Schneekanonen und Kunstschnee im Schwarzwald: Teurer Flop am Feldberger Ahornbühl


Veröffentlicht am 04.02.2002 in der Kategorie Natur & Naturschutz von Axel Mayer

Schneekanonen und Kunstschnee im Schwarzwald: Teurer Flop am Feldberger Ahornbühl


Wer nicht hören will muss zahlen


Anfang der 90er Jahre gab es eine heftige Auseinandersetzung zwischen den Naturschützern und den Planern am Feldberg. Ein grosses, neues Ski-Leistungszentrum mit Doppelsessellift und mit der ersten, fest installierten künstlichen Beschneiungsanlage im Schwarzwald wurde geplant.

"Unökologisch, teuer und ein Türöffner für weitere Kunstschneeanlagen in den klimatisch viel zu tiefen Lagen des Schwarzwald" war die Argumentation des BUND damals.

Eben die klassische Auseinandersetzung: Die als "Bedenkenträger" verunglimpften Umweltschützer auf der einen, die Gemeinden, der Tourismus, die Fortschrittsgläubigen und die Planer auf der anderen Seite.

Wie all zu häufig in solchen Konflikten in Südbaden und am Feldberg haben sich die Kritiker und Ökologen nicht durchgesetzt. Für mehr als zehn Millionen Mark wurde der Hang bei Fahl zur weltcuptauglichen Renn- und Trainingsstrecke ausgebaut.

Doch jetzt berichten die Medien, "dass das Renommierobjekt zum Ärgernis verkommen ist, und die Kosten für Pistenpflege und künstliche Beschneiung davon galoppieren. Am Feldberg sieht sich niemand mehr in der Lage, dafür aufzukommen".



2,1 Millionen Mark hatte der Bund, sechs Millionen Mark das Land und weitere 2,5 Millionen Mark die Skiliftgesellschaft Fahl investiert, bezahlt haben also eigentlich die SteuerzahlerInnen. Wie sich jetzt zeigt, sind über Liftkarteneinnahmen diese Unkosten nicht hereinzuholen. Der vergangenen Winter hat ein Defizit von 400 000 DM beschert.

"Wir erinnern an die alten Konflikte nicht aus nachträglicher Rechthaberei. Das damalige Vorzeigeprojekt, das jetzt zum teuren Fass ohne Boden wurde, war tatsächlich der Türöffner für neue Kunstschneeanlagen im Schwarzwald. Und wieder wiederholen sich die alten Konflikte, auf Kosten der Natur. Doch wer nicht hören will, muss zahlen.

Schade nur, dass häufig auch die Allgemeinheit zahlt" sagt BUND Geschäftsführer Axel Mayer.




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Immer mehr Klimawandelleugner und Energiewendegegner argumentieren mit gezielt vorgeschobenen "Artenschutz-Argumenten" gegen Energie aus Wind & Sonne. Bei den großen Bränden in Australien und in Amazonien sind Milliarden Tiere auf eine entsetzliche Art und Weise gestorben. Die menschengemachte Klimakatastrophe wird die globale Artenausrottung und das Waldsterben massiv beschleunigen. Diese Fakten müssen, auch wenn's uns Naturschützern manchmal schwerfällt, bei allen regionalen Planungsvorhaben in die immer notwendige Artenschutz-Betrachtung einbezogen werden.

Genau in dieser Frage unterscheiden sich gemeinwohlorientierte Naturschutzverbände von egoistischen Bürgerinitiativen.