Fluchtursachen & Flucht: Ein Beitrag aus der Umweltbewegung


Veröffentlicht am 14.10.2015 in der Kategorie Mensch und Menschenrechte von Axel Mayer

Fluchtursachen & Flucht - Ein Beitrag aus der Umweltbewegung


Unfertige Tagesgedanken & Textbaustelle 14.10.15

Die Debatte über die Ursachen der aktuellen weltweiten Fluchtbewegung wird leider zumeist sehr einseitig diskutiert.

Ja, da sind die Kriege in Syrien und im sehr Nahen Osten.
Doch die Ursachen dieser Kriege werden ungern angesprochen. Da ist die nach dem Ersten Weltkrieg betriebenen Grenzziehungen der Siegermächte im Nahen Osten und in Nordafrika ohne Rücksicht auf die Traditionen und den Willen der betroffenen Völker, die auch den Interessen der Ölkonzerne diente. Da sind die Kriege für Öl im Irak und der dumme, von Anfang an verlorene Krieg in Afghanistan. Da ist die unsägliche Aufteilung in gute, nützliche Diktatoren und böse Diktatoren. Die "gute Diktaturen" (Saudi-Arabien...)werden aufgerüstet und ihre Kriegsverbrechen in den Medien verschwiegen oder am Rande behandelt. In den "bösen Diktaturen" wird eine Demokratiebewegung aufgebaut, unterstützt und anschließend bewaffnet. Die Folgen solcher gezielter Destabilisierung sehen wir in Ägypten, im Libanon, im Irak und insbesondere in Syrien, wo der mörderische IS gemeinsam mit vom Westen bewaffneten Rebellen den in diesem Fall "bösen Diktator" kämpft.

Wechselnde strategischen Partner
wurden und werden im Interesse der Rüstungsindustrie aufgerüstet. Ein gutes Beispiel dafür sind die amerikanischen Waffenlieferungen an die afghanischen Mudschahedin in der Zeit des sowjetischen Afghanistan-Krieges.

Im wichtigsten Text der Menschheit, in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ steht nichts von guten und bösen Diktatoren. Es gibt nur unteilbare Menschenrechte und unteilbare Freiheit.


Selbstverständlich gibt es auch "hausgemachte" Fluchtursachen in den Herkunftsländern
Dazu zählen Diktatoren, Despoten, überbordende Bürokratie, Neoliberalismus und Überbevölkerung.

Die größte Fluchtursache aber ist der größer werdende Abstand zwischen Arm und Reich.
Wir bekommen die Rechnung für die Ausbeutung Südamerikas, Afrikas, Südostasiens und des Nahen Ostens. Ohne ein Mehr an globaler sozialer Gerechtigkeit ist Nachhaltigkeit nicht zu erreichen.

Zukünftig
werden der Klimawandel, Landraub, Kriege um Wasser, die Endlichkeit der atomar- fossilen Energievorräte und der Rohstoffe, die globale Verbreitung von Atomwaffen durch den Export von Atomanlagen und und die Vernichtung ökologischer Lebensgrundlagen im globalen Maßstab die größten Fluchtursachen sein. Der Hunger tötet weit mehr Menschen als jeder gegenwärtig geführte Krieg oder Terroranschlag.

Lösungsansätze
Der einzige Weg die Probleme zu lösen ist globale Nachhaltigkeit, Frieden und Soziale Gerechtigkeit. Wenn wir das Flüchtlingsproblem in den Herkunftsländern lösen wollen und wenn es um tatsächliche Nachhaltigkeit geht, dann muss sich auch die Umweltbewgung in Zukunft auch verstärkt der sozialen Frage stellen. Die Güter der Welt könnten bei nachhaltiger Nutzung und gerechterer Verteilung allen Menschen ein gutes Leben ermöglichen. Neoliberalismus und Nachhaltigkeit sind wie Feuer und Wasser.


Ein persönlicher Debattenbeitrag von
Axel Mayer / BUND Regionalgeschäftsführer / Kreisrat im Kreistag Emmendingen



Übersicht: Mensch, Menschenrechte, soziale Frage, Umwelt & Gier


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Axel Mayer

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