Zitate zur Verscheusslichung des Breisgaus - Wolfgang Abel


Veröffentlicht am 01.01.2024 in der Kategorie Kultur von Axel Mayer

Zitate zur Verscheusslichung des Breisgaus - Wolfgang Abel


übers Schneckental:

"Nördlich von Kirchhofen beginnt das kleine Schneckental, durch den großen Weinbuckel 'Batzenberg' vom Rheintal getrennt. Nur ein Ort, Pfaffenweiler, liegt im flachen Tal, das durch eine nunmehr optimale Straßenanbindung noch näher an Freiburg herangerückt ist und zu einer beliebten Vorortgemeinde für Pendler wurde. Auch hier, wie in anderen Umlandgemeinden Freiburgs, im Kern ein traditionelles Ortsbild, ergänzt um die übliche Randbebauung: BHW-Ästhetik, im Garten das gestutzte Pudelgrün von Koniferen, davor versiegelte Stellflächen, einmal im Jahr wird alles sauber abgekärchert. Ein Ölfleck wird toleriert, ein Gänseblümchen nicht."
Übers Hexental:

"Auch die Hexentalgemeinden entzogen sich erfolgreich dem Freiburger Eingemeindungsdruck, jeder wollte selbst am Bauerwartungsland verdienen, was trefflich gelungen ist: Die Baulandpreise zwischen Merzhausen und Sölder zählen zu den höchsten im Landkreis. Da bleibt für den Traum vom Glück in der schwarzgrünen Hinterstube Freiburgs allzuoft nur noch das handtuchgroße Grundstück. Neben dem Zweier-Carport soll darauf auch noch das neudeutsche Gespann 'Grillplatz und Biotop' Platz finden - was verdammt eng wird. So wachsen serielle Eigenheimsiedlungen auch hier weiter und weiter ins Land, haben aber nicht jene Dimensionen angenommen wie am östlichen Tuniberg, in der direkten Einsaugzone Freiburgs."
Über den inneren Kaiserstuhl:

"Warme Ecken, stille Winkel, verträumt Ländliches, dann wieder totalsanierte Ortsdurchfahrten mit Vordächle im Baumarktlook. Im bunten Wechsel fachgerecht Renoviertes mit klotzigen Geschmacklosigkeiten, als gelte es, seine ländliche Herkunft schon beim ersten Pfosten der Hofeinfahrt zu leugnen. Leider hat die Schönheit der Landschaft die Sensibilität der Herrschaften in den Bauausschüssen nur wenig inspiriert: Muß eine neue Winzergenossenschaft denn unbedingt aussehen wie eine Wurstfabrik? Muß ein Gasthaus in der Herrgottslage Steinbuck gebaut werden wie eine Mehrzweckhalle? Bischoffingen! Jodlerstil."
Westlich von Freiburg:

"Flaches Land, ziemlich weiter zersiedelt und zerteilt. Mittlerweile trägt fast jede der vormals ländlichen Siedlungen einen breiten Ring von Wohlstandsspeck. Oft wurde ausgesprochen unglücklich geplant und so kommt der Verdacht, daß hier nicht zum Wohl der künftigen Bewohner, sondern mehr zum Wohlstand der Landverkäufer und Bauträger geplant wurde - ein wenig Wilder Westen im Breisgau. Auch gastronomisch eher Banales: Salatparadiese neben SB-Bräunungsstudios, Tattoo- und Nagelstudio, Ingo's Eck und nebenan der ortsübliche Getränke-Abholmarkt. Das Modell Deutschland in seiner finalen Phase."
Südlich vom Tuniberg:

"Die Ortsränder fransen weiter aus, Felder wurden zu 'Schöner-Wohnen'-Parzellen, Niedrigenergiebauweise mit Carport. Großformatige Festhallen und Feuerwehrhäuser zeigen, dass die Gemeinderäte die Kunst der Bezuschussung beherrschen. Im Grunde haben Feuerwehrhaus oder Mehrzweckhalle die Funktion der Kirche übernommen."
Müllheim um die "Alte Post":

"Der traditionsreiche Gasthof wirkt wie eine letzte Insel, umgeben von Kreuzungen, Supermärkten und Melkplätzen, die heute unter dem Begriff 'familienfreundliches Wohnen' vermarktet werden. Die 'Alte Post' wirkt darin wie ein Relikt aus ferner Zeit, im Würgegriff von Schachtelarchitektur. Auch im Müllheimer Westen wurde die Chance vertan, ein einigermaßen ansehnliches Gewerbezentrum zu schaffen. Bäume ab, planieren, Halle drauf, fertig! Das Bedürfnis an Romantik wird dann in krummen Gassen toskanischer Dörfer befriedigt."

Vielen Dank an Herrn Wolfgang Abel für die freundliche Genehmigung ihn hier zitieren zu dürfen.
Quelle: "Freiburg Breisgau Markgräflerland", 11. Auflage 2002, Oase Verlag Badenweiler










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