Krieg - Iran - Israel - USA: Angriffe auf iranische Atomanlagen?
Veröffentlicht am 02.09.2024 in der Kategorie Krieg & Frieden von Axel Mayer
Krieg - Iran - Israel - USA: Angriffe auf iranische Atomanlagen?
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Aktueller Einschub vom 4.10.2024
Israel könnte den aktuellen Krieg in Nahost nutzen, um iranische Atomanlagen anzugreifen. Die New York Times berichtete unter Berufung auf US-Beamte, dass Israel in einem möglichen Szenario gezielt die iranischen Nuklearanlagen angreifen könnte; im Fokus dabei die Anreicherungsanlagen in Natanz. Die Folgen wären nicht nur für den Iran verheerend.
Doch Verletzungen des Völkerrechts, Kriegsverbrechen und massive zivile Opfer sind Israel egal. Auch der amerikanische Rechtspopulist Donald Trump hat sich für einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen ausgesprochen.
(Dieser Text entsteht gerade und ist noch eine Baustelle)
Vorspann:
Der Krieg gegen den Iran hat schon im August 1953 begonnen. Der demokratisch gewählte iranische Premier Mossadegh wurde vom Militär aus dem Amt geputscht. Hintergrund waren die Öl-Interessen englischer und amerikanischer Konzerne. "Die amerikanische CIA bestätigt jetzt ihre führende Teilhabe an der Aktion" schreibt Die Welt.
Und wäre ein Krieg gegen Iran auch ein "deutscher Krieg? Die US-Ramstein Air Base ist der größte Stützpunkt der US-Militärs außerhalb der Vereinigten Staaten und die Einsatzzentrale für den Drohnenkrieg.
Der Konflikt zwischen dem Iran und Israel (und den USA) eskaliert!
- Beim mörderischen Aufstand der Hamas wurden 1200 Israelis getötet
- Im Gaza-Krieg starben bisher ca. 41.118 Menschen, die Mehrzahl Zivilisten, Frauen und Kinder
- Pro ermordeten Israeli sind das ca. 34 getötete Menschen aus Palästina
- Dazu kommen jetzt noch die getöteten Menschen im Libanon
- Hisbollah-Führer Nasrallah wird von Israel getötet
- Iran und Huthi-Milizen beschießen Israel
- Der Cyber-Krieg gegen den Iran hat schon begonnen
Das Dilemma der Umwelt- Friedens- und Anti-Atom-Bewegung
- Jedes neue Land, das mit Hilfe der so genannten friedlichen Nutzung der Atomkraft in den Besitz von Atomwaffen kommt ist nach Ansicht der der Umwelt- Friedens- und Anti-Atom-Bewegung eine Gefahr für die Menschheit.
- Ein Angriff auf Atomanlagen, verbunden mit der massiven Freisetzung von Radioaktivität, ist eine menschliche und ökologische Katastrophe und ein nicht akzeptables Kriegsverbrechen.
- Die schreckliche deutsch-jüdische Geschichte, der Holocaust und die daraus erwachsende Verantwortung für Israel.
Dieses Dilemma,
führt dazu dass dieses wichtige, drängende und bedrohliche Thema, das durchaus das Potential eines Flächenbrandes und überregionalen Krieges hat, auch in der Umwelt- Friedens- und Anti-Atom-Bewegung stark verdrängt wird. Dies sollte sich ändern, auch wenn die Debatte um Lösungsansätze kompliziert und schmerzhaft sein wird.
Was und wem kann ich glauben? Ich weiß, dass in den uns umgebenden Diktaturen und den entstehenden Halbdikaturen gelogen und betrogen wird. Ich würde aber gerne in einem Land und einer Demokratie leben, in der auch ich in "Vorkriegssituationen" nicht systematisch belogen werde und in der ich mich zumindest auf die "Qualitätsmedien" einigermaßen verlassen kann.
Mehr Infos zuerfundene Kriegsgründen, Kriegslügen & Kriegspropaganda
Kriegspropaganda / Die zehn Grundregeln für jeden Krieg, auch gegen den Iran
- 1 Wir wollen keinen Krieg!
- 2 Der Gegner ist allein für den Krieg verantwortlich!
- 3 Der Führer des feindlichen Lagers wird dämonisiert
- 4 Wir verteidigen ein edles Ziel und keine persönlichen Interessen!
- 5 Der Feind begeht wissentlich Grausamkeiten, wenn wir Fehler machen, geschieht dies unbeabsichtigt
- 6 Der Feind benutzt unerlaubte Waffen
- 7 Wir erleiden wenige Verluste, die Verluste des Feindes sind erheblich
- 8 Anerkannte Kulturträger und Wissenschaftler unterstützen unser Anliegen
- 9 Unser Anliegen hat etwas Heiliges
Ein Krieg gegen den Iran wäre auch ein Atomkraftwaffenkrieg.
Ein Zusammenhang zwischen der sogenannten friedlichen und militärischen Nutzung der Atomenergie wird gerne verdrängt. Gerade der aktuelle Konflikt um das iranische Atomprogramm zeigt den Zusammenhang zwischen AKW und Atomwaffen mehr als deutlich.
Stuxnet: Erster bekannt gewordener „Angriff“ auf iranische Atomanlagen
Der Computerwurm Stuxnet legte Ende 2010 große Teile der iranischen Atomanlagen lahm. Die New York Times berichtete im Januar 2011 von Hinweisen, dass Israelis und US-Amerikaner den Wurm gemeinsam entworfen und in der israelischen Atomanlage getestet hätten. In Dimona stehen fast die gleichen Zentrifugen zur Urananreicherung wie in der iranischen Atomanlage Natans. Ein US-Labor in Idaho habe Vorarbeit für den spektakulären Stuxnet-Angriff geleistet, berichtet die New York Times
Das iranische Nuklearprogramm reicht bis in Jahr 1959 zurück.
1974 begann die Siemens - Tochter Kraftwerk Union (KWU) mit dem Bau eines Atomkraftwerks in Buschehr am Persischen Golf. Nach dem Sturz von Reza Pahlewi, des Schah von Persien, wurde diese Zusammenarbeit eingestellt. Heute wird in Deutschland nicht gerne daran erinnert, dass die Grundsteine des iranischen Atomprogramms von der deutschen Firma Siemens gelegt wurde. Der "gute" Militärdiktator Schah Reza Pahlewi war dem Westen ein willkommener Partner, die Proliferation durch die Firma Siemens nannte man damals Entwicklungshilfe. Die deutsche Politik hat sich niemals gescheut, diese Technologie an Militärdiktaturen auszuliefern, sie hat nur unterschieden zwischen „unseren“ Diktatoren und „feindseligen“ Diktatoren. Die Berichterstattung zum AKW in Buschehr fängt meistens mit der späteren Bau-Unterstützung durch Russland an. So können zwei Feindbilder mit einer Klappe erschlagen werden, die Russen und die Ajatollahs, und Siemens wäscht seine Hände in Unschuld. Die so genannte „friedliche Nutzung der Kernenergie“ setzt nicht nur den fehlerfreien Menschen und die fehlerfreie Technik, sondern auch dauerhaft stabile politische Verhältnisse voraus. Als diese, scheinbar stabilen politischen Verhältnisse im Iran aus deutscher Sicht nicht mehr gegeben waren, beendete Siemens die Zusammenarbeit, doch dafür setzte Russland die Bauarbeiten fort.
Zukünftig wollen die "sonnenarmen" Staaten Saudi-Arabien, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien Atomkraftwerke bauen um so an Atomwaffen zu kommen. Dies wäre eine Katastrophe für den Frieden und die Welt.
Der erhobene Zeigefinger gegen Länder wie den Iran
ist leider unglaubwürdig, wenn hinter diesem Zeigefinger eigene Atomwaffen, AKW und Urananreicherungsanlagen stehen. Es gibt in den westlichen Ländern und den Ländern mit Atombewaffung die weit verbreitete, zutiefst überhebliche Haltung: "Wir dürfen und ihr dürft nicht". Woher kommt die Anmaßung der Atomstaaten, anderen Ländern das verbieten zu wollen, was sie selber haben? Wie schnell kann ein heute noch demokratisches Land mit Atomanlagen zur Diktatur und zum so genannten Schurkenstaat werden, oder wenn in einer Demokratie ein verhaltensgestörter Präsident an die Macht kommt? Dennoch ist jedes neue Land, das mit Hilfe der sogenannten friedlichen Nutzung der Atomenergie zum Atomwaffenstaat wird eine Katastrophe für die Menschheit. Das gilt für den Iran, das gilt aber auch für die Türkei, Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate.
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Der bei gutem Willen verhinderbar gewesene, dumme, unnötige und völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands, unter dem die Menschen in der Ukraine so schrecklich leiden, führt dazu, dass die globalen Ausgaben zur Kriegsvorbereitung massiv steigen.
Was in der gut gelenkten Aufrüstungsdebatte fehlt, ist der Hinweis darauf, dass die Rüstungsausgaben der NATO das 12-Fache der Rüstungsausgaben Russlands betragen. Die NATO gab im Jahr 2023 1.341 Milliarden US-Dollar für das Militär aus. Russland 109 Milliarden US-Dollar. (Eine Milliarde sind tausend Millionen)
Zu den größten Problemen der Menschheit zählt die Apokalypse-Blindheit und die Unfähigkeit, aus vergangenen Kriegen und menschengemachten Katastrophen zu lernen. Kriegszeiten sind Zeiten größtmöglicher Dummheit, Irrationalität und selektiver Wahrnehmung, in denen menschliches Denken und Handeln und die Berichterstattung in den Medien von stammesgeschichtlich erklärbaren, steinzeitlichen Reflexen geprägt ist. In Kriegszeiten spielen Fakten keine Rolle.
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- 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.
Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
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