Schmetterlingssterben, Insektensterben, Bienensterben in Deutschland & weltweit: Was tun?


Veröffentlicht am 06.09.2023 in der Kategorie Natur & Naturschutz von Axel Mayer

Schmetterlingssterben, Insektensterben, Bienensterben in Deutschland & weltweit: Was tun?



Aktueller Einschub:


In Deutschland umfasst die Rote Liste der Tagfalter 189 Arten. 184 von ihnen wurden bewertet - mit dem Ergebnis: 42 Prozent der Schmetterlinge gelten als ausgestorben oder bestandsgefährdet, elf Prozent stehen auf der Vorwarnliste, 12 Prozent gelten als extrem selten. Lediglich 31 Prozent sind derzeit noch ungefährdet(Stand: 2022).


Eine wichtige Ursache für das globale Insektensterben, Schmetterlingssterben und Bienensterben waren und sind Neonicotinoide. "Hochbienengefährliche Neonicotinoide schädigen Insekten nachweislich und wurden – nach jahrelangen Protesten von Imkern, Wissenschaftlerinnen und Umweltorganisationen – in Europa verboten. Doch noch immer exportierten Pestizidfirmen in den EU-Mitgliedsländern solche für Bienen hochgefährlichen Pestizide in Länder außerhalb der EU.Aus Dokumenten, die im Rahmen der Informationsfreiheit zugänglich gemacht wurden geht hervor, dass EU-Unternehmen im Jahr 2021 Anträge für den Export von mehr als 13.200 Tonnen verbotener Insektizidprodukte ausstellten, die rund 2.930 Tonnen der bei uns im Freiland verbotenen Neonicotinoid-Wirkstoffe Thiamethoxam, Imidacloprid oder Clothianidin enthielten." schreibt das Pesticide Action Network (PAN).


Die Debatte um das globale und regionale Insektensterben, Schmetterlingssterben, Bienensterben und seine Ursachen führt an einer Stelle in die Irre. Wir diskutieren das große Sterben als ein Phänomen der letzten 30 Jahre. Doch das Sterben hat mit DDT, E605 und anderen brutalen Agrargiften schon viel früher begonnen. Das aktuelle Insektensterben ist die Ausrottung des verbliebenen Rests. Das gilt nicht nur für die Insekten sondern auch für das eng damit verbundenen Sterben der Vögel und das große globale Artensterben.

Die Ursachen für das große globale und regionale Insekten- und Artensterben für die Klimakatastrophe und die Atommüllproduktion sind vielfältig und doch lassen sie sich zu einem Bild zusammenfügen. Wir leben in einer Zeit der global organisierten Gier und in einer Endzeit exponentiellen wirtschaftlichen Wachstums im begrenzten System Erde. Wir verwandeln die vielfältige Welt in eine große einheitliche Fabrik. In eine Agrar-Fabrik ohne Landwirte, eine Fabrik-Fabrik, eine Konsum-Fabrik und eine Wohn-Fabrik, in der zunehmend übersättigte Menschen immer unzufriedener werden. Wir zerstören die Erde für dummen Überkonsum und der Rest der Welt (8 Milliarden Menschen) will genauso verschwenderisch leben wie wir. Die meisten der angebotenen Problemlösungsansätze von Politik und Medien sind "putzig und ablenkend" angesichts der Dimension der Probleme. Ein massives Problem sind die "Wir erlauben Konzernen & der Agro-Chemie-Lobby immer alles-Parteien FDP, CDU, CSU & AfD".

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein


Ein kluger, umfassender 9-Punkte-Plan gegen das Insektensterben wurde von WissenschaftlerInnen in Stuttgart veröffentlicht.

NEUN PUNKTE PLAN GEGEN DAS INSEKTENSTERBEN –
DIE PERSPEKTIVE DER WISSENSCHAFT



Insekten sind weltweit die artenreichste Tiergruppe und für die Funktion von Ökosystemen unerlässlich. Der dramatische Rückgang der Insekten hat in Mitteleuropa inzwischen alarmierende Ausmaße erreicht. Er ist Anzeichen einer globalen Biodiversitätskrise, die sich bereits seit Jahrzehnten abgezeichnet hat und die unabsehbare ökonomische und ökologische Folgen haben wird. Auf dem ersten Internationalen Insektenschutzsymposium am Naturkundemuseum Stuttgart am 19. Oktober 2018 wurden die Gründe für den Rückgang der Insekten aufgrund neuester Forschungsergebnisse diskutiert. Ziel der Tagung war es, konkrete Lösungsvorschläge und Empfehlungen für die Politik zu erarbeiten.
Wir, die Vortragenden des Internationalen Insektenschutzsymposiums, begrüßen die kürzlich vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gemachten Diskussionsvorschläge für ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“ der Bundesregierung. Als besonders wesentlich betrachten wir folgende Maßnahmen, mit denen sich aus unserer Sicht die Ursachen des Insektensterbens effektiv bekämpfen ließen. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure aus Politik, Industrie, Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Gesellschaft erforderlich. Anstatt gegenseitiger Zuweisungen der Verantwortung, bedarf es jetzt eines gemeinsamen gesellschaftlichen Kraftaktes, um eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.



1. Einschränkung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft




2. Extensivierung der Landwirtschaft




3. Erhöhung der Artenvielfalt des Grünlands





4. Pflege von Naturschutzgebieten





5. Mehr Natur im öffentlichen Raum





6. Lichtverschmutzung





7. Forschungs‐ und Bildungsoffensive





8. Förderung von Wildbestäubern





9. Öffentlichkeitsarbeit







Verfasser

Dr. Lars Krogmann (Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart)
Prof. Dr. Oliver Betz (Universität Tübingen)
Dr. Jonas Geldmann (University of Cambridge)
Prof. Dr. Dave Goulson (University of Sussex)
Prof. Dr. Randolf Menzel (Freie Universität Berlin)
Dr. Uwe Riecken (Bundesamt für Naturschutz)
Prof. Dr. Joachim Ruther (Universität Regensburg)
Hans Richard Schwenninger (Arbeitskreis Wildbienen Kataster)
Dr. Martin Sorg (Entomologischer Verein Krefeld)
Prof. Dr. Johannes Steidle (Universität Hohenheim)
Prof. Dr. Teja Tscharntke (Georg‐August‐Universität Göttingen)
Prof. Dr. Wolfgang Wägele (Zoologisches Forschungsmuseum Alexander König)

Stuttgart, 19.10.2018





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Infosammlung: Natur, Naturschutz & Naturgebiete, in Südbaden, im Elsass und am Oberrhein





Klimawandel,Feuer, Waldbraende, Artensterben,Windenergie
Immer mehr Klimawandelleugner und Energiewendegegner argumentieren mit gezielt vorgeschobenen "Artenschutz-Argumenten" gegen Energie aus Wind & Sonne. Bei den großen Bränden in Australien und in Amazonien sind Milliarden Tiere auf eine entsetzliche Art und Weise gestorben. Die menschengemachte Klimakatastrophe wird die globale Artenausrottung und das Waldsterben massiv beschleunigen. Diese Fakten müssen, auch wenn's uns Naturschützern manchmal schwerfällt, bei allen regionalen Planungsvorhaben in die immer notwendige Artenschutz-Betrachtung einbezogen werden.

Genau in dieser Frage unterscheiden sich gemeinwohlorientierte Naturschutzverbände von egoistischen Bürgerinitiativen.












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Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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