Erdbebenzone Oberrhein, in Fessenheim ein AKW zu bauen und es ist skandalös es weiter zu betreiben.

Axel Mayer / Geschäftsführer

Informationen zum AKW Fessenheim


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Aufhalten konnten wir die Räumung nicht. Die atomar-fossilen Seilschaften und die Atom- und Klimakatastrophen-Verantwortlichen haben sich und uns in Lützerath wieder ein kleines Stück zu Tode gesiegt. Und dennoch war der gewaltfreie Kampf sinnvoll und notwendig. Er ist Sand im Getriebe der Weltzerstörung. Und ein Sandkorn kann ähnlich wie der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Sturm entfachen.
Axel Mayer



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