Militärausgaben & Rüstungsausgaben: Vergleich - Deutschland, NATO, Russland, Ukraine, USA & China
Veröffentlicht am 23.10.2024 von Axel Mayer
2024 / Militärausgaben / Rüstungsausgaben Vergleich: Deutschland, NATO, Russland, Ukraine, USA, China
Der Westen und die NATO sind "unterrüstet" und wir müssen dringend mehr Geld in die Rüstung stecken, lesen und hören wir jeden Tag in den Medien. Eine seltsam-irrationale Begeisterung für Aufrüstung und Waffen hat dieses Land ergriffen und vor allem die Politik. CDU, CSU, FDP und erschreckenderweise auch SPD und GRÜNE kennen nur noch ein Ziel: mehr Waffen, mehr Soldaten, mehr Geld für Rüstung. Stellt man dies nicht bereit, „kommt der Russe“. Auch in Kriegszeiten wäre kluge, objektive Analyse notwendig.
Doch wie sieht die Realität aus?
Die NATO ist Russland um ein Vielfaches überlegen. Die kombinierten Rüstungsausgaben der NATO-Mitgliedstaaten überstiegen 2023 – einem Jahr, in dem Russland sich mitten in einem massiven konventionellen Krieg befand – die Russlands um knapp das Dreizehnfache: Fast 1,3 Billionen US-Dollar für die NATO stehen circa 110 Milliarden Dollar für Russland gegenüber.
Auch wenn man den Anteil der USA abzieht, übersteigen die Rüstungsausgaben der europäischen NATO-Mitglieder die Russlands immer noch um das Dreifache.
Aktuell: Die 10 Staaten mit den höchsten Rüstungsausgaben 2023
(Eine Milliarde sind tausend Millionen)
- USA 916 Milliarden US-Dollar
- China 296 Milliarden US-Dollar
- Russland 109 Milliarden US-Dollar
- Indien 83,6 Milliarden US-Dollar
- Saudi-Arabien 75,8 Milliarden US-Dollar
- Großbritannien 74,9 Milliarden US-Dollar
- Deutschland 66,8 Milliarden US-Dollar
- Ukraine 64,8 Milliarden US-Dollar (Hinzu kamen Militärhilfen der NATO in Höhe von mindestens 35 Milliarden Dollar)
- Frankreich 61,3 Milliarden US-Dollar
- Japan 50,2 Milliarden US-Dollar
Mehr als die Hälfte der weltweiten Militärausgaben entfielen laut der Analyse 2023 auf die Nato-Staaten. Die Mitgliedsstaaten des westlichen Verteidigungsbündnisses gaben vergangenes Jahr demnach zusammen 1.341 Milliarden US-Dollar für das Militär aus. Russland gab 109 Milliarden US-Dollar aus.
Quelle: Sipri,22.4.2024
Aktuell:
Vergleich der Rüstungsausgaben NATO, USA, Russland, NATO ohne USA 2023
- NATO 1.341 Milliarden US-Dollar
- USA 916 Milliarden US-Dollar
- Russland 109 Milliarden US-Dollar
- NATO ohne USA 425 Milliarden US-Dollar
Quelle: Sipri,22.4.2024
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sind die weltweiten Militärausgaben 2023 auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Wie das Friedensforschungsinstitut Sipri mitteilte, investierten die Staaten im vergangenen Jahr mehr als 2.4 Billionen Dollar – oder genauer 2443 Milliarden (eine Milliarde sind tausend Millionen!) in ihre Armeen – und damit so viel wie nie zuvor. Besonders stark war der Anstieg in Europa, im Nahen Osten und in Asien.
Lobbyisten, Politiker und der militärisch-industrielle Komplex aller Länder und gerade auch in Deutschland reden den Menschen ein, ihre Länder seien unterrüstet.
Zu den größten Problemen der Menschheit zählt die Apokalypse-Blindheit und die Unfähigkeit, aus vergangenen Kriegen und menschengemachten Katastrophen zu lernen. Kriegszeiten sind Zeiten größtmöglicher Dummheit, Irrationalität und selektiver Wahrnehmung, in denen menschliches Denken und Handeln von stammesgeschichtlich erklärbaren, steinzeitlichen Reflexen geprägt ist. Wir haben die unten aufgeführten Fakten seriös recherchiert, doch in Kriegszeiten spielen Fakten in der Berichterstattung keine Rolle.
Militärausgaben / Rüstungsausgaben / Atomwaffen / Atombomben & Kriegsgefahr
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Was in der gut gelenkten Aufrüstungsdebatte fehlt, ist der Hinweis darauf, dass die Rüstungsausgaben der NATO das 12-Fache der Rüstungsausgaben Russlands betragen. Die NATO gab im Jahr 2023 1.341 Milliarden US-Dollar für das Militär aus. Russland 109 Milliarden US-Dollar. (Eine Milliarde sind tausend Millionen)
Zu den größten Problemen der Menschheit zählt die Apokalypse-Blindheit und die Unfähigkeit, aus vergangenen Kriegen und menschengemachten Katastrophen zu lernen. Kriegszeiten sind Zeiten größtmöglicher Dummheit, Irrationalität und selektiver Wahrnehmung, in denen menschliches Denken und Handeln und die Berichterstattung in den Medien von stammesgeschichtlich erklärbaren, steinzeitlichen Reflexen geprägt ist. In Kriegszeiten spielen Fakten keine Rolle.
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- 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.
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Wenn ich die Mehrzahl der Medienbeiträge zum Thema Bundeswehr und zum verfehlten Zwei-Prozent-Aufrüstungsziel lese, dann setzt bei mir sofort der gewünschte Effekt ein:
Ich fühle mich total unterrüstet.
- Ich vergesse dann, dass keines der führenden 15 Länder seine Militärausgaben gerade prozentual so stark erhöht hat wie Deutschland.
- Ich vergesse, dass unser Nato-Partner USA 2020 knapp dreimal so viel Geld für Verteidigung ausgegeben hat wie China und Russland zusammen.
- Ich vergesse, dass die Nato im Jahr 2020 1100 Milliarden Dollar für Rüstung und Russland 61 Milliarden ausgegeben hat.
- Und ich werde auch nicht fragen, was uns der verlorene Krieg in Afghanistan gekostet hat.
Aber selbstverständlich fühle ich mich total unterrüstet.
Axel Mayer
Quellen: Deutsche Welle, ZDF, Der Spiegel