1974-2024: 50 Jahre Bauplatzbesetzung in Marckolsheim(F) / Von den frühen Kämpfen für Luftreinhaltung zur Klimaschutzbewegung


Veröffentlicht am 12.09.2024 in der Kategorie Umweltgeschichte von Axel Mayer


1974-2024: Vor 50 Jahren: Erfolgreiche Bauplatzbesetzung Marckolsheim (F) / Von den frühen Kämpfen für Luftreinhaltung zur Klimaschutzbewegung


Aktuell: Kein AKW in Wyhl - Kein Bleiwerk in Marckolsheim


Ein persönlicher Rückblick von Axel Mayer auf die frühen Anfänge der Umwelt- und Klimaschutzbewegung. Hier geht's zum YouTube-Video.


„Weil wir nicht dulden, dass unser Recht derart missachtet wird.
Deshalb haben wir beschlossen, die vorgesehenen Bauplätze für das Atomkraftwerk Wyhl und das Bleiwerk in Marckolsheim gemeinsam zu besetzen, sobald dort mit dem Bau begonnen wird. Wir sind entschlossen, der Gewalt, die uns mit diesen Unternehmen angetan wird, solange passiven Widerstand entgegenzusetzen, bis die Regierungen zur Vernunft kommen."

Erklärung der 21 Bürgerinitiativen an die badisch-elsässische Bevölkerung


Am 20. September 1974 wurde der Bauplatz eines geplanten Bleiwerks im elsässischen Marckolsheim von Menschen beiderseits des Rheins besetzt und nach Vorbild der indigenen Urbevölkerung Nordamerikas ein hölzernes Rundhaus, das erste Freundschaftshaus am Rhein, errichtet. Vor 50 Jahren verhinderte die badisch-elsässische Bevölkerung den Bau eines extrem umweltverschmutzenden Bleichemiewerks. 30 Jahre nach der "deutsch-französischen Erbfeindschaft" des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem besetzten Platz der Traum vom gemeinsamen, grenzenlosen Europa der Menschen geträumt und realisiert. Die Marckolsheimer Erfahrungen und der Erfolg der illegalen Besetzung waren wichtig für den erfolgreichen Protest gegen die geplanten Atomkraftwerke in Wyhl (D), Kaiseraugst (CH) und Gerstheim (F). Aus diesen frühen Anfängen der Umweltbewegung und der Bewegung für Luftreinhaltung entwickelten sich auch die späteren Konflikte um das Waldsterben 1.0 und in diesen Kämpfen liegen Wurzeln der heutigen Klimaschutzbewegung. Die alte Nachkriegs-Naturschutzbewegung wurde politisch. Von einem kleinen elsässischen Dorf am Rhein ging ein wichtiger Impuls für die globale Umweltbewegung aus.

Den Hintergrund des Umweltkonflikts aus dem Spätsommer und Winter 1974/75 würde man heute als klassisches Beispiel der Globalisierung deuten. Ein deutscher Konzern, die CWM (Chemische Werke München), machte sich die Grenzlage zunutze und wollte in Frankreich direkt am Rhein ein extrem umweltbelastendes Bleichemiewerk bauen. Vom toxischen Bleistaub betroffen wäre die Bevölkerung auf beiden Rheinseiten gewesen. Auch damals schon gab es viele Versuche, die Menschen grenzüberschreitend gegeneinander auszuspielen. Während heute die Konflikte häufig zwischen „Tarn- und Vorfeldorganisationen" der Konzerne und der Umweltbewegung ausgetragen werden, gab es damals noch den direkten Konflikt zwischen den Chemischen Werken München, den Behörden und den Bürgerinitiativen.

Die Baupläne wurden 1973 bekannt, einer politisch brisanten Zeit am Oberrhein. Vorangegangen waren der umstrittene Baubeginn des französischen AKW Fessenheim und erste massive Bürgerproteste gegen die Pläne des Badenwerks, erst in Breisach und später in Wyhl ein Atomkraftwerk zu bauen.
„Herr Rosenthal hat einen Plan,
der uns gar nicht gefällt.
Dem Rosenthal ist das egal,
den interessiert nur Geld.
Uns aber interessieren
der Fluss, der Wald, das Feld
und unsere Gesundheit
kauft uns keiner ab für Geld“

Walter Mossmann / Die Wacht am Rhein


Gründe, gegen die Bleifabrik des Unternehmers Rosenthal anzugehen, gab es viele. Es gab vor 50 Jahren noch Formen der Umweltvergiftung, die heute, zumindest in Zentraleuropa unvorstellbar sind. Es war die Zeit der „guten, alten, offenen“ und vor allem sichtbaren Umweltzerstörung und Umweltvergiftung. Flüsse waren stinkende Kloaken, Kinder in der Umgebung von Verbrennungsanlagen litten an Pseudokrupp und die Schweiz versenkte ihren Atommüll im Meer. Es war eine Zeit unkritischer Technikbesoffenheit mit DDT, Asbest, Atomkraft und FCKW.
Über neun Tonnen Blei hätte die neue Fabrik in Marckolsheim jährlich über den Schornstein abgegeben und das in einer Weinbauregion. Bleivergiftung führt zu verminderter Intelligenz, irreparablen Hirnschäden, Krämpfen, Fehlgeburten und Krebs.

Schnell wurde am Oberrhein auch bekannt, dass in der Umgebung vergleichbarer Werke in Deutschland die Kühe auf der Weide gelegentlich tot umgefallen waren. Ursache: Bleivergiftung.

„Das Sterben dauert zwei Tage: Zunächst erblinden die Tiere und finden kein Futter mehr, später beginnen sie sich im Kreis zu drehen, blöken und haben Schaum vor dem Maul. Schließlich treten Lähmungserscheinungen hinzu, die Tiere brechen zusammen, können sich nicht mehr erheben und verenden qualvoll." So beschrieben Augenzeugen das Rindersterben, das am vergangenen Wochenende – wenige Tage nach dem Weideauftrieb – plötzlich in der Nähe von Nordenham an der Unterweser auftrat. Bis zum 17. Mai gingen dort sechzehn Kühe und Kälber ein, mußten 69 Rinder notgeschlachtet sowie weitere sechzehn als sichere Todeskandidaten von den Weiden getrieben werden. Die Nordwest-Zeitung charakterisierte die Stimmung im Wesermarschgebiet mit den Worten: -In Nordenham grassiert die nackte Angst.-
Angst verspürten dabei nicht nur die Bauern, die ihre Existenz bedroht sahen – die Landwirte beziffern den bisher entstandenen Schaden auf insgesamt 250 000 Mark –, Angst machte sich gleichzeitig unter der Bevölkerung breit. Denn: Das Massensterben von Rindern (und Kaninchen) ist auf ein Gift zurückzuführen, das auch Menschen gefährdet – auf Blei."

Quelle: Die Zeit vom 26. Mai 1972


Gegen Bleichemie und Atomindustrie schlossen sich im August 1974 deutsche und französische Umweltschützende zusammen und gründeten das Internationale Komitee der 21 badisch-elsässischen Bürgerinitiativen. Einen ähnlichen grenzüberschreitenden Zusammenschluss dieser Art hatte es nach den Wunden des Ersten und Zweiten Weltkrieges bisher nicht gegeben. Erstaunliches tat sich vor 50 Jahren und fast 30 Jahre nach Kriegsende in der ländlichen, konservativen Region beiderseits des Rheins: Über 3000 Menschen aus beiden Ländern kamen beim Sternmarsch zum geplanten Standort in Wyhl zusammen, über 4000 Menschen beim Demonstrationszug unter Glockengeläute gegen das Bleichemiewerk in Marckolsheim. Fortschritt wurde kritisch hinterfragt und menschengerechte Technik eingefordert.

Refrain:
„Auf welcher Seite stehst du? He!
Hier wird ein Platz besetzt.
Hier schützen wir uns vor dem Dreck
nicht morgen, sondern JETZT!

Walter Mossmann / Die Wacht am Rhein



Dennoch begannen Mitte September 1974 die bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem Marckolsheimer Baugelände und ein Zaun sollte errichtet werden. Am 20. September 1974 wurde der Bauplatz in Marckolsheim von Umweltschützern beiderseits des Rheins besetzt und nach indigenem Vorbild ein hölzernes Rundhaus, das erste Freundschaftshaus am Rhein, errichtet. Bauplatzbesetzungen in Wyhl (D), Kaiseraugst (CH), Gerstheim (F) und Heiteren (F) sollten folgen und auch die badischen Ackerbesetzenden in Sachen Genmais Buggingen beriefen sich zwei Jahrzehnte später noch auf die Marckolsheimer Erfahrungen.

Die Proteste und erfolgreichen Bauplatzbesetzungen in Marckolsheim(F), Wyhl(D), Gerstheim(F) und Kaiseraugst(CH) fielen in eine Hoch-Zeit der europäischen Regionalbewegungen. Im Baskenland und in Katalonien gärte es und auf dem Larzac-Plateau in Südfrankreich gab es erfolgreiche und unkonventionelle Proteste gegen einen geplanten Truppenübungsplatz. Der Begriff Heimat wurde endlich entstaubt und erstmals nach dem Krieg von tümelnden Klischees befreit.


Auf den besetzten Plätzen in Wyhl, Markolsheim und Kaiseraugst wurde hauptsächlich Dialekt gesprochen und es wurde deutlich: Dialekt ist immer auch Sand im Getriebe der globalen Megamaschine. Dialekte stören die Verwandlung der vielfältigen Welt in eine große, einheitliche genormte Fabrik, eine Agrar-Fabrik, eine Fabrik-Fabrik, eine Konsum-Fabrik und eine Wohn-Fabrik, in der zunehmend übersättigte Menschen immer unzufriedener werden.


Frauen wie Solange Fernex, Lore Haag und Annemarie Sacherer spielten auch als Rednerinnen und Organisatorinnen im aktiven Widerstand eine wichtige Rolle, eine Rolle, die nicht unbedingt dem Geschlechterverständnis der 70er Jahre am konservativen Kaiserstuhl und im Elsass entsprach.



Das Elsass erlebte eine Blüte (und leider auch einen Schwanengesang) elsässisch-alemannischer Regionalkultur. Eine Vielzahl elsässischer, badischer und Schweizer Künstlerinnen und Künstler, sprachen von einer „Alemannischen Internationale". Sie traten bei Demos, Aktionen und später in Wyhl auch im Rahmen des Programms der Volkshochschule Wyhler Wald auf. Schallplatten und Liederbücher entstanden und es wurde viel gesungen bei Demos und auf den besetzten Plätzen. Prägende Kunst- und Kulturschaffende in dieser breiten trinationalen Protestbewegung waren u.a. Walter Mossmann, André Weckmann, Rene Egles, Buki (Roland Burkhart), Ernst Born, François Brumpt, Karl Meyer, Meinrad Schwörer, Roland Engel, die Blaskapelle„ Rote Note", Ernst Schillinger, la Rue de Dentelles, Roger Siffer, Francis Keck ... Und die lange Liste ist unvollständig.

Der Marckolsheim-Protest war nicht nur das erste militante Nein zur Luftvergiftung. Er war immer auch Protest für Vielfalt, Demokratie und für ein grenzenloses Europa der Menschen und Regionen. Keiner hat diesen Traum vom grenzenlosen Europa damals so deutlich ausgedrückt wie der elsässische Liedermacher François Brumpt in seinem Dreyeckland-Lied „Mir keije mol d Gränze über de Hüfe und danze drum erum / Wir werfen einmal die Grenzen über den Haufen und tanzen drumherum". Ohne die massive Einbindung und den positiven Einfluss der Kultur in den Protest wäre der Erfolg nicht möglich gewesen.



„Ende September 1974, während der Platzbesetzung gegen ein deutsches Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim, hat der französische Schullehrer Jean Gilg ein Transparent in den Schlamm gepflanzt: „Deutsche und Franzosen gemeinsam: Die Wacht am Rhein“. D.h. er hat ganz bewusst den Titel der informellen, deutschen Nationalhymne aus dem Ersten Weltkrieg aufgegriffen und mit einer vollkommen neuen, entgegengesetzten Bedeutung versehen: Deutsche und Franzosen machen sich nicht mehr kriegerisch den Besitz des Rheinstroms streitig, sondern schließen sich zusammen, um die gemeinsame Region am Oberrhein gegen die neuartigen, grenzüberschreitenden Gefahren wie Radioaktivität und die Emissionen der Chemie-Industrie zu schützen – eine in der Tat -Andere Wacht am Rhein-. Vom ersten Tag an hat sich die oberrheinische Umweltbewegung der 70er Jahre als die historische Antwort auf das Menschheits-Verbrechen des Ersten Weltkriegs verstanden."
Zitat: Walter Mossmann



Bauplatzbesetzung, das schreibt sich mit 50 Jahren Abstand so einfach. Doch diese erste, von einer breiten Bevölkerungsschicht getragene Bauplatzbesetzung in Marckolsheim, das war zuallererst Matsch, Schnee, knöcheltiefer Schlamm in einem nassen, kalten Winter. Das war der Rücktritt des Marckolsheimer Gemeinderats aus Protest gegen die Fabrik und eine mehrfach besetzte Pontonbrücke über den Rhein nach Sasbach. Das waren Frauen und Männer, Badisch, Elsässisch, Hochdeutsch und Französisch sprechende Menschen und Sprachprobleme zwischen Deutschen, Franzosen und Dialektsprechern. Es gab ein Aufblühen der alemannischen Regionalkultur und gleichzeitig eine Blüte und ein Schwanengesang des elsässischen Dialekts. Bei Demos und im Rundhaus fanden sich Frauen und Männer, Winzer und Freaks, Junge und Alte, Linke und Wertkonservative. Ich erinnere mich an viele Gesichter, Reden, Streit, Liebesbeziehungen, Gespräche und Lieder am Lagerfeuer, Demos, Brückenbesetzungen, Flugblätter, Liederbücher und Plakate. Die Vergangenheitsverklärung bricht Ecken und Kanten der Erinnerung. Und aus den frühen erfolgreichen Kämpfen zur Luftreinhaltung erwuchs der große Streit ums Waldsterben und die heutige Bewegung für den Klimaschutz.

Am 25. Februar 1975 kam dann der Erfolg. Die französische Regierung untersagt der deutschen Firma CWM offiziell die Errichtung der Bleifabrik in Marckolsheim. Mit dem Wissen, dass illegale Bauplatzbesetzungen auch zu Erfolgen führen können, wendet sich der Protest gegen das wenige Kilometer entfernte AKW Bauprojekt im Wyhler Wald. Doch das ist eine andere Geschichte.

Was bleibt, ist ein Erfolg. Ein Erfolg für Mensch und Umwelt, denen jährlich viele Tonnen giftiges Blei erspart geblieben sind. Erstaunlicherweise sogar ein nachträglicher Erfolg für die Firma CWM, denn die Fabrik sollte Stabilisatoren für PVC und andere Kunststoffe herstellen, Produkte, die heute für PVC nicht mehr gebraucht werden. Wie so häufig hatte die Umweltbewegung auch einen ökonomischen Flop verhindert. Wir waren keine „Verhinderer", sondern haben geholfen, den Fortschritt menschengerecht zu gestalten. Die Umweltbewegung wird heute für das gelobt, was sie in der Vergangenheit getan und erreicht hat und sie wird dafür kritisiert, was sie aktuell fordert und durchsetzen will.

In diesen frühen ökologischen Kämpfen am Oberrhein liegen wichtige Wurzeln des BUND, von Alsace Nature und der GRÜNEN. Hier wurden aus konservativen Naturschutzverbänden politische Umweltorganisationen und der religionsähnliche Wachstumsglaube der 1960er Jahre bekam erste Risse. Hier begannen die frühen, erfolgreichen Kämpfe für saubere Luft, aus denen sich die Bewegung gegen das Waldsterben 1.0 und auch die heutige Klimaschutzbewegung entwickelten.

Heute stehen auf dem ehemals besetzten Gelände ein Autoauslieferungslager der Firma Peugeot und eine Zitronensäurefabrik. Beide Firmen sind bei weitem nicht mehr so umweltbelastend, wie es das Bleichemiewerk gewesen wäre. Und doch stinkt manchmal die Zitronensäurefabrik, wenn auch nicht giftig, in die Dörfer beiderseits des Rheins ...

Es gibt viele Gründe sich übervergangene Erfolge zu freuen und immer noch unendlich viel zu tun. Wenn heute in Bächen und Seen wieder gebadet werden kann, wenn die Luft sauberer geworden ist, wenn Strom aus Wind und Sonne um ein Vielfaches günstiger ist als Strom aus AKW, dann sind diese Erfolge nicht vom Himmel gefallen, sondern sie wurden gegen Lobbyisten, Konzerne und marktradikale Seilschaften in mühsamen Konflikten erkämpft.

Im großen, globalen Krieg des Menschen gegen die Natur und damit gegen uns selber, wurden auch in Marckolsheim die globalen Zerstörungsprozesse entschleunigt und kleine, wichtige Teilerfolge erzielt. Marckolsheim war ein wichtiger Impuls für die erwachende Umweltbewegung. Es lohnt, sich zu engagieren.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein (Der Autor war einer der Bauplatzbesetzenden in Marckolsheim)

Mein Dank geht an die unzähligen, teilweise längst verstorbenen Marckolsheim-Aktiven, an Freundinnen und Freunde.


Wichtiger Nachtrag:
Mit dem Kampf gegen das Bleichemiewerk in Marckolsheim begann das Ende der "guten, alten, offenen, ehrlichen Umweltvergiftung" steht zu Recht im oberen Text. Doch diese Aussage bezieht sich leider nur auf Kerneuropa. In Marckolsheim hätte das Bleiwerk zu einer massiven und gesundheitsschädigenden Bleibelastung geführt. Doch massive menschengefährdende Umweltvergiftung gibt es immer noch. In Afrika, Südamerika und Teilen von Asien werden Menschen, Natur und Umwelt von europäischen, amerikanischen und chinesischen Konzernen für unseren Überkonsum vergiftet. Es gibt global und regional noch viel zu tun.






Materialien und ergänzende Informationen zur Bauplatzbesetzung 1975/75 in Marckolsheim / Quelle: Archiv Axel Mayer




Kurze Chronik der Bauplatzbesetzung in Marckolsheim


Im Vorfeld der Bauplatzbesetzung entsteht in den 1970er-Jahren eine neue, politischere Umweltbewegung: Proteste gegen die industrielle Wutachverschmutzung, gegen das AKW Breisach und die Brennelementfabrik in Heitersheim. Wichtig für den Marckolsheim-Protest war der erstaunlich kreativeWiderstand gegen die Erweiterung eines Militärgeländes im Larzac.
  • 8. Mai 1974: Der Gemeinderat von Marckolsheim entscheidet mit elf gegen neun Stimmen gegen den Bau des Bleichemiewerks. Nachdem diese Entscheidung ignoriert wird, treten 11 Gemeinderäte zurück.
  • 25. August 1974: Gründung des Internationalen Komitees der 21 Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen. Noch im Juli gemeinsame badisch-elsässische Aktionen. Über 3000 Menschen beim Sternmarsch zum geplanten Standort in Wyhl, über 4000 Menschen beim Demonstrationszug unter Glockengeläute, gegen das Bleichemiewerk in Marckolsheim.
  • Verstärkte Information und Diskussion in allen Ortschaften links und rechts des Rheins.
  • Am 20. September 1974 wird der Bauplatz in Marckolsheim von Umweltschützern beidseits des Rheins besetzt. Errichtung des 1. Freundschaftshauses.
  • Oktober 1974: Der Badische Weinbauverband und der Landwirtschaftliche Hauptverband melden verstärkt Bedenken gegen das Bleichemiewerk und das Atomkraftwerk an.
  • Februar 1975: Schon früh dringen Nachrichten aus den französischen Behörden, dass die Regierung den Bau der umweltvergiftenden deutschen Fabrik verbieten könnte. Mitte Februar 1975 werden aus Gerüchten Gewissheit. Die Freude bei den Aktiven ist unbeschreiblich und die Marckolsheimer Besetzung wird um den 15. Februar beendet. Am 25. Februar 1975 untersagt die französische Regierung der deutschen Firma CWM offiziell die Errichtung der Bleifabrik in Marckolsheim. Doch zu diesem Zeitpunkt hat sich die Situation im 4 Kilometer entfernten Wyhl schon massiv zugespitzt.
  • 17. Februar 1975: Baubeginn in Wyhl.
Danach: Erfolgreiche Proteste und Bauplatzbesetzungen in Kaiseraugst(CH), Plogoff(F) und Gerstheim(F). Darauf folgen die Bewegung gegen das Waldsterben 1.0 und irgendwann die Klimaschutzbewegung …

Mehr Infos: Anfang der Umweltbewegung






Einige alte Flugblätter aus dem Marckolsheim Protest. Die vielen französischen Infoblätter aus dieser Zeit sind her nicht dokumentiert.




Ein Zitat aus dem Jahr 1972 das damals, nicht nur in Marckolsheim und Wyhl, für Empörung sorgte:
Zur Vision einer Hauptwirtschaftsachse im Rheintal zwischen Rotterdam und Basel:


„Rückt nämlich die EG noch näher zusammen, (…) so wird das Rheintal zwischen Frankfurt und Basel die Wirtschaftsachse überhaupt werden. Ob dann noch Platz für Umweltschutz ist, muß bezweifelt werden. Sachverständige Leute sind deshalb der Ansicht, die Ebene sollte für die gewerbliche und industrielle Nutzung freigegeben werden, während die Funktionen `Wohnen`, `Erholung` und so weiter in der Vorbergzone und in den Seitentälern des Rheins angesiedelt werden sollten.”

(sws im Staatsanzeiger Baden-Württemberg, 23.09.1972, Nr. 76, Seite 2)
Die heutige "Vision der Blauen Banane", des angedachten Zentraleuropäischen Verdichtungsraumes wird nicht so intensiv diskutiert ...)







Alte Berichte in der Badischen Zeitung zum Marckolsheim Protest




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Brückenbesetzung auf der "Rumpelbrücke" Sasbach-Marckolsheim im Konflikt um das Bleichemiewerk CWM und das AKW Wyhl





Walter Mossmann singt im Freundschaftshaus auf dem besetzten CWM-Gelände in Marckolsheim







Das Freundschaftshaus auf dem besetzten Bleiwerks-Gelände in Marckolsheim






Frauen im Protest gegen Bleichemie und Atomkraft. Doch sie waren nicht nur strickend dabei, wie die Bilder von den Rednerinnen Solange Fernex und Annemarie Sacherer in Wyhl zeigen.





Das ganz frühe "Nai hanwer g´sait" auf auf einem Banner auf dem besetzten Platz in Marckolsheim. Hubert Hoffmann entwickelte später daraus das ikonische "Nai hämmer gsait" zum AKW Wyhl.




In der französisch-deutschen "Erklärung der 21 Bürgerinitiativen an die badisch-elsässische Bevölkerung" wurde zu den Bauplatzbesetzungen in Marckolsheim und Wyhl mobilisiert.




Herr Rosenthal hat einen Plan,
der uns gar nicht gefällt.
Dem Rosenthal ist das egal,
den interessiert nur Geld.
Uns aber interessieren
der Fluss, der Wald, das Feld
und unsere Gesundheit
kauft uns keiner ab für Geld.

Wer will den bleiverseuchten Wein,
Blei-Milch, Blei-Hecht, Blei-Aal?
Wer isst ein Rindersteak mit Blei?
Vielleicht Herr Rosenthal ?
Aber nein, der hält sich sehr gesund,
sauber und elegant -
Bloß seinen CWM-Mülleimer
stellt er in unser Land.

Auszug aus der "Wacht am Rhein" von Walter Mossmann





rhingold

es hucke drej herre ám Rhin
un speele Ruhr uf fránzeesch un uf ditsch
metme zaichebrätt dr aant
met millioneschecks de zwait
met gummiknéttel de drétt

es hucke drej herre ám Rhin
un wérfle e bumbischs schicksál erüs
vive Fessenême ! roeft dr aant
pfui Márckelse ! breelt de zwait
panzer nach Wyhl ! bellt de drétt

es brunze drej herre ám Rhin
em námme vun technik mácht un finánz
e phenoolrischel dr aant
e quäcksélwerlách de zwait
e sálzige sudd de drétt

es spálte drej herre ám Rhin
met goldiche áxe kärne atom
de hauklotz esch min lánd

es huche drej herre ám Rhin
wánn kejje mr se nin?

André Weckmann





MARCKELSE
en Marckelse hets aangfange
Marckelse lejt am Rhin

en Marckelse han mer s guldene kalb gstoche
en Marckelse han mer d demokratie entdeckt
en Marckelse han mer d granze gsprangt
en Marckolse sen mer majorann worre

en Marckolse hets aangfange
Marckelse em Elsass

(André Weckmann)




S’BRUCKELIED
Kunnsch riiwer uff Marckolse, kunnsch iiwer d’Bruck,
mir süffe im Frendschaftshüss noch ä Schluck,
d’Büre, d’Fräuje, d’Schudente sin drbi,
mir schwätze un bsetze un genn nit in d’Knie!
Im letschte Johr bin i noch als Dürischt im Elsiss gsi
Bim Iseheimer Choucrout un bim Minschter-Wii,
ä Främde bin i gsi mit minere Schproch un minem Gäld,
wo Kilometer frisst un wo halt alti Kirchli zällt...
Hit isch’s verwandlet,
mir hän abandlet,
mir kämpfe mitenandr ums Läwe,
bim kämpfe hanmr glehrt,
dass s’Volk zämmeghert,
suscht verrecke do nit nur d’Räwe!

Kunnsch riiwer in’ Wyhlerwald, kunnsch iiwer d’Bruck,
mir süffe im Frendschafthüss noch ä Schluck,
d’Büre, d’Fräuje, d’Schudente sin drbi,
mir schwätze un bsetze un genn nit in d’Knie!
Im letschte Jphr hesch dü noch dänkt, d’Schwowe wäre lätz,
die käme mit Kanone uff Schtroßburj un uff Metz,
«D’Schwowe bliibe Schwowe» – «Sieg Heil!» un «Guet Nacht» ...
«d’Schwowe sin üs Uniform un Iiseschtiefel gmacht»
Hit isch’s verwandlet ...

Kumm riiwer, gang niiwer, des isch bloß ä Bruck,
d’gränzer bikumme üs’m Rhin ä Schluck,
un sin die vu dere Giftbreje grien im Gsicht,
verzelle mir däne ä ganz alti Gschicht:
Es het ämol ä Zitt gä, wo mir blin gsi sin,
es het ämol ä Zitt gä, wo mir däub gsi sin,
es het ämol ä Zitt gä, wo mir schtumm gsi sin,
es het ämol ä Zitt gä, wo mir Knecht gsi sin –
Hit isch’s verwandlet ...

Walter Mossmann





Von den frühen Kämpfen für Luftreinhaltung zum Klimaschutz


Vor 50 Jahren, am 20. September 1974 wurde der Bauplatz eines geplanten, extrem luftverschmutzenden Bleiwerks im elsässischen Marckolsheim von Umweltschützern beidseits des Rheins besetzt. Aktuell ruft die Jugendumweltbewegung "Fridays for Future" alle Menschen, egal welchen Alters immer wieder zu zu einem globalen Klimastreik auf, einem Streik, der nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht! Und manche Marckolsheimer "Alt-Aktive" werden sich wieder beteiligen.



Vorab: Kurze Geschichte der Kämpfe um Luftreinhaltung und Klimaschutz


Im Jahr 2023 gibt es massive Proteste gegen die Klimakatastrophe und 1974 begann mit der Bauplatzbesetzung gegen ein extrem luftverschmutzendes Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim der erfolgreiche Kampf um saubere Luft.

Der Beginn der Klimaschutzbewegung...
Vom erfolgreichen Streit gegen die Luftverschmutzung, über den Kampf gegen das Waldsterben zu Fridays for Future...


  • ab 1945: Nach dem Krieg sollten "die Schornsteine wieder rauchen". Die Folgen waren das "Wirtschaftswunder", aber auch eine heute nicht mehr vorstellbare extreme Luft- und Umweltverschmutzung.
  • 1961: Der Streit für saubere Luft beginnt mit Willy Brandt und seiner Forderung: "Der Himmel über der Ruhr muss wieder blau werden". Die folgende (aus damaliger Sicht sehr fortschrittliche) Hochschornsteinpolitik verlagerte zwar nur die Probleme, war aber ein wichtiger Anfang.
  • 1974 - 1975: Der massive Konflikt und die erste grenzüberschreitend organisierte Bauplatzbesetzung gegen ein extrem luftverschmutzendes Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim war einer der ersten konkreten Erfolge der jungen Umweltbewegung.
  • um 1980: Die heftigen Proteste und Aktionen gegen das Waldsterben und für saubere Luft führten mittel- und langfristig zu einer massiven Verbesserung der Luftqualität und zu einer Zunahme des Umweltbewusstseins. Gesetze wurden auf Druck der Umweltbewegung und gegen die Lobbyisten verschärft, der PKW-Katalysator wurde eingeführt, verbleites Benzin wurde verboten, Kraftwerke und Industrieanlagen wurden entstickt, entschwefelt und zum Teil technisch auch sicherer. "So konnten zum Beispiel alleine in Baden-Württemberg die Schwefel-Emissionen von 334.200 Tonnen 1973 auf 58.800 Tonnen 1995 reduziert werden, was einem Rückgang um über 80 % entspricht" schreibt die LUBW Baden-Württemberg.
  • [quote]

    "HEUTE TANNEN, MORGEN WIR".

    Das alte Wyhl-Plakat von Hubert Hoffmann zeigt die Zusammenhänge zwischen Anti-Atom- und Klimaschutzbewegung. Die erfolgreichen, frühen Protesten 1974 gegen das geplante, extrem luftverschmutzende Blei-Werk im elsässischen Mackolsheim stärkten die Bewegung gegen das AKW-Wyhl. Jahre später engagierten sich Marckolsheim-Wyhl-Aktive gegen das Waldsterben 1.0. Auch in diesen frühen Kämpfen liegen Wurzeln der heutigen Klimaschutzbewegung.
  • Fast 40 Jahre Debatten, Studien, Streit und Öffentlichkeitsarbeit von Wissenschaft und Umweltbewegung gegen den Klimawandel und gegen mächtige Lobbys führen zur Entstehung der unabhängigen globalen Jugendumweltbewegung "Fridays for Future". Aus jahrzehntelanger Quantität an Umweltarbeit wird Qualität von Bewegung. Während in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die ökologischen Konflikte noch zwischen der Umweltbewegung und den Konzernen direkt ausgetragen wurden, schicken jetzt die Konzerne ihre Vorfeldorganisationen (industriegelenkte Bürgerinitiativen, Stiftungen und andere Tarnorganisationen) in den Kampf gegen Umweltbewegung und Energiewende.
  • 2023: Die Klimakatastrophenverantwortlichen nennen die Umweltschützenden "Klimaterroristen" und wollen das Dorf Lützerath für den Kohleabbau räumen.

  • Axel Mayer, (Alt-)BUND-Geschäftsführer und ehemaliger Marckolsheimer Bauplatzbesetzer

    Nachtrag: Kurze Geschichte der Kämpfe um Luftreinhaltung, Klimaschutz und gegen das Waldsterben.


    Auch im Jahr 2024 organisiert die Jugendumweltbewegung "Fridays for Future" globale Streiktage gegen die Klimakatastrophe. Und 1974, vor 50 Jahren, begann mit der Bauplatzbesetzung gegen ein extrem luftverschmutzendes Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim der erfolgreiche Kampf um saubere Luft.

    Umweltgeschichte: Vom erfolgreichen Streit gegen die Luftverschmutzung, über den Kampf gegen das Waldsterben zu Fridays for Future ...


    • ab 1945: Nach dem Krieg sollten "die Schornsteine wieder rauchen". Die Folgen waren das "Wirtschaftswunder", aber auch eine heute nicht mehr vorstellbare extreme Luft- und Umweltverschmutzung.

    • 1961: Der Streit für saubere Luft beginnt mit Willy Brandt und seiner Forderung: "Der Himmel über der Ruhr muss wieder blau werden". Die folgende (aus damaliger Sicht sehr fortschrittliche) Hochschornsteinpolitik verlagerte zwar nur die Probleme, war aber ein wichtiger Anfang.

    • 1974 - 1975: Der massive Konflikt und die erste grenzüberschreitend organisierte, erfolgreiche Bauplatzbesetzung gegen ein extrem luftverschmutzendes Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim war einer der ersten konkreten Erfolge der jungen Umweltbewegung.

    • um 1980: Die heftigen Proteste und Aktionen gegen das Waldsterben 1.0 und für saubere Luft führten mittel- und langfristig zu einer massiven Verbesserung der Luftqualität und zu einer Zunahme des Umweltbewusstseins. Gesetze wurden auf Druck der Umweltbewegung und gegen die Lobbyisten verschärft, der PKW-Katalysator wurde eingeführt, verbleites Benzin wurde verboten, Kraftwerke und Industrieanlagen wurden entstickt, entschwefelt und zum Teil technisch auch sicherer. "So konnten zum Beispiel alleine in Baden-Württemberg die Schwefel-Emissionen von 334.200 Tonnen 1973 auf 58.800 Tonnen 1995 reduziert werden, was einem Rückgang um über 80 % entspricht" schreibt die LUBW Baden-Württemberg.

    • 2018: Jahrzehntelange Debatten, Studien, Streit und Öffentlichkeitsarbeit von Wissenschaft und Umweltbewegung gegen den Klimawandel und gegen mächtige Lobbys führen zur Entstehung der unabhängigen globalen Jugendumweltbewegung
    • "Fridays for Future". Aus jahrzehntelanger Quantität an Umweltarbeit wird Qualität von Bewegung. Während in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die ökologischen Konflikte noch zwischen der Umweltbewegung und den Konzernen direkt ausgetragen wurden, schicken jetzt die Konzerne ihre Vorfeldorganisationen (industriegelenkte Bürgerinitiativen, Stiftungen und andere Tarnorganisationen) in den Kampf gegen Umweltbewegung und Energiewende.
    • 2023: Räumung des Protestcamps in Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier. Die atomar-fossilen Seilschaften haben sich und uns in Lützerath wieder ein kleines Stück zu Tode gesiegt. Und dennoch war der gewaltfreie Kampf sinnvoll und notwendig. Er ist Sand im Getriebe der Weltzerstörung. Und ein Sandkorn kann ähnlich wie der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Sturm entfachen.

    • 2024: Der Streit gegen die Klimakatastrophe, Artenausrottung und für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit geht 50 Jahre nach den ersten, frühen Konflikten weiter ...


    Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein, (alt-)BUND-Geschäftsführer und ehemaliger Marckolsheimer Bauplatzbesetzer



    50 Jahre Bauplatzbesetzung in Marckolsheim und 500 Jahre Bauernkrieg ...



    Mehr Infos:

    "Aktueller" Nachtrag


    Der Gemeinderat von Marckolsheim hat sich vor genau 50 Jahren, am 8. Mai 1974 mit elf gegen neun Stimmen gegen den Bau des Bleiwerks ausgesprochen. Trotz dieser demokratischen Entscheidung verkündete der französische Präfekt in Straßburg: „Das Werk wird gebaut!“, denn hinter dem Chemiekonzern standen mächtige Gönner. Die CDU-Landesregierung von Baden-Württemberg unter ihrem Chef, dem ehemaligen NS-Marinerichter Filbinger, verkündete lautstark, dass keine Bleigefahr bestünde und intervenierte in Paris gegen den Gemeinderatsbeschluss. Daraufhin traten die elf Gemeinderäte, die gegen den Bau gestimmt hatten, zurück.
    http://protest-muenchen.sub-bavaria.de/artikel/2123




    Umweltgeschichte, Regionalgeschichte, Geschichte: Baden - Elsass - Nordschweiz - Oberrhein - Dreyeckland auf Mitwelt.org


    Aktuell: Kein AKW in Wyhl - Kein Bleiwerk in Marckolsheim.


    Ein Rückblick von Axel Mayer auf die frühen Anfänge der Umwelt- und Klimaschutzbewegung:
    Hier geht's zum YouTube-Video.



    Umweltgeschichte, Regionalgeschichte, Geschichte: Baden - Elsass - Nordschweiz - Oberrhein - Dreyeckland auf Mitwelt.org










    Mitwelt Stiftung Oberrhein: Warnungen und Hinweise zu diesen Seiten ...


    • 1) Die Internetseiten der Mitwelt Stiftung Oberrhein sind "altmodisch-textorientiert" und manchmal lang. Wir bieten keine modischen Infohäppchen, sondern wenden uns an die kleiner werdende Minderheit, die noch in der Lage ist, längere Texte zu lesen und zu erfassen.
    • 2) Wenn Sie hier "Die Wahrheit" suchen, werden Sie sie nicht finden. Es gibt sie nicht, "Die Wahrheit", sondern immer nur Annäherungen daran, Wahrheitsfragmente. Es wird Ihnen nichts übrigbleiben, als sich mit den "anderen Wahrheiten" auseinander zu setzen, um zu einer eigenen Meinung zu kommen. Verlassen Sie auch einmal den engen "Echoraum" der eigenen Meinung im Internet. Misstrauen Sie Wahrheitsverkündern, Ideologen, vom Krieg bestärkten Ewiggestrigen und Verschwörungstheoretikern. Haben Sie Mut, Ihren eigenen Verstand zu gebrauchen.
    • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

    Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
    Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


    Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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